Bottrop. Wir haben Bottrops Sportlerinnen und Sportler gefragt und viele von ihnen haben uns geantwortet. Was ihnen das Jahr 2021 persönlich gebracht hat:

Mit dem Vorjahr gemein hatte 2021 die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Training, Spiel- und Wettkampfbetrieb waren stark eingeschränkt. Und dennoch gab es die großen, die tragischen, die komischen und die heiteren Momente.

Wir haben bei Bottrops Sportlerinnen und Sportlern nachgefragt, was ihnen von 2021 in Erinnerung bleiben wird. Sie lassen uns mit ihren Schilderungen teilhaben an ihrem Leben und an ihrer ganz persönlichen Sicht auf die Dinge.

Die vielen Zuschriften haben die Redaktion bewegt und uns in der Überzeugung bestätigt, dass der Bottroper Sport - Corona hin oder her - viele herzliche und packende Geschichten zu erzählen hat. Hier ist der erste Teil. Vielen Dank für die Beiträge und viel Spaß beim Lesen:

Vier Tore, sieben Vorlagen, keine Gelbe: Rhenanias Cem Sakiz
Vier Tore, sieben Vorlagen, keine Gelbe: Rhenanias Cem Sakiz © Felix Hoffmann

Cem Sakiz, Fuballer des Bezirksligisten SV Rhenania Bottrop: Ich kann mit meiner fußballerischen Leistung im vergangenen Jahr zufrieden sein. In zwölf Spielen sind mir vier Tore und sieben Assists gelungen. Dabei habe ich keine einzige Gelbe Karte bekommen. Das 3:3 gegen den VfB Bottrop gehört zu meinen Tiefpunkten 2021. Wir waren die bessere Mannschaft. Wir haben jetzt sieben Punkte Rückstand auf den VfB und den SC20, damit dürfte schon klar sein, welches Ziel wir uns für 2022 bei Rhenania gesetzt haben.

Mathias Hillbrandt nahm an der WM im spanischen Huelva teil.
Mathias Hillbrandt nahm an der WM im spanischen Huelva teil. © MH

Mathias Hillbrandt, Badmintonspieler des Verbandsligisten Bottroper BG: Mein sportliches Highlight war die erneute Teilnahme an den BWF World Senior Badminton Championships 2021. Trotz der erschwerten Trainingsvorbereitung durch die Corona-Pandemie war der Ausblick, doch an dieser Weltmeisterschaft teilzunehmen, wohl das Größte, was ich sportlich und emotional erreichen konnte. Ein Stück „Normalität“ machte das Geschehen spannend und spornte mich zu Höchstleistungen an. Je schwerer der Sieg, desto größer war meine Freude daran. Allein die Größe der Weltmeisterschaften, das Teilnehmerfeld mit verschiedenen Nationen aus aller Welt und die beeindruckende Atmosphäre machten diese Sportarena von Anfang an besonders. So etwas vergisst man einfach nicht.

Erlebte im zurückliegenden Jahr viele schwere Momente: Mirsada Hoffmann-Kovac.
Erlebte im zurückliegenden Jahr viele schwere Momente: Mirsada Hoffmann-Kovac. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Mirsada Hoffmann-Kovac, Jugendtrainerin des Fußballvereins BW Fuhlenbrock: Das Jahr 2021 war ein sehr schweres Jahr für mich und meine Familie. Meine Schwägerin, der ich sehr verbunden war, und meine beste Freundin sind leider beide nicht mehr bei mir. Das geschah alles in einer sehr kurzen Zeit. Ein Lichtblick war die Geburt meines Patenkindes. Im Dezember musste ich dann selbst um mein Leben kämpfen. Ich erhole mich gerade davon. Kraft und Ansporn geliefert haben mir in dieser Zeit meine kleinen Helden der E1-Jugend. Auch die Spielerinnen meiner ehemaligen Frauenmannschaft waren immer da, auch wenn sie schon länger nicht mehr in Fuhle spielen. Ich liebe meine Arbeit in der Rottmannsmühle über alles und hoffe, dass alle gut ins neue Jahr kommen.

