Kirchhellen. Der VfB Kirchhellen geht personell nahezu unverändert in die neue Saison. Am Ende soll dennoch ein deutlich besseres Ergebnis als zuletzt stehen.

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Ob diese Worte nun tatsächlich von Albert Einstein stammen, ist völlig egal. Das Zitat sollte dem VfB Kirchhellen mit Blick auf die anstehende Saison jedoch eine Warnung sein.

Denn das Team wird in seiner Physik zwar nahezu unverändert in die neue Spielzeit gehen, mit dem Abstieg wollen die Blau-Weißen aber nichts mehr zu tun haben. Ein einstelliger Tabellenplatz soll her und das Trainergespann mit Marco Hoffmann und Sascha Wisniowski hat schon eine klare Formel dafür, wie das gelingen kann.

„Unsere ersten Monate in Kirchhellen waren von einer schwierigen Lage geprägt. Wichtig war nur, dass wir den Klassenerhalt schaffen, dem haben wir alles untergeordnet“, sagt Marco Hoffmann über den Fokus, den er und sein Co-Trainer Sascha Wisniowski anlegten, „wir hatten gar nicht die Gelegenheit, genauer nach rechts oder links zu schauen. Es ging darum, der Mannschaft Selbstvertrauen zurück zu geben und die nötigen Punkte einzufahren.“ Und genau das ist dem Trainerduo auch gelungen.

Die Situation beim VfB Kirchhellen hat sich geändert

Nach einer schwachen Hinrunde, an deren Ende Marc Wischerhoff seinen Hut nehmen musste, kehrte peu à peu das Vertrauen in die eigene Stärke zurück. Dass dennoch bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib gezittert werden musste, hatte viel weniger mit fehlender fußballerischer Klasse zu tun, als damit, dass immer wieder und in in erheblichem Maße Leistungsträger ausfielen.

Die Situation ist jetzt eine ganz andere. „Wir müssen gar nicht so viel ändern, damit es in der neuen Saison besser läuft“, sagt Hoffmann, „Wir müssen alles dafür tun, dass wir nicht wieder so früh unter Druck geraten. Das lässt sich zwar schlecht steuern, erst recht, wenn man über einen längeren Zeitraum nicht gewinnt. Aber ich denke, dass die Jungs nach den letzten Monaten wissen, dass sie sich in der Liga vor niemandem verstecken müssen.“

Sascha Markmann und der VfB Kirchhellen absolvieren am Donnerstag gegen den VfB Bottrop II das erste Testspiel.
Sascha Markmann und der VfB Kirchhellen absolvieren am Donnerstag gegen den VfB Bottrop II das erste Testspiel. © Felix Hoffmann

Der VfB Kirchhellen hat das Beste aus einer schwierigen Saison gemacht, die Spieler haben Erfahrungen gesammelt, die sich jetzt auszahlen könnten. „Wenn wir das mit in die neue Saison nehmen, wird sich das auch positiv auf unser Spiel auswirken“, glaubt Hoffmann.

Nur ein externer Neuzugang an der Loewenfeldstraße

Ziel der Vorbereitung, die am Sonntag mit dem ersten gemeinsamen Training begann, ist es nicht allein, die Fitness-Grundlagen zu schaffen. „Sascha und ich wollen, dass die Spieler mit breiter Brust in die Saison gehen. Die Dynamik eines Spiels ändert sich, wenn die Mannschaft weiß, dass sie besser als der Gegner ist. Ich hoffe, dass wir dann auch lockerer auf Gegentore reagieren, dass wir mit Überzeugung unterwegs sind und dass wir die handelnde Mannschaft bleiben. Das waren wir ja auch schon in vielen Spielen der Rückrunde.“

Kirchhellens Oldies sind Westfalenmeister

In der Jugendabteilung ist der VfB Kirchhellen zur neuen Saison erneut mit den D- und C-Junioren in der Bezirksliga vertreten. Gute Leistungen liefert aber nicht nur der Nachwuchs der Blau-Weißen ab.

Auf sich aufmerksam machen auch immer wieder die ältesten Fußballer des Vereins. Die Walking Footballer des Klubs traten am Wochenende in Kaiserau zur Westfalenmeisterschaft an und schnappten sich gleich den Titel.

Die Kirchhellener setzten sich in einem spannenden Finale knapp mit 1:0 gegen Grün-Weiß Harsewinkel durch. Das kleine Finale um Platz drei entschieden die Fußballer von SuS Rünthe im Neunmeterschießen gegen Matellia Menden für sich.

Die Hoffnung müssen altbewährte Kräfte schultern. Denn auf dem Transfermarkt hat sich – für Kirchhellen schon traditionell – nur wenig getan. In den letzten Tagen versuchte der VfB noch, Hendrik Laakmann (Rhenania Bottrop) und Daniel Moritz (SV Dorsten-Hardt) für sich zu begeistern.

Doch Laakmann zog einen Wechsel zu BW Fuhlenbrock vor, Moritz beendet seine Laufbahn und will nur noch für die Alt-Herren auflaufen. Wirklich neu ist damit nur Robin Jobst von Rhenania Bottrop. Zum Team stoßen außerdem die A-Jugendlichen Tobias Freese, Alexander Gamsa und Luke Gellings, die in der vergangenen Saison bereits ihre ersten Einsätze für die Mannschaft absolvierten und auch überzeugten.

Und auch, wenn in Kirchhellen damit vieles beim Alten bleibt, werden sich die Fußballer des VfB auf Neuerungen einstellen müssen. Marco Hoffmann erklärt: „Unsere Ansprache wird sich etwas ändern, sie wird direkter und konkreter ausfallen, sowohl positiv als auch bei Kritik. Unsere Spieler werden jetzt kein neues Trainerteam kennenlernen, so weit geht das nicht. Aber das wird sicher noch den einen oder anderen der Jungs überraschen.“

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