Bottrop. Trotz drei Gegentoren haperte es im Test von Rhenania vor allem offensiv - dabei ist die Leistungsdichte dort hoch und das Personal vielseitig.
Es war ein ungewohntes Gefühl, dass Rhenania Bottrop am Sonntagnachmittag erfuhr. Denn der Bezirksliga-Aufsteiger hat sein erstes Testspiel nach der coronabedingten Zwangspause mit 1:3 gegen den VfB Hüls verloren, in der Kreisliga A gab es hingegen keine einzige Pleite.
Mit dem Ergebnis gegen den etablierten Bezirksligisten ist Trainer Marco Hoffmann dennoch nicht unglücklich. Denn die Jungs vom Blankenfeld sind erst kürzlich in die Vorbereitung gestartet und haben insgesamt erst drei Einheiten absolviert. Die Gäste aus Hüls dagegen sind schon seit mehreren Wochen im Training für die neue Saison.
Rhenania Bottrops Defensive steht ordentlich
„Für unseren aktuellen Trainingsstand sind die Jungs schon viel gelaufen“, sagt Hoffmann. Die Mannschaft habe insgesamt gut in die Spur gefunden. So begann die Partie vor heimischem Publikum zunächst verhalten, keine der beiden Mannschaften konnte sich richtig zwingende Strafraumszenen erarbeiten. Erst nach 15 Minuten verlagerte sich das Spiel ein Stück weit mehr in die Bottroper Hälfte.
Dort, wo dann in Folge eines Eckballs Dominik Grams zur 1:0-Führung für die Gäste einnetze. In dem Moment war die Bottroper Hintermannschaft noch nicht richtig sortiert und ließ den Hülsern zu viel Platz. Insgesamt ist Trainer Hoffmann mit der Abwehrleistung aber durchaus zufrieden. „Wir haben eigentlich nicht viel zugelassen. Es ist nicht so, als hätte Hüls sich massenhaft Chancen erarbeitet.“, so Hoffmann.
Immerhin hat sich Rhenania in der Defensivabteilung zur neuen Saison mit Patryk Niedzicki vom Oberligisten FC Kray auch nochmal entscheidend verstärkt. „Patrick ist ein super Innenverteidiger“, ist Hoffmann froh.
Emre Kilic ist schon wieder torhungrig
Nach dem Gegentor wurden die Hausherren dann im Spiel nach vorne aktiver. Die ersten Konterchancen konnten sie aber nicht nutzen, weil der letzte Pass ungenau kam. In der 35. Minute landete dann ein weiter Pass auf den Füßen von Stürmer Emre Kilic, der diesen allein vor dem Hülser Torwart sicher links unten verwandelte.
Aus dem Spiel heraus blieb der Angriff der Bottroper aber weitgehend noch blass. „In der ersten Hälfte haben wir uns noch zu wenig eigene Torchancen erspielt“, so Hoffmann kritisch. Mit dem zweiten Spielabschnitt hätte dies ein Stück weit besser funktioniert. Deswegen ist der Coach mit der zweiten Hälfte insgesamt zufriedener als mit der ersten, obwohl seine Mannschaft in dieser noch zwei Gegentore kassierte.
Rhenania und Fortuna sind wieder zurück auf Bottroper Boden
In der 57. und 61. Minute traf Hüls erst zum 2:1 und erhöhte kurz darauf auf 3:1. „Trotzdem war das Spiel über weite Teile sehr ausgeglichen. Wir wussten ja im Vorfeld gar nicht, wo wir stehen. Es hätte auch sein können, dass wir reihenweise Gegentore kassieren“, so Hoffmann.
Rhenania Bottrop will Angriffspressing spielen
So hätte in der 77. Minute Kilic sogar per Strafstoß noch den Anschlusstreffer erzielen können, der dem Spiel dann nochmal eine Wendung hätte geben können. Aber der Ball ging deutlich am Tor vorbei, so dass es bei der 1:3-Niederlage blieb. „In der Meisterschaft würde man vermutlich von einem verdienten Sieg sprechen“, so Rhenania-Trainer Hoffmann, der nun in der kommenden Wochen mit seiner Mannschaft viel vor hat.
Es stehen insgesamt vier Trainingseinheiten auf dem Plan. „Eigentlich ist nur Mittwoch frei“, so der Coach. Am Wochenende testen die Bottroper dann gleich zwei Mal. So will der frischgebackene Bezirksligist „schnell eine Einheit werden“, um dann auch mehr Kreativität ins eigene Angriffsspiel zu bringen. Auch das Angriffspressing will Hoffmann verstärkt trainieren.
„Wir wollen die Gegner damit frühzeitig unter Druck setzen“, sagt er. Möglich mache dies die gut ausgestattete Offensivabteilung der Rhenania. „Wir haben super viele Offensivkräfte“, so der Trainer. Und mit Ralph Thiele, der auch gegen den VfB Hüls schon einige Akzente setzen konnte, haben sich die Bottroper auch in diesem Bereich nochmals verstärkt.
Hinzu kommt Bülent Gündüz, der in der A-Jugend noch beim FC Schalke spielte. Der 31-Jährige ist aber wohl noch nicht vollkommen fit, weshalb er gegen Hüls nicht in der Aufstellung stand. Am kommenden Wochenende soll er aber die ersten Einsatzzeiten bekommen.
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