Justin Weidemann stellte in der Schwarzen Heide einen neuen Platzrekord auf.
Justin Weidemann stellte in der Schwarzen Heide einen neuen Platzrekord auf. © Felix Hoffman

Justin Weidemann, Golfer des Landesligisten GC Schwarze Heide Kirchhellen: 2021 war für mich das bisher erfolgreichste Golfjahr. Im Juni habe ich zusammen mit meinem Trainer Michael Terwort etwas an meinem Schwung gearbeitet. Danach habe ich mehrfach bei Turnieren unter Par gespielt und zur Krönung bei den Clubmeisterschaften in der letzten Runde einen neuen Platzrekord mit 68 Schlägen aufgestellt. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Saison.

Natascha Kewitz (l.) und Jennifer Frömming vom TV Deutsche Eiche Bottrop. Als die Hallen geschlossen waren, wurde unter freiem Himmel trainiert.
Natascha Kewitz (l.) und Jennifer Frömming vom TV Deutsche Eiche Bottrop. Als die Hallen geschlossen waren, wurde unter freiem Himmel trainiert. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Natascha Kewitz, Trainerin des Turnvereins Deutsche Eiche Bottrop: Wenn man so auf das Jahr zurückblickt, war es ein sehr aufregendes Jahr. Bis April waren wir im Lockdown und mussten uns irgendwie mit Online-Training über Wasser halten. Danach gab es Outdoor-Training, was für uns Turner ja auch ziemlich ungewöhnlich ist. Im Mai konnten wir dann sogar eine Verankerung für den Barren draußen auf dem Parkplatz vor der Sporthalle installieren, die uns Thorsten Rick gesponsert hatte. Nach den Sommerferien lief unser Training schon wieder fast normal. Leider ohne Wettkämpfe. Im September ging unsere Mannschaftsfahrt ins Emsland, da waren wir sehr sportlich auf dem Fahrrad unterwegs. Im November dann unser Highlight: Wir waren ein Wochenende zum ersten Mal mit dem Ligateam im Olympiastützpunkt in Bergisch Gladbach. Die Turnerinnen waren so motiviert. Wir haben an diesem Wochenende so viel mitgenommen, so viel trainiert. Das war stark. Im Dezember haben wir vereinsintern einen Wettkampf geturnt. Die Kinder waren so aufgeregt, haben aber super Leistungen gezeigt. Wir hoffen jetzt natürlich, dass im Januar die ersten Wettkämpfe starten können. Wir trainieren dafür fleißig und sind bereit.

Für Jan Tefett verlief das Jahr 2021 gleich in vielerlei Hinsicht positiv.
Für Jan Tefett verlief das Jahr 2021 gleich in vielerlei Hinsicht positiv. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Jan Tefett, Teammanager des Judobundesligisten JC 66 Bottrop: Für uns beim JC 66 waren mit Sicherheit die zwei EM-Medaillen von Helen Habib und Ronja Buddenkotte die sportlichen Höhepunkte des Jahres. So etwas gab es in der Vereinsgeschichte noch nie. Besonders war auch, dass die beiden wegen Corona den Großteil der EM-Vorbereitung in Bottrop absolvieren mussten. Für mich persönlich war in diesem Jahr die Beförderung zum U18-Landestrainer und die damit verbundene volle Stelle beim Landesverband das Highlight des Jahres. Dieser Beruf war schon lange mein Traumjob. Und mit dem, was ich liebe, mein Geld zu verdienen, ist unglaublich. Ein Tiefpunkt war die Saisonphase, als wegen Corona nur noch Bundes- und Landeskaderathleten trainieren durften und ich allen anderen sagen musste, dass sie wieder nach Hause gehen müssen. Das hat mir im Herzen weh getan.

