Kirchhellen. Die Kirchhellener zeigen gegen das Topteam von Vestia Disteln eine ordentliche Leistung, die aber durch schwere individuelle Fehler getrübt wird.

Der VfB Kirchhellen macht momentan die leidvolle Erfahrung, dass nicht jede gute Leistung mit Punkten belohnt wird und Fehler mitunter bittere Konsequenzen nach sich ziehen: Gegen den SV Vestia Disteln wäre für die Blau-Weißen am Sonntag mehr als das 1:4 möglich gewesen. Dass daraus nichts wurde, lag vor allem an drei haarsträubenden Ballverlusten in der ersten Halbzeit.

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„Kopf hoch, weiter Ferdi“, brüllte ein Zuschauer aufmunternd über den Platz. Es lief die 25. Spielminute und Ferdi Schmücker hatte gerade mit einem eklatanten Ballverlust das 0:2 durch Sven Hahnenkamp verursacht. Es war der zweite Fehler, den der SV Vestia Disteln eiskalt ausnutzte. Die Hertener waren in der 19. Minute bereits durch Timo Schmidt in Führung gegangen, schraubten das Ergebnis bis zur Halbzeit sogar auf 3:0 (Philipp Müller). Allen Treffern gemein war die tatkräftige Kirchhellener Vorarbeit.

Trotz guter Leistung liegt der VfB Kirchhellen zur Halbzeit 0:3 hinten

Doch nicht nur die Zuschauer hatten das Gefühl, dass dieses Zwischenergebnis nicht den wahren Spielverlauf wiedergab. „Wir haben gar nicht mal so schlecht gespielt“, stellte auch Marc Wischerhoff in der Halbzeitpause fest. Im Gesicht des Trainers zeichneten sich dennoch Sorgenfalten ab, denn der VfB hatte es dem spielstarken Gegner mit dem Toreschießen viel zu einfach gemacht, „wir müssen uns in der Defensive schlauer verhalten.“

Blendet man die drei Szenen aus, bestätigt sich allerdings auch der zweite Eindruck von Wischerhoff: Der VfB ließ sich seine erdrückende Personalknappheit nicht anmerken. Natürlich fiel es ins Gewicht, dass mit Sascha Markmann, Max Bertlich und Dominik Selm wichtige Stützen nicht zur Verfügung standen, und dass im Mittelfeld Lücken klafften, weil Max Stratmann als Innenverteidiger aushelfen musste. Aber: Der VfB Kirchhellen spielte sehr ordentlich mit, erarbeitete sich gute Offensivaktionen, zeigte Laufbereitschaft und war konsequent im Zweikampfverhalten.

Luca Kleine-Wieskamp erzielt den Anschlusstreffer

Das zahlte sich nach 53 Minuten aus. Chris Isaias schlug eine gute Flanke in den Distelner Strafraum, die Luca Kleine-Wieskamp mit dem Kopf veredelte - 1:3. Kirchhellen witterte jetzt Morgenluft und nahm das Spiel gegen zunehmend unsicher werdende Gäste in die Hand. Zwar kam der VfB zu keinen nennenswerten Tormöglichkeiten, doch die Blau-Weißen hatten das Spiel in der Hand, diktierten das Tempo und verlagerten das Spiel deutlich in die gegnerische Hälfte. In der 72. Minute dann die kalte Dusche: Disteln kam aus heiterem Himmel zu seinem vierten Treffer. Erneut hatte sich Kirchhellens Defensive zu Spielchen hinreißen lassen. Das war die Entscheidung.

„Über weite Strecken war das eine gute Leistung meiner Mannschaft. In den entscheidenden Situationen waren wir aber zu naiv und haben die falschen Entscheidungen getroffen, das darf uns eigentlich nicht passieren", ärgerte sich Wischerhoff.

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