Bottrop. Die Bottroper hätten bis auf zwei Punkte an die Spitze heranrücken können. Doch die Kulinski-Sieben unterlag überraschend dem VfB Homberg II.

Die Handballer von Adler 07 Bottrop konnten die Patzer der Konkurrenz am zwölften Spieltag nicht nutzen. Das Team von Trainer Holger Kulinski unterlag am Sonntag dem VfB Homberg II mit 29:33 (15:20). Die Adler zeigten sich nach dem verpatzten Auftritt vor eigenem Publikum sichtbar enttäuscht, immerhin hätten die Bottroper bis auf zwei Punkte an die Tabellenspitze heranrücken können.

Auch Kulinski nahm sich nach dem Schlusspfiff zunächst ein paar Minuten, um die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten – letztlich zog der Adler-Trainer aber ein versöhnliches Fazit: „Mal gewinnen wir, mal verlieren wir. Dieses Resultat bedeutet für uns keinen Beinbruch. Natürlich wollten wir auch in dieser Partie siegen, die Mannschaft ist sehr ehrgeizig.“

Allerdings hatten die Bottroper von Beginn an einen schweren Stand, denn der in gelb-schwarz auftretende VfB präsentierte sich routiniert und setzte die Abwehrreihe der Hausherren ein ums andere Mal mit einfachen Mitteln unter Druck. Dagegen mussten die 07er fünf Minuten warten, ehe sie den ersten eigenen Treffer verzeichneten – in diesem Moment lag Homberg bereits mit 3:0 vorne (5.).

Adler 07 Bottrop lässt in Hälfte eins zu viele Gegentore zu

Philipp Klanten rennt sich in Hombergs Abwehr fest.
Philipp Klanten rennt sich in Hombergs Abwehr fest. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch in der Folge blieben die Gäste die souverän und bauten die Führung bis auf 13:7 aus (15.). Zwar fand sich die Kulinski-Sieben mit zunehmender Spieldauer im Angriffsspiel besser zurecht – das große Manko blieb aber die Defensive. „20 Gegentore in einer Halbzeit sind in der Endabrechnung einfach zu viel“, resümierte Kulinski, „dadurch haben wir es uns selbst schwer gemacht.“

Insbesondere mit Hombergs halb-linkem Rückraumspieler Philipp Peich hatten die Bottroper mächtig zu kämpfen – am Ende sollte der 33-Jährige auf 18 Tore kommen und damit maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft haben. Die Leistung des kantigen Routiniers erkannte auch Kulinski an. „Er ist ein guter Spieler, das hat man gesehen. Dagegen mussten wir einige Ausfälle auffangen – irgendwann ist das einfach nicht mehr zu kompensieren.“

Bottrop steigert sich in der zweiten Halbzeit in der Defensive

Immerhin verzeichneten die Bottroper nach dem Seitenwechsel eine Steigerung in der Abwehr. „Da standen wir hinten sicherer“, so der Adler-Coach, dessen Schützlinge in den zweiten 30 Minuten nur noch 13 Gegentore zuließen. Dafür gingen die 07er phasenweise zu fahrlässig mit den Torchancen um, die zweifelsfrei vorhanden waren.

Adler-Trainer Holger Kulinski
Adler-Trainer Holger Kulinski © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

So ging zunächst ein Ruck durch das Bottroper Team, als die Adler innerhalb von drei Minuten auf 19:21 verkürzten und so in Windeseile in Schlagdistanz zum Gegner lagen (34.). Der Plan der 07er schien aufzugehen, und doch schlich sich im weiteren Verlauf der Schlendrian ein. Technische Fehler und vergebene Möglichkeiten, frei vor dem Homberger Tor, verhinderten ein noch besseres Zwischenresultat aus VfB-Sicht.

Holger Kulinski betont das Positive an der Niederlage

„Wir haben eine sehr junge Mannschaft“, so Kulinski, „alle wollen spielen und sich präsentieren.“ In den entscheidenden Momenten zeigten sich die Homberger präsent und zogen erneut bis auf 28:22 davon (46.). Die Führung verteidigten die Duisburger schließlich bis zum Schluss. „Auch solche Spiele werden uns mittelfristig weiterhelfen, da wir die Erfahrungen mitnehmen und künftig nutzen werden. Perspektivisch können wir sehr zuversichtlich sein.“ Zudem wollen die Bottroper schon im nächsten Meisterschaftsspiel gegen den TV Issum wieder einen Sieg anvisieren.

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