Mit den Fußballerinnen von Fortuna Bottrop kämpfte sich Christian Amthor bis auf den dritten Platz der Bezirksliga.
Mit den Fußballerinnen von Fortuna Bottrop kämpfte sich Christian Amthor bis auf den dritten Platz der Bezirksliga. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Christian Amthor, Trainer der Bezirksliga-Fußballerinnen von Fortuna Bottrop: Für mich persönlich war schon der Moment ein Highlight, als wir nach den Corona-Einschränkungen wieder alle zusammen auf dem Platz stehen konnten. Als weiterer Höhepunkt wird mir in Erinnerung bleiben, dass wir es geschafft haben, den personellen Problemen immer wieder zu trotzen. Wir haben einen mega Zusammenhalt im Team! Wir haben uns trotz aller Umstände auf den dritten Platz der Bezirksliga vorgekämpft. Höhepunkt war das 5:0 gegen Wanheim. Unsere Weihnachtsfeier war toll und ein gelungener Abschluss des Jahres. Für 2022 wünsche ich mir, dass es uns gelingt, in der Spitzengruppe zu bleiben und dass wir von weiterem Verletzungspech verschont bleiben.

Kehrt zur Rückrunde zu seinem VfB Kirchhellen zurück: Julian Thimm (l.)
Kehrt zur Rückrunde zu seinem VfB Kirchhellen zurück: Julian Thimm (l.) © Felix Hoffmann

Julian Thimm, Fußballer des Bezirksligisten VfB Kirchhellen: Ich habe in dieser Saison jemanden getroffen, den ich seit meiner Kindheit kenne und mit dem ich in der Nachbarschaft aufgewachsen bin. Sven Kmetsch wiederzusehen, der momentan unseren Ligakonkurrenten SV Lippramsdorf trainiert, war eine wirklich schöne Begebenheit. Mein Wechsel zum SV Vestia Disteln hat sich dagegen nicht so gestaltet, wie ich es mir erhofft hatte. Ich konnte aber daraus auch viel Positives ziehen und habe mich als Spieler weiterentwickeln können. Ich wusste immer, dass ich beim VfB Kirchhellen zu Hause bin und deswegen habe ich mich auch für den Wechsel zurück entschieden. Ich freue mich auf 2022 und auf die Rückrunde mit dem VfB. Ich hoffe, meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen zu können.

Personelle Wechsel und die Verletzungen von Mitspielern prägten für Robin Wortmann das Sportjahr.
Personelle Wechsel und die Verletzungen von Mitspielern prägten für Robin Wortmann das Sportjahr. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Robin Wortmann, Handballer des Landesligisten Adler 07 Bottrop: 2021 war ziemlich wechselhaft. Das Jahr war geprägt vom Abbruch der letzten Saison und einem starken Umbruch in unserer Mannschaft. Der Abgang unseres Trainers Sille (Sebastian Wycichowski) hat mir persönlich stark zu schaffen gemacht. Dann gab es aber auch den Start von Holger (Kulinski), der noch weitere Spieler ins Team integriert hat. Wir wachsen immer noch zusammen und das macht sehr viel Spaß. Dass wir uns stetig verbessert haben und gut in die Saison gestartet sind, gehört für mich zu den Jahres-Highlights. Leider müssen wir immer wieder auch Rückschläge verkraften: die Verletzungen von Till Overberg, Luca Wiese und Simon Kleinemeier zum Beispiel. Aber: der harte Kern der „alten“ Mannschaft versteht sich nach wie vor auch im Privaten bestens und hält zusammen. Wenn alle wieder fit sind, wollen wir den Aufstieg schaffen.

Morgen erscheint der zweite Teil mit Till Overberg, Roxana Conradus, Markus Wirgs, Sven Koutcky, Hendrik Paskuda, Dominik Selm, Julia Schmidt und Kevin Wenderdel

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