Bottrop. Der SV Rhenania Bottrop ist Kreismeister. Ein 0:2-Pausenrückstand gegen Arminia Klosterhardt, weckte den Torhunger von Leyla Kirmizi.
Die Fußballerinnen des SV Rhenania Bottrop sind Kreismeister 2020. Die Mannschaft von Marc Wittstamm ließ sich am Freitag im Finale gegen Landesligist Arminia Klosterhardt auch von einem 0:2-Pausenrückstand nicht bremsen. Leyla Kirmizi krönte ihre Leistung mit einem Hattrick und ihre Mannschaft zum Kreismeister.
Im dritten Anlauf hat es geklappt. In den beiden Vorjahren waren die Bottroperinnen in den Finalspielen immer wieder am Landesligisten aus Oberhausen gescheitert. Und am Freitag sah zunächst auch viel danach aus, als könnte Arminia Klosterhardt den Titel-Hattrick hinlegen. Doch die Bottroperinnen holten einen 0:2-Rückstand auf und ließen sich nach 90 packenden Minuten von mehr als 200 Zuschauern feiern.
Arminia Klosterhardt macht in der ersten Halbzeit alles richtig
Ein verdienter Sieg, daran gab es nichts zu rütteln. Dabei hatte der Titelträger der beiden letzten Jahre den deutlich besseren Start ins Spiel. Klosterhardt bestimmte das Tempo, machte die Räume dicht und eroberte sich gegen einen zunächst überraschend zurückhaltenden Gegner viele Bälle. Dass die Oberhausenerinnen darüber hinaus auch noch eine eiskalte Chancenverwertung hinlegten, machte es für die Rhenania noch schwerer.
Isabelle Lützeler brachte die Arminia schon nach zehn Minuten in Führung. Ihre verunglückte Flanke senkte sich über Torhüterin Chantal Wittinghofer ins Netz. Wenige Minuten später verdunkelte das aufziehende Gewitter den Bottroper Abendhimmel. Zappenduster sah es auch für den SV Rhenania aus: Rebecca Thumulla erzielte das 2:0, sie traf aus abseitsverdächtiger Position mit einem Heber.
Rhenania Bottrop lässt reihenweise Chancen aus
Das 0:2 auf der Anzeigentafel entsprach aber schon zu diesem Zeitpunkt nicht dem eigentlichen Spielverlauf. Denn die Bottroperinnen hatten eine ganze Reihe an guten Einschussmöglichkeiten ausgelassen. Den Mut verloren die Bottroperinnen trotz des Spielstandes nicht. Marc Wittstamm erinnerte sein Team in der Halbzeitpause an die Basics: „Wir müssen mehr tun, hartnäckiger in die Zweikämpfe gehen. Dann ist das Spiel für uns noch nicht verloren.“
Rhenania Bottrop bezwingt Arminia Klosterhardt im Finale
Eine Botschaft, die sich seine Spielerinnen ganz offensichtlich zu Herzen nahmen, und die sich prompt auch im Ergebnis widerspiegelte. Leyla Kirmizi schloss in der 50. Minute einen sehenswerten Angriff zum 1:2 ab. Stephanie Bretscheider hatte zuvor Anne-Sophie Warthun mit einem klugen Pass in den Strafraum geschickt. Warthun passte quer und Kirmizi hatte ihren Fuß eher am Ball als ihre zwei Bewacherinnen.
Leyla Kirmizi bläst nach dem Seitenwechsel zur Aufholjagd
Der Anschlusstreffer gab den Bottroperinnen Auftrieb. Nur fünf Minuten später fiel der Ausgleich. Klosterhardts Abwehr patzte und Kirmizi war zur Stelle. Die Bottroperin lief allein auf den Kasten zu, überwand die herauseilende Torhüterin Alexandra Penz aus 20 Metern mit einem herrlichen Lupfer.
Rhenania hatte jetzt deutlich Oberwasser, die Verunsicherung des Landesligisten aus Oberhausen nahm zu. Daran änderte sich auch nichts, als Bottrops Lea Schmidt nach einer Notbremse die Rote Karte sah (70.). Auch in Unterzahl waren die Bottroperinnen brandgefährlich. Den entscheidenden Treffer markierte Leyla Kirmizi in der 83. Minute. Sie ließ vier Gegenspielerinnen aussteigen und schob dann überlegt ein.
„Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Wir lagen 0:2 hinten, hatten 20 Minuten lang eine Spielerin weniger auf dem Feld, haben aber trotzdem gewonnen“, erklärte Marc Wittstamm nach der Partie und ergänzte: „Der Pokal ist zwar pottenhässlich, jetzt ist es aber unser Pokal. Den nehmen wir natürlich gerne.“