Waldniel. Der TSSV Bottrop blieb bei Spitzenreiter TTC Waldniel ohne Chance. Die Partei endete für Bottrops Kapitän Bartosz Surzyn vorzeitig.

Für den TSSV Bottrop gab es am Wochenende nichts zu holen. Der Oberliga-Aufsteiger musste sich beim verlustpunktfreien Tabellenführer TTC Waldniel deutlich geschlagen geben. Mehr noch als das klare 1:11 schmerzte Kapitän Bartosz Surzyn ein kurioser Umstand.

„Ich spiele jetzt schon seit mehr als 30 Jahren Tischtennis. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, erklärte Bartosz Surzyn am Samstag nach der Partie. Der Kapitän des TSSV Bottrop rang immer noch um Fassung. Surzyn hatte das Spielfeld in der achten Partie des Abends unfreiwillig verlassen. Oberschiedsrichter Michael Mielczarek hatte ihm kurz zuvor die Rote Karte gezeigt. Doch was war passiert?

TSSV Bottrop kann nur das erste Einzel für sich entscheiden

Das Spiel zwischen den Bottropern und dem verlustpunktfreien Spitzenreiter war längst entschieden, als sich Surzyn und Waldniels Guangjian Zhan an der Platte gegenüber standen. Waldniel führte mit 7:1, für den TSSV ging es nur noch darum, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. „Ich hatte seit dem ersten Satz heftige Rückenschmerzen“, erklärte Surzyn, „Ich habe das Thorsten Hoffmann gesagt, der in meinem Spiel Schiedsrichter war.“ Mielczarek wertete das als Absprache, verwarnte Surzyn. Bottrops Kapitän biss noch einmal auf die Zähne, suchte dann im zweiten Satz noch einmal den Rat seines Mitspielers. „Ich konnte mich kaum noch bewegen. Ich habe überlegt, aufzugeben.“

Surzyn denkt an Aufgabe, Oberschiedsrichter zückt den roten Karton

Mielczarek kam Surzyn zuvor, zeigte ihm die Rote Karte und beendete damit die Partie vorzeitig. Nicht nur Surzyn nahm das mit Verwunderung zur Kenntnis, selbst der Gegner reagierte mit Kopfschütteln. Als die Partie nach zwei Stunden und 48 Minuten gelaufen war, äußerte auch Waldniels Kapitän Holger Quade sein Unverständnis und bemängelte während der Verabschiedung das fehlende Fingerspitzengefühl des Offiziellen. „Ich frage mich immer noch, was das sollte. Zu einer solchen Maßnahme bestand überhaupt keine Veranlassung. Beide Teams haben sich gut verstanden, alles war harmonisch“, so Surzyn.

Sportlich blieben an diesem Abend keine Fragen offen. Waldniel wurde seiner Favoritenrolle gerecht und untermauerte seine Aufstiegsambitionen mit einer einwandfreien Leistung. Für die Bottroper konnte lediglich Kagan Kizilates punkten. Er behauptete sich in vier Sätzen gegen Waldniels Nummer 1 Steffen Potthoff. „Das Ergebnis spricht Bände. Der Gegner war enorm stark. Waldniel hat eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und großen Talenten. Das Resultat geht völlig in Ordnung“, ordnete Surzyn den Vergleich ein.

Welche Folgen die Rote Karte für Surzyn haben wird, steht noch nicht fest. Eine Sperre ihres Kapitäns wollen die Bottroper aber nicht ohne Gegenwehr akzeptieren. „Sollte es dazu kommen, werden wir uns dem Verband gegenüber äußern“, so Surzyn.

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