Bottrop. 1:0 gewonnen – aber die Art und Weise missfiel Rhenania Bottrops Marcel Dietzek. Was er am Auftritt des Landesliga-Teams kritisiert.
Durch ihren 1:0 (1:0)-Heimspielsieg gegen die Sportfreunde Niederwenigern hat die erste Frauenmannschaft des SV Rhenania Bottrop ihr Ziel, Kontakt zur Tabellenspitze in der Landesliga zu halten, erreicht. Doch Marcel Dietzeks erfolgsverwöhnte Mannschaft ließ bei dem wichtigen Sieg einige Wünsche offen – vor allem bei ihrem Trainer.
„Ich bin gar nicht einverstanden damit, wie wir gespielt haben“, sagte Dietzek. „Wir haben heute zwei grundverschiedene Halbzeiten gezeigt. Wie man einen Gegner 45 Minuten lang derart dominieren kann und danach reihenweise Fehlpässe und Unkonzentriertheiten abliefert, ist mir nicht verständlich.“
Rhenania Bottrop: Ausreden gelten für Trainer Dietzek nicht
90 Prozent Ballbesitz, reichlich gute bis sehr gute Tormöglichkeiten sowie eine Defensive, die alles im Griff und unter Kontrolle hatte, standen bei Dietzek in der Halbzeitpause auf dem Zettel. Aber auch die übersichtliche Chancenverwertung wurde zum Thema der Kabinenansprache. Lediglich Sabrina Mallners Kopfball zum 1:0 nach einem Eckball in der 30. Minute hatte zu Zählbarem geführt.
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„Da hätten wir sicher schon mit 2:0 führen können oder gar müssen. Deshalb haben wir in der Pause versucht, die Mannschaft weiter zu pushen.“ Doch die mahnenden Worte fielen nicht auf fruchtbaren Boden. Im Gegenteil, die Rhenania verlor ihren Zugriff auf das Spiel, leistete sich etliche Fehler und der Spielaufbau litt spürbar.
Die guten Möglichkeiten blieben ungenutzt. Statt mit dem zweiten oder dritten Treffer das Spiel und damit den dritten Saisonerfolg in trockene Tücher zu legen, witterten die Gäste Morgenluft. Allerdings blieben sie vor dem gegnerischen Tor weitestgehend harmlos. Nichtsdestotrotz hatte Dietzek insgesamt ein Gefühl von „gerade noch einmal gut gegangen“ - auch angesichts der Tatsache, dass sich Spitzenreiter Mintard vormittags beim SV Rees keine Blöße gegeben und mit 4:0 gewonnen hatte.
Für Rhenania Bottrop geht es gegen die SpVgg Steele weiter
Argumente – wie das schlechte Wetter mit Regen und Kälte – ordnete der SVR-Coach unmissverständlich als Ausreden ein. „Damit mussten ja nicht nur wir klarkommen, sondern der Gegner genauso. Nein, ich bin mit dieser Leistung einfach nicht einverstanden.“ Dass der schwache Auftritt unter dem Strich ohne Folgen für die Tabelle blieb, war für Dietzek der einzig positive Aspekt eines wenig berauschenden Fußballnachmittages.
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„Am Ende sind unsere drei Punkte verdient, das sieht man schon daran, dass der Gegner die knappe Niederlage wie einen Sieg gefeiert hat. Wir müssen jetzt den Mund abwischen und weitermachen, aus dem heutigen Spiel lernen“, machte Dietzek deutlich. „Jetzt haben wir ein spielfreies Wochenende vor uns, das gibt uns viel Gelegenheit, im Training hart an uns zu arbeiten.“ Im Oktober geht es gegen Steele weiter.