Bottrop. Der Trainerwechsel hatte den Haussegen beim SV Rhenania Bottrop gefährdet. Das Derby-Spektakel konnte die gröbsten Wogen jedoch schon glätten.
Unter den 500 Zuschauern, die am Sonntag auf den Anpfiff des Bezirksliga-Derbys zwischen dem SV Rhenania und dem FC Bottrop warteten, waren nicht wenige, die meinungsstark ihren Unmut über die Entlassung des Trainergespanns Marco Hoffmann und Sascha Wisniowski kundtaten.
Im Fokus der Kritik: der geschäftsführende Vorstand um Jörg Koßek. Beendet ist die Diskussion durch das erste Spiel unter der Leitung von Stefan Lorenz nicht. Das 13:0 war aber immerhin eine beeindruckende Leistungsschau, an der sich die Rhenanen noch bis zum 28. November erfreuen dürfen. Dann steht beim SV Fortuna Bottrop das nächste Derby an.
Als es zweistellig wurde, musste auch Jörg Koßek schmunzeln
Jörg Koßek ist der Mann, bei dem alle Drähte im Blankenfeld zusammenlaufen, selbst die der Soundanlage. Der Vorsitzende verlas am Sonntag die Aufstellung der beiden Mannschaften. Auf den Rängen wurde währenddessen die umstrittene Personalentscheidung der Vorwoche diskutiert. Nicht wenige gingen mit Koßek und seinen vier Vorstandskollegen hart ins Gericht. Das perlte auch an dem 44-Jährigen nicht ab. Koßek: „Natürlich bekomme ich mit, dass viele unsere Entscheidung nicht nachvollziehen können.“
Immerhin wuchs während des Spiels bei Koßek die Überzeugung, das Richtige getan zu haben. Mit jedem Tor, das er über das Mikro ansagen durfte, wirkte er gelöster. Als es dann in der Schlussphase zweistellig wurde, schlich sich sogar ein Lächeln auf sein Gesicht: „Das Derby hat noch einmal für Klarheit gesorgt. Dass wir mit der Entscheidung richtig liegen, lese ich nicht am Ergebnis ab, sondern vielmehr an der Art und Weise, in der die Mannschaft aufgetreten ist.“
Bestätigung erfuhr der Vereinsvorsitzende noch im Laufe des Abends, als die Vereinsfamilie zusammen mit der Mannschaft den spektakulären Derbyerfolg im Clubhaus feierte: „Viele Kritiker haben verstanden, dass die Mannschaft einen Impuls nötig hatte. Dass der kommen würde, war mir spätestens bei der Kabinenansprache von Stefan Lorenz klar. Da wusste ich, dass die Jungs da sein werden und wieder Hunger haben. Das hat sich dann ja auch im Spiel gezeigt.“
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Das 13:0 taugte zwar nicht, um den Rückstand auf Tabellenführer VfB Bottrop und den Tabellenzweiten SC 20 Oberhausen zu verkürzen, war aber immerhin ein deutlicher Fingerzeig Richtung Konkurrenz. Der Blick auf den vergangenen Spieltag macht auch deutlich, dass die Meisterschafts- und Aufstiegsfrage wohl unter genau diesen drei Mannschaften geklärt wird.
Das nächste Derby steht schon in zwei Wochen an
Aus dem Rennen verabschiedet hat sich wohl Schwarz-Weiß Alstaden. Das Team von Raphael Steinmetz führte gegen Adler Osterfeld zur Halbzeit mit 3:0, verlor aber noch mit 3:4 und hat nun schon einen gehörigen Rückstand von zehn Punkten auf die Tabellenspitze. Ein ähnlich kurioses Spiel lieferte der VfB Bottrop ab, der seinen Sieg nach 4:0-Führung aber immerhin noch festhalten konnte und beim SV Glückauf Möllen mit dem 4:3 noch knapp einer Blamage entging.
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