Bottrop. Training und Spiel sind seit Mittwoch nur unter 2G-Regeln möglich. Das stellt die Bottroper Vereine vor ganz unterschiedliche Herausforderungen.

Viel Zeit zum Reagieren hatten Bottrops Fußballvereine nicht, und dennoch machten viele schon am Dienstag über ihre Kanäle auf die neuen Regeln aufmerksam. Wenn an diesem Wochenende die Fußballspiele der Erwachsenen angepfiffen werden, gilt nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Spieler auf dem Feld die 2G-Regel. Mitspielen darf also nur, wer geimpft oder genesen ist. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW kennt in diesem Punkt kein Pardon.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir in diese Lage geraten“, sagt Ramazan Karakus. Der Trainer des Fußball-B-Kreisligisten Welheimer Löwen reagiert trotzdem gelassen und mit Verständnis auf die neue Corona-Schutzverordnung: „Wir müssen uns eingestehen, dass diese Maßnahme wohl unausweichlich ist. Und sie ist meiner Meinung nach auch berechtigt.“

Das sagt Karakus, obwohl die neue Regelung seine Mannschaft schon am Wochenende vor Probleme stellt. Denn auch in seinem Team gibt es Spieler, die weder geimpft noch genesen sind: „Gut möglich, dass mir am Sonntag nur zwölf oder 13 Spieler zur Verfügung stehen.“ Karakus trägt die harte Regel mit, formuliert aber auch eine Sorge: „Ich hoffe, dass der Amateursport nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wird, wie es im letzten Jahr der Fall war. Und ich hoffe auch, dass niemand den Spaß am Sport verliert.“

VfB Kirchhellen spürt zusätzlichen Druck durch die Corona-Entwicklung

In Alarmbereitschaft hat die Entwicklung der Corona-Pandemie vor allem die Vereine versetzt, die um ihre sportlichen Ziele bangen. Wie beispielsweise beim VfB Kirchhellen. Der Bezirksligist steht nach schwachem Saisonstart auf einem Abstiegsplatz. Zwei Punkte trennen die Blau-Weißen vom rettenden Ufer.

„Die müssen wir jetzt so schnell wie möglich aufholen“, sagt Trainer Marc Wischerhoff. Der ohnehin schon vorhandene Druck hat sich durch einen immer noch drohenden Saisonabbruch erhöht. Immerhin können die Kirchhellener gelassen auf die neue Schutzverordnung reagieren. „Bei uns sind alle Spieler geimpft, ich muss also auf niemanden verzichten“, so Wischerhoff.

Rhenania Bottrop muss noch offene Fragen klären

Ein wenig in den Seilen hängen dagegen andere Klubs. So zum Beispiel der SV Rhenania Bottrop. Der ambitionierte Bezirksligist wird im Aufstiegsrennen vorerst auf zwei noch nicht geimpfte Spieler verzichten müssen. Bei einem dritten ist die Situation noch nicht abschließend geklärt. Denn im Team steht ein nicht geimpfter Vertragsamateur. Ob der nun mit einer Negativtestung am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen kann, ist noch nicht abschließend geklärt.

„Wir hoffen, dass der Verband sich möglichst schnell zu dieser Thematik äußert“, sagt Jörg Koßek. Der betroffene Spieler ist bis zur Klärung von der Teilnahme am Mannschaftstraining ausgeschlossen. Grundsätzlich seien nur wenige Spieler von der Regelung betroffen. „Da geht es in jeder Mannschaft höchstens um zwei oder drei Spieler“, sagt Koßek mit Blick auf die fünf Seniorenteams des SV Rhenania, „einige von ihnen haben sich bereits gestern impfen lassen, werden also zur Rückrunde auch wieder zur Verfügung stehen.“

Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport