Bottrop. Der SV Rhenania Bottrop macht die Konditionen des Grollmann-Wechsels transparent und nimmt Hoffmann und Wrobel aus der Schusslinie.
Der Vorstand des SV Rhenania Bottrop hat nach der Last-Minute-Verpflichtung von Thilo Grollmann auf die scharfe Kritik des SV Fortuna reagiert. Chadi Hariri bedauert die Umstände, der 2. Vorsitzende und Clubsponsor nimmt seinen Coach und Trainer aus der Schusslinie und sagt: „Das war ein notwendiger Alleingang, den ich zu verantworten habe. Für den SV Fortuna, zu dem ich immer noch freundschaftliche Beziehungen pflege, tut es mir aufrichtig leid. Aber ich musste mich in dieser Situation ganz auf meinen Klub und unsere Ziele konzentrieren.“ Vereinsboss Jörg Koßek nennt die konkreten Zahlen des Transfers.
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Der SV Fortuna Bottrop hat wenige Tage vor Saisonstart seinen Kapitän und Defensivchef Thilo Grollmann an den SV Rhenania Bottrop verloren. Der Zeitpunkt und die Art und Weise des Wechsels sorgte bei den Rot-Weißen für große Unmut. Trainer Sebastian Stempel und Teile der Mannschaft reagierten mit scharfer Kritik.
Chadi Hariri kann den Unmut nachvollziehen. Natürlich seien die Umstände ungünstig, die Situation bedauere er sehr, aber: „In der späten Phase der Saisonvorbereitung hat sich gezeigt, dass wir noch Verstärkungen in der Defensive benötigen. Wir mussten da etwas tun und als sich die Gelegenheit bot, habe ich sie ergriffen. Wir wollen in diesem Jahr um den Aufstieg mitspielen, dem ordne ich alles unter.“
Hariri: Hoffmann und Wrobel waren nicht am Transfer beteiligt
Hariri habe Grollmann direkt angesprochen, als er den Spieler in seinem Restaurant Amanda getroffen habe. „Unser Sportlicher Leiter Dominik Wrobel und unser Trainer Marco Hoffmann waren nicht involviert. Sie haben erst von der Verpflichtung erfahren, als alles schon in trockenen Tüchern war“, sagt Hariri.
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Den Vorwurf, der SV Rhenania locke Spieler mit Unsummen ins Blankenfeld, will der Verein so nicht stehen lassen. Vereinsboss Jörg Koßek, der die Verpflichtung absegnete, nennt konkrete Zahlen: „Grollmann hat bei uns als Vertragsspieler unterzeichnet. Er bekommt vom Verein monatlich 251 Euro. Wir tragen außerdem die 30 Prozent für die Sozialversicherung und eine Siegprämie in Höhe von 30 Euro.“ Laut Koßek eine durchaus übliche Vergütung in der Bezirksliga.
Am Samstag gegen den VfB Bottrop
Auch Koßek ist mit Blick auf das Saisonziel deutlich offensiver unterwegs als noch vor ein paar Wochen: „Wir wollen mit aller Konsequenz den Aufstieg schaffen. Wenn möglich schon in dieser Saison.“ Die Spitzenposition in der Liga erspielte sich das Team schon am ersten Spieltag. Die Blau-Weißen starteten am Sonntag mit einem überzeugenden 7:1-Erfolg bei Blau-Weiß Oberhausen in die Saison. Am kommenden Samstag steht ab 15.30 Uhr der erste Härtetest an. Dann empfangen die Rhenanen den Nachbarn und Aufstiegskonkurrenten VfB Bottrop, der zum Saisonstart überraschend gegen den SC 20 Oberhausen patzte (1:2). Dann wird auch erstmals Thilo Grollmann spielberechtigt sein.
Der SV Rhenania erwartet rund 1000 Zuschauer zum Derby. Aufgrund der großen Rivalität beider Klubs beschäftigt der Klub für dieses Spiel neben einem eigenen zehnköpfigen Ordnerdienst noch zwei Security-Unternehmen. Weil den Besuchern an diesem Tag keine Parkplätze im Blankenfeld angeboten werden können und weil die Corona-Lage den Einlass zur Sportanlage verlangsamt, bitten die Vereinsverantwortlichen alle Fußball-Fans, mindestens eine Stunde vor Spielbeginn zu erscheinen.