Oberhausen. Der ehemalige Angreifer des VfB Bottrop trifft beim 1. FC Hirschkamp wie am Fließband. Emo Bayhoca fehlen „nur“ noch 47 Tore: „Das schaffe ich“.

In der vergangenen Saison spielte er noch mit dem VfB Bottrop um den Aufstieg in die Landesliga. Jetzt mischt er mit seinem neuen Team erneut um die Meisterschaft mit. Und wie. Emrullah Bayhoca und der 1. FC Hirschkamp eilen in der Kreisliga B von Sieg zu Sieg. Der Bottroper hat in der laufenden Saison schon 36 Tore erzielt. Konkurrenzlos an der Spitze steht er damit jedoch nicht.

13 Siege in 14 Spielen. Der 1. FC Hirschkamp steht mit 39 Punkten an der Tabellenspitze der Kreisliga B2. Schritt halten mit den Oberhausenern kann nur die Reserve des FC Welheim, die nach zwölf Spielen immerhin 33 Punkte hat. „Natürlich wollen wir aufsteigen“, sagt Bayhoca.

Früher nur eine Bushaltestelle: Hirschkamp mischt die Fußballszene auf

Bayhoca brennt für seinen neuen Verein: „Früher war Hirschkamp nur eine Bushaltestelle in Schmachtendorf. Jetzt steht der Name auch auf der Fußball-Landkarte. Im Kreispokal sind wir der letzte verbliebene B-Kreisligist. Im Viertelfinale treten wir jetzt gegen den FC Sterkrade 72 an. Nach den 500 Zuschauern, die unseren Pokalsieg gegen Adler Oberhausen gesehen haben, rechnen wir damit, dass 800 Leute kommen.“

Vor anderthalb Jahren versammelte sich beim 1. FC Hirschkamp eine Gruppe von Freunden, um eine Mannschaft aufzubauen. Damals verfügte der kleine Verein, der seine Heimspiele am Buchenweg austrägt, nur über ein Alt-Herren-Team. Schon im ersten Jahr gelang mit 129 Toren und 64 Punkten aus 30 Spielen der Aufstieg.

Emrulla Bayhoca: „So fit war ich noch nie“

In der aktuellen Saison sieht alles danach aus, als könnte der 1. FC gleich durchmarschieren. Bayhoca fallen dabei gleich mehrere Aufgaben zu: „Ich habe die Ehre, das Team als Kapitän auf das Spielfeld zu führen und bin außerdem Co-Trainer“, sagt der 29-Jährige. Rollen, die er mit großem Ehrgeiz ausfüllt: „Ich habe sechs Kilogramm abgenommen, gehe neben dem Training regelmäßig joggen. So fit war ich noch nie.“

Das lässt sich auch an der Torjägerliste der Kreisliga B2 ablesen. Bayhoca führt diese nach 14 Spieltagen mit sagenhaften 36 Toren an. Am vergangenen Sonntag gelangen ihm beim 10:1 gegen die Reserve von SuS 21 Oberhausen gleich vier Tore. Und satt ist er noch lange nicht: „Ich hätte schon große Lust, meinen Kumpel Emre Kilic als besten B-Kreisliga-Torjäger der Republik abzulösen.“

In der Spielzeit 2022/23 spielte Emrullah Bayhoca für den FC Bottrop, hatte auch dort das Kapitänsamt inne.
In der Spielzeit 2022/23 spielte Emrullah Bayhoca für den FC Bottrop, hatte auch dort das Kapitänsamt inne. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Kilic hatte in der Vorsaison die Reserve von Rot-Weiss Essen mit 83 Toren zur Meisterschaft in der Kreisliga B geschossen. „83 schaffe ich auch. Mir fehlen noch 47, das traue ich mir zu“, sagt Bayhoca mit einem Lachen. Priorität habe das aber natürlich nicht. „Es war auch eigentlich gar nicht geplant, dass ich in dieser Saison für das Toreschießen verantwortlich bin. Ich spiele im zentralen Mittelfeld und bin eher für die Vorlagen zuständig.“

Auch das klappt bislang. Denn Bayhocas größter Konkurrent um die Torjäger-Krone der Kreisliga B kommt aus dem eigenen Team. Ahmet Büyüköztürk (ehemals FC Bottrop und Fortuna Bottrop) steht mit 33 Treffern auf Rang zwei: „Mir ist es absolut egal, wer am Ende mehr Tore geschossen hat, ich würde es Ahmet absolut gönnen.“

Neid gebe es innerhalb der Mannschaft ohnehin nicht, der würde nur von außen herangetragen: „Wir hören immer wieder, dass wir nur da oben stehen, weil der Verein so viel Geld heraushaue. Aber das stimmt ja nicht einmal. Nahezu alles, was uns zur Verfügung steht, wird in die Ausrüstung der Mannschaft investiert. Wir haben die besten Trikots und Schuhe, spielen selbst im Training mit Bundesliga-Bällen.“

Der VfB Bottrop ist für Emrullah Bayhoca immer noch ein besonderer Verein

Und auch, wenn Bayhoca sein Hauptaugenmerk auf den 1. FC Hirschkamp legt, gibt er zu, dass der VfB Bottrop für ihn immer noch etwas Besonderes sei: „Dieser Klub bleibt immer in meinem Herzen. Ich schaue jede Woche, wie die Jungs gespielt haben. Und wenn ich die Möglichkeit habe, selbst ein Spiel zu schauen, dann gehe ich auch ins Jahnstadion.“ Vom bisherigen Saisonverlauf ist er begeistert: „Diese Mannschaft harmoniert gut und hat viele bodenständige Spieler. Ich freue mich sehr darüber, dass der VfB so viele Spiele gewinnt. Die sind jetzt Dritter. Und da geht sogar noch was.“

Die 36 Saisontore, die Bayhoca bislang erzielt hat, wecken Begehrlichkeiten. „Ich könnte schon im Winter zu einem Landesligisten gehen. Ich habe sogar ein Angebot aus der Oberliga.“ Ein Wechsel kommt für Bayhoca aber nicht infrage: „Meine Mannschaft ist der 1. FC Hirschkamp, sie ist mittlerweile schon ein Stück Familie. Vor allem die jungen Spieler setzen auf mich. Ich werde nicht wechseln.“

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