Bottrop. Gut für die Muskeln und wichtig zur Vorbeugung von Verletzungen: Selina Tiefenbach schildert die positiven Aspekte des Fazientrainings.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir Faszientraining hilft. Dabei „rolle“ ich meine Muskulatur allerdings nicht mehr (so wie früher) aus, sondern versuche, mit der Faszienrolle und mit Bällen hauptsächlich Triggerpunkte zu treffen und dadurch zu lockern. Diese Punkte lassen sich meistens gut bestimmen und sind mit der richtigen Anleitung auch gut zu treffen. Viele Ratgeber finden sich dazu auf Fachseiten im Internet.
- Jugendfußball: Trikots zu gewinnen: Die WAZ unterstützt 20 Fußballteams
- Tennis: Der TC Waldhof legt schon zum Start einen Krimi hin
- Triathlon: Tyler Smuda läuft in Erding überzeugend auf den zweiten Platz
Faszien sind Bindegewebestrukturen, die um Knochen, Organe und eben auch um die Muskeln im Körper liegen. Bis vor kurzem noch wurde diesem Bindegewebe keine besondere Beachtung geschenkt, bis Forscher feststellten, dass diese unterschiedlich sind und diese Unterschiede tatsächlich zur Elastizität der Muskeln beitragen. In Bewegung gleiten die Bindegewebestrukturen, die die Muskelstränge umschließen, übereinander hinweg. Dabei können in der eigentlich netzförmigen Struktur des Gewebes so etwas wie Knoten entstehen, die die Bewegung einschränken.
Der Schmerz steckt nicht immer da, wo die Rolle hin muss
Beim Ausrollen mit der Faszienrolle, werden diese Strukturen wieder geglättet. Daher gilt für mich beim Dehnen immer: vorher gründlich ausrollen. Die Triggerpunkttherapie mit der Faszienrolle zielt nicht direkt darauf ab, die Bindegewebestrukturen zu glätten, sondern generell Muskulatur und Faszien zu entspannen. Dabei kann es vorkommen, dass der eigentliche Schmerz im Muskel woanders zu spüren ist, als da, wo das eigentliche Problem liegt. Zum Beispiel sind Schmerzen an der Knochenhaut am Schienbein fast immer auf eine verspannte Wadenmuskulatur zurückzuführen. Das Ausrollen der schmerzenden Stelle würde nicht helfen.
Gleichzeitig ist Faszientraining und Triggerpunkttherapie auch immer eine gewisse Reizung von betroffenen Strukturen. Daher gilt hierbei nicht das Prinzip, je mehr desto besser. Ausrollen und Triggerpunkte massieren, ist fast immer mit einem gewissen Schmerz verbunden – wenn man aber ab einem bestimmten Punkt keine Lockerung mehr verspürt, sollte man den Muskeln und den Faszien eine Pause gönnen.
Aber gerade die Selbstbehandlung von Triggerpunkten hat mir schon oftmals geholfen und das Ausrollen von Faszien in den Beinen, unterm Fuß und im Rücken beugt Verletzungen vor.
Selina Tiefenbach ist Läuferin des LC Adler Bottrop. Die 22-Jährige berichtet in ihrer Kolumne über ihre Wettkämpfe, ihr Training und gibt wertvolle Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene.