Grafenwald. Gegen den Meisterschaftsanwärter SuS Beckhausen hatte sich der VfL nicht viel ausgerechnet. Deshalb tut jetzt die knappe Niederlage doppelt weh.

Nach dem 0:1 (0:1) gegen das Team von Beckhausen 05 mischten sich beim Trainer des VfL Grafenwald Stolz, Enttäuschung und ein bisschen Frust. „Ich denke, hier wäre ein Unentschieden verdient gewesen“, meinte Sven Koutcky. „Es ist ärgerlich, durch so ein Gegentor das Spiel zu verlieren. Und hätten wir eine der beiden Großchancen am Schluss genutzt, wäre das der ideale Start in die Saison gewesen. Es sollte nicht sein.“

Die Spiele am Wochenende in der Übersicht

Vor den Augen einiger Grafenwälder VIPs - die Fußballabteilung hatte ihre Jubilare mit 25 und 50 Jahren Vereinsmitgliedschaft zu der Begegnung eingeladen - entwickelte sich zwischen dem Außenseiter und dem erklärten Aufstiegsaspiranten eine intensiv geführte Partie. Zwar zeigten sich die Gäste aus Gelsenkirchen als abgeklärt und ballsicher, auch kontrollierten sie das Spieltempo. Die Zahl der gefährlichen Strafraumszenen blieb aber übersichtlich.

Marvin Cyrus im VfL-Tor präsentierte sich in einer gut organisierten Abwehr als Herr der Lage. Allein in der 20. Minute verpasste der Keeper den idealen Zeitpunkt für sein Eingreifen und Beckhausens Alexander Krick schob den Ball über die Linie. Wer allerdings den Beginn einer Fußballkür aufseiten der Gelsenkirchener erhofft hatte, wurde enttäuscht. Augenscheinlich genügte es ihnen, die Führung zu verwalten.

Grafenwald tankt während des Spiels viel Mut

Mit zunehmender Spieldauer fassten die Grafenwälder mehr Mut und spielten in der Schlussphase der ersten Halbzeit mit mehr Ballsicherheit Richtung gegnerisches Tor. Auch wenn sich dies noch nicht in klaren Möglichkeiten niederschlug, es reichte, um Selbstvertrauen für den zweiten Durchgang aufzubauen.

„Wir sind viel galliger aus der Kabine gekommen. Wir wollten mehr, sind mehr in die Zweikämpfe gegangen“, kommentierte Koutcky. Beckhausen wirkte immer noch spielbestimmend, aber in puncto Laufbereitschaft war der VfL mindestens auf Augenhöhe. Für die ambitionierten Gäste wäre nun der ideale Zeitpunkt gewesen, selbst für mehr Tempo zu sorgen oder die Wöller mit Kontern auszuhebeln. Cyrus und Co. wussten das zu verhindern. Das nervte insbesondere Beckhausens Keeper: „Macht doch endlich das verdammte 2:0“, rief Chris Maciejewski seinen Vorderleuten zu.

Aber es blieb eng - und wurde am Ende hochspannend. In der 88. Minute brachte ein missratener Kopfball von Mateusz Cejnowa den Gelsenkirchener Schlussmann in die Bredouille, der Ball landete auf der Latte. „Matti trifft ihn gar nicht richtig, aber für einen Torwart sind das fiese Situationen.“ In der letzten Aktion zwang Maximilian Spickenbaum mit einem fulminanten Schuss Maciejewski zu einer großartigen Parade - der Aufwand der Grafenwälder blieb ohne Lohn. „Wir werden noch unsere Punkte holen“, lautete Koutckys Fazit. „Ich hoffe, dass wir die heutige Leistung auch am kommenden Wochenende auf der ungeliebten Asche von Schaffrath abrufen können.“

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