Bottrop. 20 Fotos: Fortuna Bottrop warf dem Favoriten alles entgegen, war lange das bessere Team, zog gegen die SG Schönebeck aber doch den Kürzeren.
Die Fußballer von Fortuna Bottrop lieferten am Sonntag ehrliche und gute Arbeit ab. Die Lohntüte blieb dennoch leer. Das 1:3 (1:1) gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter SG Schönebeck fühlte sich nach Unrecht an und verhagelte Trainer Sebastian Stempel die Laune. Sein Team hatte dem Favoriten 90 Minuten lang ziemlich gut die Stirn geboten.
„Ich muss zugeben, dass ich nach einem Spiel selten so geknickt war“, sagte Stempel direkt nach dem Spiel. Fortunas Trainer hatte sich ein stilles Plätzchen an der Seitenlinie gesucht, lehte sich an die Bande und versuchte, das Erlebte richtig einzuordnen.
200 Zuschauer sehen ein Spiel auf sehr gutem Bezirksliga-Niveau
Unter dem Strich stand eine von den meisten erwartete Niederlage gegen die SG Schönebeck. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Resultat wenig mit dem Spielverlauf zu tun hatte. Stempel betonte es erst gar nicht, weil das aus der Perspektive des Unterlegenen immer ein wenig schräg wirkt. Aber sein Team war an diesem Tag tatsächlich das bessere gewesen, hätte sich einen Sieg verdient gehabt. Dieser Meinung war wohl auch ein Großteil der knapp 200 Zuschauer, die ein Spiel auf sehr gutem Bezirksliga-Niveau gesehen hatten.
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Der SV Fortuna benötigte in dieser Partie nur wenige Sekunden, um seine Ambitionen klar zu machen. Nach einer herrlichen Flanke von Nick Sommer und einem noch besseren Kopfball von Sercan Istek stand es nämlich schon nach zwei Spielminuten 1:0 für die Rot-Weißen.
Dass Essen durch Robin Barth postwendend zum Ausgleich kam (5.), konnte den Eindruck nicht schmälern: Fortuna spielte auf Augenhöhe, igelte sich keineswegs in der Defensive ein, scheute weder Zweikämpfe noch Laufduelle. Kurz: Fortuna spielte einen richtig guten Ball.
Amanuel Haile vergibt aus zwei Metern die erneute Führung
Das hätte nach sieben Minuten beinahe die erneute Führung ermöglicht. Im Anschluss an einen Eckball stieg Sercan Istek erneut zum Kopfball hoch, das Spielgerät fiel Amanuel Haile einen Meter vor dem Tor direkt auf die Füße. Dass der Ball am Ende nicht den Weg ins Tor fand, versetzte Stempel auch nach dem Spiel noch in Staunen: „Der war ja schon so gut wie drin.“ Weil auch Essen in der 35. Minute noch eine Gelegenheit ausließ, ging es mit einem 1:1 in die Halbzeitpause.
Und nach dem Seitenwechsel spielte zunächst nur der SV Fortuna. Die SG Schönebeck fand offensiv überhaupt nicht mehr statt, musste alles in die Waagschale werfen, um den drohenden Rückstand zu verhindern.
Das gelang mit Glück, aber auch Dank merkwürdiger Entscheidungen des Unparteiischen Jens Hempel. In der 47. Minute verweigerte er den Hausherren einen Foulelfmeter, dann pfiff er einen Kopfballtreffer von Sercan Istek wegen einer Abseitsstellung ab (74.). „Das war niemals Abseits“, ärgerte sich Sebastian Stempel später.
Schiedsrichter Hempel toleriert keine Kritik
Mit seiner Körpersprache hatte Hempel schon von Beginn an klar gemacht, dass er sich schönere Dinge an einen Sonntag vorstellen kann. Noch weniger Lust hatte der Unparteiische auf Diskussionen. Schon in der ersten Halbzeit hatte er jede noch so kleine Reklamation mit einer Gelben Karte bedacht. Schönebecks Samuel Aborah musste diese Erfahrung gleich zweimal machen. Für ihn ging es deshalb nach 55 Minuten mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche.
Fortunas Druckphase hielt in Überzahl noch gut 20 Minuten an. Die Hausherren spielten sich immer wieder in den Strafraum, blieben in letzter Konsequenz aber ohne Abschlussglück. Schönebeck kam nur zu Entlastungsangriffen.
Löchrige Mauer bringt den Favoriten auf die Siegerstraße
So auch in der 79. Minute. Fortuna verteidigte nicht schlau, verursachte einen Freistoß und wurde dafür bitter bestraft. Keeper Cedric Lohe hatte die Mauer genau gestellt. Doch Kevin Michalek tanzte aus der Reihe und machte damit den Weg frei für den Schuss von Dennis Wibbe. 1:2 aus heiterem Himmel.
Es kam noch dicker für die Bottroper: Marco Langer-Jordy brauchte nach einem Konter und Querpass von Dennis Wibbe nur noch den Fuß hinhalten - 3:1 (88.). Kurz zuvor war Sercan Istek noch mit einem Kopfball an der Latte gescheitert.
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