Bottrop. Nach dem Abstieg der BBG und dem Aufstieg des BC 89 begegnen sich beide Teams jetzt in der Verbandsliga. Das Derby gibt es schon an Spieltag eins
Über viele Jahre war der einstige Bundesligist das lokale Zugpferd im Badminton-Sport. Doch die Bottroper BG schloss die vergangene Oberliga-Saison auf einem Abstiegsplatz ab und trifft sich nun mit dem Nachbarn in der Verbandsliga. Schon der erste Spieltag führt die BBG zum BC 89 Bottrop.
Matthias Kuchenbecker macht keinen Hehl daraus, dass ihm die vergangene Saison noch schwer im Magen liegt. Der Spielertrainer der Bottroper BG ist sogar regelrecht sauer. „Das ist nicht nachvollziehbar, es hätte 1000 Varianten gegeben, das gerechter zu gestalten. Uns bleibt jetzt nichts anderes über, als das so zu akzeptieren“, sagt Kuchenbecker über die Modalitäten, die der Badminton Landesverband für die abgebrochene Saison festlegte. Zum Zeitpunkt, als das Coronavirus für den Saisonstopp sorgte, stand die Bottroper BG zwar erheblich unter Druck, hätte mit einem Sieg im letzten noch ausstehenden Saisonspiel gegen den TuS Friedrichsdorf noch den Sprung über den Strich schaffen können. Doch der Verband ließ die ausstehenden Partien mit dem Ergebnis der Hinrunde werten. Und damals hatten die Bottroper ersatzgeschwächt verloren, der Abstieg war damit besiegelt.
Nur Sollfrank verlässt die Bottroper BG
Dennoch wirft die Bottroper BG den Blick optimistisch nach vorn. „Wir sprechen nicht direkt davon, wieder in die Oberliga aufsteigen zu wollen, aber wir haben schon vor, ganz oben mitzumischen“, sagt Kuchenbecker. Der Spielertrainer konnte seine Mannschaft trotz des Abstiegs größtenteils zusammen halten. Nur Kathrin Sollfrank hat dem Team ihren Rücken gekehrt und wechselte zu ihrem Stammverein nach Kaiserberg. „Wir haben ein richtig gutes Team zusammen und konnten bis zur Ferienschließung unserer Sporthalle auch sehr ordentlich trainieren. Wenn wir von Verletzungspech verschont bleiben, können wir eine gute Saison spielen“, sagt Kuchenbecker.
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Für eine gute Saison sind auch gute Resultate gegen den Nachbarn notwendig. Auch der BC 89 Bottrop spielt in der neuen Saison in der Verbandsliga. Das Team um Spielertrainer Andreas Muralter beendete die vergangene Spielzeit auf Platz eins der Landesliga, zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs stand die Mannschaft bereits uneinholbar an der Tabellenspitze. „Es zahlt sich aus, dass wir in den letzten Jahren auf die Idee setzen, den Spaß an erste Stelle zu setzen“, sagt Muralter, der auch Vorsitzender des BC 89 ist.
Drei Neue für den BC 89 Bottrop
Der Aufsteiger setzt aber nicht nur auf sein gewachsenes und intaktes Teamgefüge: Mit Joshua Borowycz und Julia Hardick (beide zuletzt BC Recklinghausen) sowie Benjamin Wanhoff (PSV Gelsenkirchen-Buer) konnten die Bottroper drei spielstarke Akteure für sich gewinnen. „Joshua und Julia konnten in den Ligaspielen gegen uns punkten, Benjamin war mit seiner Frau Katrin mal Mixed-Weltmeister. Alle drei waren auch schon im Training dabei und haben gezeigt, dass sie richtige Verstärkungen sein können“, sagt Muralter. Sorge, dass es beim BC 89 eng werden könnte, macht sich der Vorsitzende nicht: „In der vergangenen Saison haben gleich drei unserer Teams den Aufstieg geschafft, wir brauchen in allen Mannschaften gute Spieler.“ Ziel des BC 89 ist es, möglichst schnell Punkte einzufahren, um erst gar nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. „Vielleicht schaffen wir ja auch gleich den Sprung in die obere Tabellenhälfte“, hofft Muralter.
Auf das Derby, mit dem am 22. August der Saisonstart eingeläutet wird, freuen sich beide Vereine ausgesprochen. Von beißender Rivalität ist im Vorfeld aber nichts zu spüren. „Wir müssen froh sein, dass der Badminton-Sport in Bottrop gleich von zwei Vereinen so leidenschaftlich betrieben wird“, sagt Matthias Kuchenbecker und führt aus: „Ein Derby ist immer etwas Besonderes. Wir freuen uns darauf.“ Ganz ähnlich formuliert es Andreas Muralter: „Das wird das erste Duell der beiden Erstmannschaften, das hat es bisher noch nicht gegeben.“