Bottrop. . 13 Jahre ist er mittlerweile alt, und auch wenn es in jüngster Zeit etwas ruhiger um einen der bekanntesten Fördervereine der Stadt geworden ist, so ist dessen Vorsitzender Harald Lubina weiter voller Tatendrang. Jüngst wurde ein neues Kapitel der Vereinsarbeit aufgeschlagen

13 Jahre ist er mittlerweile alt, und auch wenn es in jüngster Zeit etwas ruhiger um einen der bekanntesten Fördervereine der Stadt geworden ist, so ist dessen Vorsitzender Harald Lubina weiter voller Tatendrang. Mit der Umbenennung vom „Förderverein Jahnstadion“ in den „Förderverein des Sports in Bottrop“ wurde vor knapp einem Jahr ein neues Kapitel der Vereinsarbeit aufgeschlagen. Ein Gespräch über die Erfolge und die künftigen Ziele des Vereins.

Herr Lubina, vor 13 Jahren haben Sie den Förderverein Jahnstadion gegründet und mit diesem den Anstoß zum Umbau des bekanntesten Stadions der Stadt gegeben. Die moderne Wettkampfstätte wird von den meisten Bottropern mittlerweile als Selbstverständlichkeit angesehen. Wo sehen Sie jetzt die Aufgaben Ihres Vereins?
Lubina: Ich würde sagen, dass wir gerade die erste Phase des Vereins abgeschlossen haben. Am Umbau des Stadions haben wir uns mit 100.000 Euro bei der Errichtung des Funktionsgebäudes beteiligt. Da stehen noch Verbindlichkeiten von 35.000 Euro aus. Wenn die Mitglieder bei der Stange bleiben, dann ist das Gebäude in vier Jahren bezahlt.

Heute wird das Jahnstadion als eines der besten Stadien in NRW gepriesen. Mit dem Ziel des Umbaus haben Sie damals aber nicht besonders viele offene Türen eingerannt.
Nein. Zwar fand die Idee, einen Förderverein zu gründen, allseits große Zustimmung. Jedem war ja bewusst, dass das Jahnstadion in der damaligen Form keine Zukunft hat. Alleine die Asche-Laufbahn wies ein Gefälle von 1,50 Metern auf. Klar war aber auch, dass Umbaumaßnahmen von rund zwei Millionen Euro nicht alleine von einem Förderverein gestemmt werden können. Auch die Mitgliederwerbung war nicht einfach, das war ein wahrer Kraftakt. Wir haben deshalb monatlich Veranstaltungen mit verschiedenen Referenten ins Leben gerufen. Damals hieß es oft, ich sei verrückt. ,Keine Chance’, ,nicht durchführbar’ bekam ich häufig zu hören.

Wie kam es zur Wende?
Alt-OB Ernst Löchelt hatte einen großen Anteil am Gelingen. Als er die außerordentliche Dividende eines Energieunternehmens von 350.000 Euro für das Projekt loseisen konnte, war die Finanzierung angeschoben. Der Umbau war von da an nicht mehr verhinderbar.

An Veranstaltungen mangelt es seitdem nicht: Es gibt die jährliche Leichtathletikgala, im Sommer gibt es das Trainingslager von Real Madrid, den Mondschein-Cup und kommendes Jahr die Premiere der Ruhr Games.
Ja, da geht einem das Herz auf, wenn man sieht, was alles im Jahn-stadion passiert. Die LeichtathletikGala findet sich unter den besten 25 Meetings der Welt. Dass Real Madrid Anfang Juli ein Trainingslager in Bottrop veranstaltet, ist auch eine Auszeichnung. Und dann erst die Ruhr Games im kommenden Jahr mit der Königsdisziplin Leichtathletik im Jahnstadion – da sehen wir die EM- und WM-Starter von morgen. Auch die Wiederbelebung des Mondschein-Cups wird etwas Besonderes, denn mit diesem Turnier wird erneut hervorgehoben, dass das Jahnstadion als einziges Stadion in NRW barrierefrei und behindertengerecht ist.

2007/2008 gab es dieses Turnier schon einmal. Dabei wird „Goalball“ gespielt, eine paralympische Sportart, bei der blinde und sehbehinderte Fußballspieler mit einem Klingelball spielen.
Am 6. September gibt es den Mondschein-Cup unter der Schirmherrschaft unseres Fördervereins. Wir wollen dabei auch Nicht-Behinderten mit speziellen Brillen die Chance geben, das Spiel selbst zu erleben. Es soll ein toller Tag für alle werden, ein buntes Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Sportlern.

Wie geht es nun weiter? In vier Jahren ist das Jahnstadion-Funktionsgebäude mit den Toiletten abbezahlt, vor einem Jahr haben Sie den Verein deshalb umbenannt. Was sind die neuen Herausforderungen des Fördervereins des Sports in Bottrop?
Zunächst kann ich nur an alle Mitglieder appellieren: Helft uns, damit die restlichen Verbindlichkeiten so schnell wie möglich abgetragen werden können. Dann können wir uns vermehrt neuen Aufgaben widmen. Deshalb haben wir ja vor einem Jahr mit der Namens- und der Satzungsänderung vorgelegt.

Wissenswertes über den Förderverein

Der Förderverein des Sports in Bottrop zählt derzeit knapp 240 Mitglieder. „Wir freuen uns über jeden weiteren“, sagt Harald Lubina.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 60 Euro im Jahr, Rentner zahlen einen geringeren Obolus.

Einige Spender gehören dem Verein gar nicht an. Mit gezielten Sonderförderungen könnte der Verein auch jetzt schon neue Projekte in Angriff nehmen, die über die Abbezahlung des Mehrzweckgebäudes hinaus gehen.

Welche Projekte wären denkbar?
Wir geben unseren Mitgliedern die Möglichkeit, Aktionen gezielt zu fördern. Das kann die Förderung einzelner Sportler sein, die Unterstützung beim Engagement eines Trainers, die Übernahme von Wettkampfkosten oder von Trainingsutensilien. Ein Beispiel: Der VfB Bottrop spielt mit dem Gedanken, ein Gebäude für seine Jugendlichen im Sportpark zu erreichten. Dort werden jetzt Mitglieder und Förderer geworben, um die Initialzündung zu geben. Aber wir wollen uns nicht zu viel auf einmal aufhalsen. Gezielt immer eine Sache in den Fokus rücken, macht mehr Sinn.

Ist der Traum von einer Leichtathletikhalle im Sportpark auch ein Projekt, das mit der Hilfe des Fördervereins rechnen könnte?
Mit einer vernünftigen Sportstätte fällt es immer leichter, auch neue Mitglieder anzusprechen. 2001 hat man uns gesagt, dass der Jahnstadionumbau niemals verwirklicht wird. In puncto Leichtathletikhalle sollte man also nichts ausschließen.