Bottrop. . Serie: „Helden von gestern“: Der gebürtige Italiener Pierro Lussu spielte einst für RWO und Wattenscheid 09 in der 2. Liga. Im Dress des VfB erlebte der Bottroper allerdings auch unvergessliche Momente wie die Spiele gegen den Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach.

Piero Lussu hat viele Freunde, aber einer ist dem gebürtigen Italiener besonders wichtig: Hans-Günter Bruns, der ehemalige Bundesligakicker (S04/Mönchengladbach). Der 1950 geborene Lussu und der drei Jahre jüngere Mülheimer Bruns können auf einige gemeinsame Fußballjahre zurück blicken. In der Saison 1976/77 kickten sie zusammen für Zweitligisten SG Wattenscheid 09.

Matthäus trifft im Jahnstadion

Als Pierro Lussu, der mit seiner Familie seit vielen Jahren in Bottrop lebt, von 1981 bis ‘85 das Oberligateam von Adler Osterfeld trainierte, sammelte Ex-Nationalspieler Hans-Günter Bruns nach der Beendigung seiner Profi-Karriere erste Trainer-Erfahrungen in Osterfeld. Seitdem kreuzten sich die Wege der beiden Kicker häufig. Dabei gab es einige Begegnungen, an die sich der Bottroper gerne erinnert.

Doch nicht jedes der denkwürdigen Spiele hat mit seinem Freund Günter Bruns zu tun. Piero Lussu: „Es gibt auch andere Spiele, die man nicht vergisst.“ Er kramt ein wenig in der Nostalgiekiste, und er wird schnell fündig Von den großen Spielen der VfB-Landesligamannschaft im Jahre 1984 gegen die Bundesligisten Hamburger SV als Europacupsieger, Borussia Mönchengladbach und FC Schalke 04 schwärmt der heutige VfB-Oldie noch immer.

Mit Jürgen Sekula, Piero Lussu und Friedel Schloms waren damals auch drei VfB-Spieler dabei, die heute noch immer mal wieder bei den Alten Herren der Schwarz-Weißen kicken. Unvergessen für viele Fans das Spiel gegen den Hamburger SV am Karnevalssonntag, 4. März 1984. Günter Netzer kam als Manager mit dem HSV ins Jahnstadion. Erfolgstrainer Ernst Happel grantelte wie üblich, verweigerte der Presse jegliche Kommentare. Und HSV-Kapitän Felix Magath tauschte mit dem damaligen VfB-Spielführer Piero Lussu die Wimpel. 5106 Zuschauer verfolgten das Spiel. Beim Hamburger SV kamen bis auf Horst Hrubesch fast alle Stars zum Einsatz.

Für die, die es genau wissen wollen: Die Hanseaten spielten damals mit Stein, Kaltz, Wehmeyer, Schröder, Jakobs, Hansen, Hieronymus, Rolff, Brefort, Wuttke, Groh, Hartwig, Milewski, Magath, Schatzschneider und van Heesen. Für den VfB liefen Verwaayen, Neumann, Kania, Schoffer, Zantop, Faßbender, Hesterkamp, Wittebrock, Sekula, Gralik, Mandrisch, Stabla, Schloms, Lussu, Leopold und Hauner auf.

Lussu, der 68 Zweitligaspiele für Rot-Weiß Oberhausen und Wattenscheid 09 absolvierte, und fast 30 Jahre lang als Trainer diverser Reviervereine tätig war, resümiert: „Der HSV war damals Europacupsieger, wir haben uns bei der 0:3-Niederlage wacker geschlagen“.

Dann war da noch das Gastspiel von Borussia Mönchengladbach am 23. April 1984 in Bottrop. Auch hier bot der VfB vor rund 5000 Zuschauern im Jahnstadion eine grandiose Partie – trotz der knappen 2:3-Niederlage. Wittebrock und Gralik trafen für den VfB. Frank Mill, Kurt Pinkall und Lothar Matthäus waren die Gladbacher Torschützen. Gladbach-Trainer Jupp Heynckes lobte die Leistung der Bottroper.

Der Freund arbeitet in der Nähe

Es sind diese Geschichten, an die sich Piero Lussu gerne im Kreis von Freunden erinnert. Darunter auch immer wieder Ex-Fußballprofi Günter Bruns, der heute wieder als Trainer ganz in der Nähe arbeitet – beim benachbarten Landesligisten DJK Arminia Klosterhardt.