Bottrop. Sie hatten den Klassenerhalt schon gefeiert, doch dann sorgte ein Einspruch für Ärger: Welheimer Löwen verlieren Hoffnungsspiel gegen Sterkrade:
Eine bittere Saison bleibt für die Welheimer Löwen ohne einen versöhnlichen Abschluss. Den ersten Schock brachte dabei schon vor wenigen Tagen die nachträgliche Punktegutschrift für Blau-Weiß Fuhlenbrock, wodurch die Welheimer Tage nach dem eigentlichen Saisonende noch auf den wackeligen elften Platz und in die Abstiegsrelegation abgerutscht waren.
Und auch im ersten Spiel der Hoffnungsrunde nahm das Unheil ohne jede Gnade seinen Lauf: Nach nur einem Spiel stehen die Löwen bereits als Absteiger in die Kreisliga B fest. Die Mannschaft um Trainer Ramazan Karakus ist durch ein 3:5 (2:2) bei der Spielvereinigung Sterkrade-Nord II nicht mehr zu retten. Und das, obwohl die Bottroper am Sonntag noch das Derby gegen die U23 des SV Rhenania Bottrop vor der Brust haben.
Welheimer Löwen: Die Partie in Sterkrade war ein Spiegel der gesamten Saison
So stand nicht nur Karakus die Fassungslosigkeit mit dem Abpfiff des fesselnden Duells im Sterkrader „Nordler Park“ förmlich ins Gesicht geschrieben. Nahezu regungslos nahm der Löwen-Coach das Ende der Partie an der Seitenlinie wahr. Dabei hatten die Welheimer alle Chancen, um in einem Spiel, welches einer wilden Achterbahnfahrt glich, eine gute Ausgangslage für das Derby nur vier Tage später zu schaffen. Doch das Duell mit den Nordlern offenbarte auch die großen Schwächen der Löwen, die ihnen schließlich entscheidend zum Verhängnis werden sollten.
„Ich muss das ganze erst einmal sacken lassen“, kommentierte Karakus schließlich, „Wir lagen zweimal verdient in Führung. Auch nach dem 3:4 haben wir noch alles versucht. Aber wir haben uns - wie schon in der Saison - zu viele Fehler erlaubt. Das Ergebnis geht in Ordnung.“
Die Ausgangslage war für die Bottroper vor dem Auftritt im benachbarten Oberhausen klar: Mindestens ein Punkt hätte herausspringen müssen, um eine reelle Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Denn Sterkrade und Rhenania hatten bereits am vergangenen Wochenende mit einem 1:1 vorgelegt, sodass die Löwen im Erfolgsfall ein Entscheidungsspiel gegen die Rhenanen erzwungen hätten. Doch für die Karakus-Elf sollte sich am Mittwochabend schnell herausstellen, dass es schwer werden würde.
Izzet Avci bringt die Welheimer Löwen in Führung
Kaum war die Partie vor über 200 Zuschauern eine knappe Minute alt, da zappelte das Spielgerät ein erstes Mal im Netz der Löwen. Der vermeintlichen Führung durch Sterkrades David Fojcik ging jedoch eine Abseitsposition voraus. Den frühen Wachmacher verdauten die Gäste aus Welheim in der Folge gut. Spielerisch hochklassig war das Duell dabei zwar nicht, dafür wurde es aber geprägt von Einsatz und Willen beider Teams. Und schließlich sollte das erste Tor sogar aufs Konto der in weiß spielenden Bottroper gehen, die durch Izzet Avci (9.) zum 1:0 trafen.
Doch zu einer entscheidenden Sicherheit im eigenen Spiel verhalf das Führungstor nicht – vielmehr leisteten sich die Welheimer einige Patzer in der Defensive. Damit hatte das Karakus-Team schon in der Meisterschaft bei ganzen 107 Gegentoren zu kämpfen. Und auch gegen Sterkrade wackelte die Löwen-Defensive. So etwa nach 27 Minuten, als Elias Rams aus dem Getümmel im Strafraum den Ball zum 1:1 einschob. Zumindest im Angriff klappte es aber für die Gäste: Nur sieben Minuten benötigten sie, um durch den enteilten Julian Krasniqi erneut auf 2:1 vorzulegen (34.).
Sterkrade gelingt noch vor dem Seitenwechsel der Ausgleich zum 2:2
In die Pausenkabine brachten die Löwen den Vorsprung aber nicht – denn Sterkrade antwortete noch vor dem Halbzeitpfiff, als Robin Marr ein simples Kombinationsspiel aus dem Rückraum zum 2:2 abschloss. Damit bewegte sich die Partie zu Beginn der zweiten 45 Minuten auf des Messers Schneide. Und ähnlich, wie in Halbzeit eins, wurden die Löwen erneut kalt erwischt. In der 47. Minute zählte allerdings der Treffer von Fojcik, der eine Standardsituation zum 3:2 für die Nordler abschloss.
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Nun standen die Bottroper unter Druck, hielten diesem aber zunächst noch Stand. Denn Löwen-Kapitän Daniel Galonska startete nach 68 Minuten durch und verwertete einen Steilpass zum abermaligen Ausgleich. Damit setzten die Gäste Sterkrade wieder unter Zugzwang.
Doch auch die Gastgeber hatten noch Reserven in der Hinterhand und nutzten diese in der Schlussphase entscheidend aus. Dabei profitierten sie ausgerechnet von einem Fehler des A-Ligisten im Spielaufbau, Nutznießer zum 4:3 war Keno Räck (78.). Die Welheimer warfen nun alles nach vorne und wurden in der Nachspielzeit von einem langen Einwurf überrumpelt, der in den Füßen von Fojcik landete, der völlig unbedrängt den 5:3-Endstand besorgte. Damit fand das Kapitel Kreisliga A für die Welheimer Löwen ein schmerzliches Ende.
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