Bottrop. Im September startet der JC 66 verspätet in die komprimierte Judo-Saison. Trotz Einschränkungen ist die Vorfreude im Lager der Bottroper groß

Schon bald dürfte wieder ein Hauch von Spitzensport und Bundesligaluft durch Bottrop wehen. Denn die Judo-Saison steht nunmehr unmittelbar vor der Tür – wenn auch deutlich verspätet und mit einigen sportlichen Abstrichen. Trotzdem herrscht beim Bundesligaklub JC 66 Bottrop große Vorfreude, sowohl die Männer als auch die Frauen der Bottroper treten planmäßig ab Mitte September wieder in der höchsten nationalen Vereinsliga an und gehen auf den Matten für die 66er auf Punktejagd. „Da freuen wir uns alle nach der langen Auszeit sehr drauf“, äußert sich JC-Coach Markus Wallerich entsprechend. Für ihn und das Männerteam startet die Saison am 11. September, die Frauen ziehen eine Woche später nach.

Lange Zeit mussten die Bottroper auf neue Bundesligakämpfe warten, der letzte fand am 5. Oktober 2019 statt, als sich der JC mit einem Sieg in Hannover den vierten Platz in der Liga sicherte. Seitdem war im Lager der Piraten vor allem Geduld gefordert, die Saison 2020 fiel pandemiebedingt komplett aus. „Das ist für uns als Verein natürlich schon schwer zu kompensieren“, so Wallerich, „insbesondere unseren jüngeren Talenten ging dadurch einige Zeit verloren. Wir als JC sind immer sehr darauf bedacht, den Fokus vor allem auf den eigenen Nachwuchs zu richten. Umso wichtiger und erfreulicher gestaltet sich daher für uns die baldige Rückkehr auf die Matten. Wir wollen den ursprünglich eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und die vielen talentierten Judoka in unseren Reihen fördern.“

Bundesliga-Runde mit nur vier Kampftagen

Den Trainingsbetrieb haben die Bottroper Judoka bereits aufgenommen, die Vorbereitungen für die zeitlich verkürzte Saison sind in vollem Gange. „Um eine halbwegs ordentliche Bundesliga-Kampfzeit zu garantieren, wurden organisatorisch Änderungen vorgenommen“, beschreibt Wallerich.

Heimkampf der Frauen erst am 6. November

Das Frauenteam des JC 66 Bottrop wird in der neuen Bundesliga-Saison an insgesamt drei Doppelkampftagen auf Punktejagd gehen und strebt die erneute Teilnahme an der Finalrunde an.Die Piratinnen empfangen am finalen dritten Kampftag (6. November) gleich drei Teams in Bottrop: Die HTG Bad Homburg, den JC 71 Düsseldorf und die TSG Backnang Judo.

So nehmen die Bundesligavereine anders als gewohnt, diesmal erst im September den Ligabetrieb auf. Zudem wurde die Saison zeitlich auf vier Doppelkampftage zusammengestaucht. So werden sich die 66er pro Kampftag mit zwei Vereinen messen: Am 11. September machen die Männer mit den Kämpfen gegen Hertha Walheim sowie gegen das an diesem Tag gastgebende Hamburger Judoteam den Auftakt, eine Woche später (18. September) folgt der einzige Bottroper Heimkampftag mit den Duellen gegen den VfL Riesa und UJKC Potsdam. „Hier hat der JC als Verein bereits ein Konzept entwickelt, sodass wir allen Einschränkungen zum Trotz einen tollen Heimkampftag erleben sollten“, so Wallerich.

Es gibt diesmal keine sportlichen Auf- und Absteiger

Der Piraten-Trainer legt den Fokus angesichts der besonderen Umstände weniger auf das sportliche Abschneiden in der Liga, als vielmehr auf Routine und die zu sammelnde Erfahrung. „Es wird in diesem Jahr keine sportlichen Auf- und Absteiger geben, zudem geht der Spannungsbogen unumstritten ein wenig verloren, wenn sich die reguläre Kampfzeit gerade mal über ein paar Wochen erstreckt“, beschreibt Wallerich. „Wir treten dennoch mit dem Anspruch an, unser Bestmögliches zu geben. Dazu wollen wir unsere jungen Kämpfer an die Bundesliga heranführen und sie mit Blick auf die Zukunft weiter aufbauen. Wir freuen uns sehr darauf, dass die Bundesliga wieder startet.“

Neben den Bottroper Eigengewächsen sind zumindest die niederländischen Judoka fester Bestandteil der Planungen. „Ich denke, dass sie in diesem Jahr ebenfalls zum Zug kommen werden. Es gilt jedoch immer die aktuellen Bestimmungen und Einreisebeschränkungen im Blick zu halten. Das hat für uns einen Mehraufwand an Organisation zur Folge.“

JC 66 blickt über den Tellerrand

Doch der Blick der Verantwortlichen wird nicht nur auf die nun bevorstehende Bundesliga geworfen, sondern auch bereits weit über den Tellerrand hinaus gerichtet. „Die Planungen für das kommende Jahr sind ebenfalls schon in vollem Gange, wir betrachten 2021 als Übergangszeit“, so Wallerich. Der Bottroper Coach hofft darauf, dass den Judoteams im kommenden Jahr wieder eine normal durchzuführende Saison ermöglicht wird. „Ich bin voller Hoffnung, dass dies gelingen wird. Dann wollen wir uns noch weiter in die richtige Richtung entwickeln. Aber für den Moment sind wir einfach froh, dass es bald endlich wieder losgeht.“

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