Bottrop. BW Fuhlenbrock ist auf den elften Platz geklettert. Was der Wert ist, wird sich aber noch herausstellen müssen. Viele Szenarien sind denkbar:
Ein kurioser Saisonabschluss wird die Fußballer von Blau-Weiß Fuhlenbrock noch eine Weile beschäftigen. Denn der A-Kreisligist fuhr am letzten Spieltag der regulären Spielzeit ein sattes 8:0 (2:0) beim VfB Bottrop II ein und holte damit in aller Deutlichkeit den Derbysieg an der Parkstraße. Doch nach Feiern war den Fuhlenbrockern im Anschluss nicht wirklich zumute. Denn für den A-Ligisten bleibt die große Frage: Was ist dieser Sieg wert?
Eine Antwort darauf steht bisweilen noch aus. „Wir hängen da leider nun ziemlich in der Luft“, fasste Fuhlenbrocks Winfried Junker die Situation zusammen. Auch beim BWF-Vorsitzenden bleibt angesichts des elften Platzes, den sein Verein in der Kreisliga A nun belegt, ein großes Fragezeichen. So ist für die abstiegsbedrohten Bottroper trotz des Saisonabschlusses immer noch unklar, wie die Abstiegsregelung nun seitens der Leitung des hiesigen Fußballkreises ausgelegt wird. Junker: „Es fällt schwer, da wirklich durchzublicken.“
Abstieg von FC Sterkrade 72 erschwert die Lage der Fuhlenbrocker
Möglicherweise könnte der elfte Platz zum direkten Klassenerhalt ausreichend sein, möglich ist aber auch eine Abstiegsrelegation. Erschwerend kommt für die Fuhlenbrocker hinzu, dass der FC Sterkrade 72 den Klassenerhalt in der Bezirksliga verpasst hat und als Absteiger feststeht. „Damit kommt von oben eine weitere Mannschaft herunter“, so Junker, weshalb auch der Abstieg in die B-Liga als drittes Szenario bleibt.
„Nach unserem Spiel schweiften die Blicke schnell auf die Ergebnisse der anderen Plätze“, beschrieb der Fuhlenbrocker Vorsitzende die Szenen nach dem Ende der Partie. Zumindest in Teilen hat die Konkurrenz in der A-Liga sowie auch in der Bezirksliga für Blau-Weiß gespielt. „Wäre Rhenania auch noch abgestiegen, wäre es für uns wohl richtig eng geworden“, so Junker.
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Daneben haben die Fuhlenbrocker am Sonntagnachmittag bei bestem Fußballwetter auch ihre eigenen Hausaufgaben mit Bravour gelöst, wenngleich den Gästen zumindest in den Anfangsminuten eine gewisse Nervosität gegen die VfB-Reserve nicht abzuschreiben war. Junker: „Man hat schon gemerkt, dass für die Jungs einiges auf dem Spiel stand. Wir hatten zwar einige dicke Chancen, haben aber nur wenige davon genutzt.“
Marcel Weiß (11.) und Daniel Dierkes (37.) sorgten aus Sicht der Fuhlenbrocker aber trotzdem für eine entsprechende Pausenführung, auf welcher die Blau-Weißen vor über 200 Zuschauern in den zweiten 45 Minuten aufbauen konnten. Die spielerische Überlegenheit münzten die Bottroper nach dem Seitenwechsel schließlich in weitere Treffer um, die teils sehr sehenswert waren. Ein potenzielles „Tor des Monats“, wie Junker das 3:0 durch David Overfeld (50.) beschrieb, ebnete den Gästen den Weg.
„Danach war beim VfB immer mehr die Luft raus und von unserer Mannschaft fiel der Druck ab. Deshalb lief es in der Schlussphase immer besser.“ Mit einem weiteren Treffer von Dierkes, einem Doppelpack von Hendrik Laakmann sowie Toren von Nick Banaszak und Tobias Kuhlmann stellten die Gäste den 8:0-Endstand her.
Einspruch gegen die Wertung des Spiels gegen das Team 2 von RW Oberhausen
Bleibt nun also die Frage, wie es für Fuhlenbrock aus sportlicher Sicht weitergeht. Neben der ausstehenden Antwort zur Regelung des Abstiegs in die B-Liga erwarten die Fuhlenbrock auch die Entscheidung der Spruchkammer des hiesigen Fußballkreises. Im Raum steht der Einspruch der Blau-Weißen gegen die Wertung des Spiels gegen das RWO-Team 2, das in der Vorwoche 3:3 endete. Der konkrete Vorwurf: Oberhausen habe einen Spieler eingesetzt, der für die Zweitmannschaft aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Regionalliga-Kader nicht spielberechtigt gewesen sei.
Junker: „Nach unserer Ansicht hätte er nicht spielen dürfen, da der Stichtag als Frist nicht eingehalten wurde. So könnten uns nachträglich noch zwei Punkte zugesprochen werden, die unsere Situation natürlich enorm verbessern würden.“ Ein entsprechendes Urteil hätte zur Folge, dass Fuhlenbrock auf Rang zehn vorrückt und damit die Welheimer Löwen auf den wackeligen elften Platz verdrängt. Die Saison ist somit in der A-Liga zwar vorbei, spannend bleibt es aber auch weiterhin.
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