Bremen. Kirchhellener steht für den 1. FC Heidenheim beim torlosen Unentschieden im Relegationsspiel gegen Werder Bremen 68 Minuten auf dem Feld.

Die Textnachricht kommt 20 Minuten nach Spielende und klingt richtig euphorisch: „Ja, alles ist möglich!!“, schreibt der Bottroper Fußballprofi Maurice Multhaup nach dem Hinspiel in der Bundesliga-Relegation zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim. Ein 0:0 erzielt der Zweitligist aus Baden-Württemberg in der Hansestadt und Multhaup steht 68 Minuten auf dem Platz im leeren Weserstadion. Der Klub von der Ostalb hat damit weiter die Chance, mit dem Bottroper in die Bundesliga aufzusteigen.

Der 23-jährige Mittelfeldmann, der beim VfB Kirchhellen groß wurde, ist in der Heidenheimer Startaufstellung, nachdem er die letzten beiden Spiele nur auf der Bank verbracht hat. Rechts im Fünfermittelfeld des 1. FC spielt der Linksfuß, selten allerdings steht er mal in der vordersten Pressinglinie des Zweitligisten, dafür hat er bei Standardsituationen vor dem eigenen Tor wichtige Bewachungsaufgaben.

Gelb nach Foul gegen Osako

Die erledigt er alle und setzt auch in der Offensive Impulse, ist in dem an Torszenen sehr armen Spiel in Bremen einer der torgefährlichsten Akteure. Gleich in der 4. Minute zieht Multhaup auf links los, doch der Doppelpass mit Kleindienst bleibt in der Werderabwehr hängen. Multhaup geht auch an der Fünfmeterlinie zu Boden, doch ein Foul ist es nicht. In der 31. Minute dringt Multhaup halbrechts in den Strafraum ein, doch zwei Abwehrspieler drängen ihn vom Tor ab und er verzieht mit rechts aus vielleicht zwölf Metern. In der 67. Minute versucht er es gleichfalls mit dem schwächeren rechten Fuß aus 25 Metern, doch es wird weder Schuss noch Flanke. Der Ball geht neben das Bremer Tor.

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In der 36. Minute sieht Maurice Multhaup nach einem harten Zweikampf mit Osako Gelb, der Freistoß aus gefährlicher Position aber bringt dem Bundesligisten aus Bremen nichts. Rashica schießt in die Mauer. Nach 68 Minuten wird Multhaup ausgewechselt und durch die Heidenheimer Klublegende Marc Schnatterer ersetzt. Schnatterer glaubt übrigens, das entscheidende Rückspiel in der Ostalb am Montag werde „ein Fifty-Fifty-Spiel“. Heidenheim muss gewinnen um in die Bundesliga aufzusteigen, bei 0:0 gebe es eine Verlängerung, jedes andere Unentschieden würden wegen der Auswärtstore den Klassenerhalt für Bremen bedeuten.

Mit Flugzeug und in Autos nach Hause

„Durchschnaufen und einen neuen Plan machen“, ist die Devise von Trainer Frank Schmidt, der „ein Riesenkompliment an meine Mannschaft“ macht und da auch an Multhaup einschließt, der seit Januar 2018 für die Schwaben spielt. Vorher hat er für den FC Ingolstadt fünf Erstligaspiele gemacht. Nachdem Multhaup beim Auslaufen in Bremen am späten Donnerstagabend die Anstrengungen anzusehen sind, trainiert er am Freitag wieder ganz normal. Die Mannschaft ist aus Bremen nach Schwäbisch-Hall geflogen und die 80 km zum Trainingsgelände in Heidenheim dann mit Autos gefahren.