Kirchhellen. Viel schlimmer konnte es den jungen Fußballer des VfB Kirchhellen kaum treffen. Spezialisten wollen den schlimmsten Fall noch abwenden.

Zwei Dinge trübten am Sonntag die Freunde über das so wichtige 1:0 gegen die SG Herne 70. So geht der VfB Kirchhellen jetzt zwar in eine kurze Spielpause und muss erst am 1. Dezember in einem Heimspiel gegen den Tabellenfünften SV Horst-Emscher 08 antreten, verbessern wird sich die desaströse Personallage voraussichtlich aber nicht: „Da wird nicht viel passieren“, gibt sich auch Trainer Martin Stroetzel pessimistisch.

Außerdem erreichte den VfB Kirchhellen am Wochenende eine niederschmetternde Nachricht. Denn aus dem erhofften Comeback von Innenverteidiger Nils Marpe, der schon seit Monaten an einer schweren Knieverletzung laboriert, wird nichts. „Er hat sich noch einmal von Spezialisten untersuchen lassen, die schon für Schalke 04 und den FC Chelsea gearbeitet haben“, berichtet Stroetzel und verkündet die Schockdiagnose: „Knorpelschaden.“

VfB Kirchhellens Innenverteidiger droht die Sportinvalidität

Im schlimmsten Fall droht dem jungen Fußballer, der in der Vorsaison zehn Tore zum Bezirksliga-Aufstieg beisteuerte, sogar das Karriere-Aus. „Eine Vollkatastrophe für den Jungen und uns“, sagt Stroetzel, „nach aktuellen Stand muss er wohl für eine ziemlich lange Zeit auf Fußball verzichten, vielleicht sogar auf Jahre. Die Ärzte versuchen alles, um die Sportinvalidität abzuwenden.“

Adler Ellinghorst gegen VfB Kirchhellen
Das Comeback von Nils Marpe (l.) steht in den Sternen. Dem jungen Innenverteidiger des VfB Kirchhellen droht sogar die Sportinvalidität. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Noch vor wenigen Tagen hatten sich Stroetzel und Mitspieler Hoffnung auf ein baldiges Comeback gemacht. „Nils kann Dinge auf dem Fußballplatz, die man nicht lernen kann. Er antizipiert fantastisch. Wenn er zwei Kilometer zurücklegt, sind die nicht selten effektiver als zehn Kilometer anderer Spieler.“

Fabian Mohs muss in der Defensive des VfB Kirchhellen aushelfen

Marpe ist nicht der einzige Ausfall in Kirchhellens Abwehr. Um die Löcher in der Defensive zu stopfen, musste Stroetzel in den letzten Spielen Fabian Mohs nach hinten berufen: „Das ist nicht seine Position. Und er fehlt uns damit auch in der Offensive“, sagt Stroetzel: „Aber er ist auch Kapitän der Mannschaft und kann unserer Verteidigung die Sicherheit geben, die wir dringend brauchen.“

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Es gehe jetzt darum, sich in die Winterpause zu retten. Vor dem VfB steht noch ein einziges Spiele: das Heimspiel gegen den SV Horst-Emscher 08 am 1. Dezember. Stroetzel weiß genau, was auf seine Mannschaft zukommt. Sein Team hatte in der Hinrunde bei den hochgehandelten Gelsenkirchenern eine klasse Leistung abgerufen, dennoch ging die Partie mit 1:3 verloren. Und selbst im Falle eines Überraschungssieges gilt: Der VfB Kirchhellen wird nicht frei von Abstiegsängsten in das neue Jahr gehen.

VfB Kirchhellen sucht passende Verstärkungen für die Rückrunde

Auch deshalb sagt Stroetzel: „Wir müssen in der Winterpause etwas tun.“ Der Trainer spricht damit seinen konkreten Wunsch nach Verstärkungen aus: „Wir brauchen jemanden, der sowohl in der Verteidigung, als auch auf der Sechserposition spielen kann. Außerdem noch einen für die Offensive.“ Unterstützt wird der Wunsch von Lambert Bergemann: „Wir führen bereits Gespräche mit Spielern.“

BV Herne-Süd gegen VfB Kirchhellen
Kapitän Fabian Mohs muss in der personell stark angespannten Lage auf ungewohnter Position spielen. © WAZ | Felix Hoffmann

Der Vereinsboss sagt aber auch ganz klar, dass jeder neue Spieler zwei Voraussetzungen erfüllen müsse: „Er muss zu uns passen und er muss auch in der Lage sein, uns direkt zu helfen.“ Das heißt auch: Die langfristige Vereinsphilosophie, kein Geld in Kicker-Beine zu investieren, soll nicht über den Haufen geworfen werden. Kein leichtes Anforderungsprofil für die Winter-Transferphase.

Der Verein werde jedoch nichts unversucht lassen, die Mannschaft zu verstärken. „Mit Martin Stroetzel und Tunahan Terzi haben wir unsere absolute Traumbesetzung. Wir tun alles dafür, dass unsere Trainer hier ordentlich arbeiten können“, so Bergemann und ergänzt: „Wir wollen nicht zurück in die Kreisliga. Wir sehen uns als ein Verein, der in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen will.“

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