Bottrop. Konstantin Distel tritt bei den U18-Weltmeisterschaften im Judo an. Mit Medaillenchancen. Nur den eigenen Bruder schlägt er noch nicht.
Als Weltranglistenerster reist Konstantin Distel in wenigen Tagen einmal rund um den halben Globus nach Lima (Peru), um an den U18-Weltmeisterschaften teilnehmen zu können. Der Judoka des JC 66 Bottrop möchte nach EM-Bronze im Frühsommer die zweite große Medaille in diesem Jahr gewinnen.
„Wenn ich gut drauf bin, habe ich keine schlechten Chancen. Am liebsten möchte ich Gold gewinnen“, sagt Distel. Es wäre der größte Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Konstantin Distel kommt über seinen Bruder zum Judo
Angefangen mit dem Sport hat der 16-jährige Wülfrather im Alter von sechs Jahren. „Mein Bruder hat Judo gemacht und dann wollte ich das auch machen“, erzählt er. Das Feuer war schnell entfacht, auch seine Cousins und Cousinen standen mit ihm beim TB Wülfrath auf der Matte.
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Ebenso schnell kristallisierte sich aber auch heraus: Konstantin Distel hat Talent. Die Trainingsgruppe in Wülfrath reichte nicht mehr aus, es ging an die Stützpunkte in Duisburg und Witten, mittlerweile auch in Köln und Bottrop. „Ich habe einfach gekämpft und irgendwann haben dann die Platzierungen gestimmt. Da musste dann mehr kommen“, so der Teenager.
Olympia 2032 ist das Fernziel von Konstantin Distel
Als sich die Gelegenheit ergab, an einem Stützpunkt zu trainieren, habe „ich direkt ja gesagt“. Sein Vater fährt Distel zu den Trainingseinheiten, zunächst waren es vier bis fünf in der Woche, mittlerweile trainiert er sechsmal. „Ich muss noch zwei, drei Kilo zunehmen, kräftemäßig etwas zulegen“, sagt der Gymnasiast, der 2027 sein Abitur bauen möchte. Und danach. „Wenn ich es in den Nationalkader schaffe, kann ich zur Bundespolizei oder zur Bundeswehr gehen“, sagt er. Olympia 2032? „Ist noch weit weg.“ Aber natürlich ein Traum.
Erst einmal steht die U18 WM an, auch im kommenden Jahr darf er noch in dieser Altersklasse kämpfen, dann soll es auch endlich mit dem Europameistertitel klappen. Zweimal hat er bereits Bronze gewonnen. Bis dahin wird viel geschuftet, seit Anfang 2023 trainiert er nicht nur in Bottrop, sondern kämpft auch für den JC 66.
„Ich habe bei den Bremen Masters ein gutes Ergebnis gemacht, bin Dritter bei den Deutschen Meisterschaften geworden. Da war klar, dass ich den Schritt machen muss“, sagt Distel, der vor allem den Teamgeist in Bottrop schätzt und mittelfristig auf Einsätze in der Bundesliga hofft.
Viel Schlaf, um die nötige Energie zu tanken
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, auch an seinem Bruder beißt er sich noch die Zähne aus, auch wenn der seinen Fokus mittlerweile auf das Studium legt. „Ich bin besser als er, aber er macht mich platt, weil er in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm kämpft“, sagt Distel mit einem Schmunzeln.
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Und was macht Distel, wenn er gerade nicht auf der Matte steht? „Am Wochenende treffe ich mich mit Freunden, manchmal bin ich nach der Schule aber auch einfach froh, ein, zwei Stunden zu schlafen“, sagt er. So tankt er die nötige Energie, die ihm in den Kämpfen zum Erfolg verhelfen soll. Wenn es nach ihm geht auch in Peru bei den Weltmeisterschaften. Platz für eine Medaille wird er im Gepäck haben.
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