Bottrop. Die Neufassung der Corona-Schutzverordnung löst die Probleme nicht: Fachschaftsleiter Michael Amft hofft auf Öffnung der Tennishallen.

Die am Freitag durch die NRW-Landesregierung veröffentlichte Neufassung der Corona-Schutzverordnung sieht Lockerungen für den Amateur- und Breitensport vor. Beispielsweise darf seit heute wieder unter freiem Himmel Tennis gespielt werden. Bottrops Tennisvereine haben von der Regelung allerdings wenig. Die überwältigende Mehrheit der Außenplätze ist wegen der Witterung nämlich noch wochenlang gesperrt.

Grundsätzlich begrüßt Michael Amft die Lockerungen für den Sport. Der Leiter der Fachschaft Bottroper Tennisvereine beginnt den Nachsatz jedoch mit einem großen Aber. „Das nützt uns gar nichts. Weder dem TC Blau-Gelb Eigen, dem ich als Vorsitzender vorstehe, noch den anderen Bottroper Tennisvereinen.“ Amft spricht für die überwiegende Mehrheit der Bottroper Vereine, wenn er erklärt: „Die Außenplätze können erst fertig gemacht werden, wenn die Frostphase vorüber ist. Die Aufbereitung eines einzigen Platzes kostet rund 600 Euro und wenn es im Anschluss noch einmal Frost gibt, muss kostenintensiv nachgearbeitet werden.“

Viele Nachfragen von verunsicherten Tennisspielern beim Fachschaftsleiter

Amft hat diesen Umstand seit Freitag vielen Mitgliedern seines Klubs erklären müssen: „Viele haben angerufen und nachgefragt, was die Neufassung der Schutzverordnung für uns bedeutet.“ Gute Nachrichten hatte Amft nicht: „Wir können die Plätze jetzt nicht einfach abfegen und losspielen. Das Tennisspielen wird frühestens Mitte, eher Ende März wieder möglich sein.“ Die einzige Ausnahme im Bottroper Tennissport bildet der VfL Grafenwald, der über sechs ganzjährig bespielbare Allwetterplätze verfügt.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/muelheim/corona-neue-schutzverordnung-mit-lockerungen-fuer-den-sport-id231611747.htmlUnter dem Strich bewertet Michael Amft die Neufassung der Corona-Schutzverordnung deshalb auch kritisch: „Ich hätte mir eine differenziertere Lösung gewünscht. Dass die Tennishallen weiterhin pauschal geschlossen bleiben müssen, leuchtet mir nicht ein, zumal das in anderen Bundesländern nicht so ist. Es bleibt völliger Unsinn. In jedem Aldi stehen die Menschen dichter zusammen.“

Amft fordert differenziertere Lösungen für den Tennissport

Amft hätte sich in diesem Punkt von der Landesregierung einen größeren Spielraum gewünscht und verweist auf die gute Zusammenarbeit zwischen Vereinen und der Stadt Bottrop seit Beginn der Corona-Problematik: „Wir hatten funktionierende Hygienekonzepte und strenge Regeln. Wir standen durchgehend im vertrauensvollen Austausch mit dem zuständigen Sport- und Bäderbetrieb der Stadt.“ Amfts Vorschlag: Wenn die Kommunen im Einzelfall entscheiden könnten, welche Tennishalle geöffnet werden kann und welche geschlossen bleiben muss, „dann wäre uns deutlich mehr geholfen.“

Der Fachschaftsleiter sieht die Forderung nach offenen Tennishallen vor allem auch vor dem Hintergrund des Berufsverbots für Tennislehrer. Die können auch nach der Neufassung der Corona-Schutzverordnung ihrem Beruf weiterhin nicht nachgehen.

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