Bottrop. Das Coronavirus bremste mit BW Fuhlenbrock auch einen der größten Fußball-Klubs in Bottrop. Doch der Verein bewies in der Krise ein feines Gespür
Seit einigen Tagen rollt der Ball wieder auf der Sportanlage Jacobi. Der Traditionsverein Blau-Weiß Fuhlenbrock hatte ein Konzept erstellt, das nach Zustimmung von der Stadt und im Einklang mit der Corona-Schutzverordnung das Training mit dem Ball wieder erlaubte. „Das funktioniert gut“, verrät Jugendleiter Tobias Ludwig. Bei der Umsetzung hatten sich die Fuhlenbrocker Verantwortlichen ein klares Ziel gesteckt.
„Es geht rein um den Spaß. Mal wieder auf dem Platz stehen und sich bewegen, die Trainer und die anderen Spieler treffen, wieder ein paar Worte wechseln“, so Ludwig. In Zeiten der Pandemie eine ambitionierte Herausforderung, denn ein Schlüsselfaktor war die Aufteilung der Mannschaften auf kleinere Gruppen. Für einen Verein wie Fuhlenbrock, mit 25 gemeldeten Teams, bedeutet dies eine umfangreiche Planung. „Wir haben die Trainingszeiten um ein Drittel gekürzt und von Trainingstag zu Trainingstag wurde rotiert.“
Das Training ist enorm wichtig für die neue Saison
Fußball als Kontaktsport war in dieser Zeit noch nicht erlaubt, dies änderte sich erst zum 30. Mai. Für Ludwig ein wichtiger Schritt mit Blick auf die kommende Spielzeit - wie immer die auch aussehen wird. „Gestern Abend habe ich mitbekommen, dass es neue Bestimmungen gibt, aber die offiziellen Seiten konnte ich mir noch nicht ansehen. Aber wir werden das natürlich umsetzen. Insbesondere für unsere Erstmannschaften brauchen wir ein solches Training, um zu sehen, welche Spieler in der nächsten Saison in den Teams für die Leistungsklassen dabei sein können.“
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Vor den ersten Lockerungen taten die Fuhlenbrocker einiges dafür, Kontakt zu ihren Aktiven zu halten. Gleich zu Beginn der coronabedingten Sperrungen für den Sport initiierte die F1-Jugendmannschaft eine Trainingschallenge für zu Hause. Am 1. Mai erreichte der Fuhle-Fifacup 68 Playstation-Kicker.
40 Fuhlenbrocker gehen auf die Schatzsuche
Zu guter Letzt schickten die Blau-Weißen ihre Fußballfamilie auf Schatzsuche. Auf den Spuren von „Fuhli“, einem jungen Fußballer, der seine Freunde und seinen Sport arg vermisst, ging es über acht Stationen durch Fuhlenbrock. „Da haben wir vor allem an unsere Jüngsten gedacht, die noch nicht mit der Playstation spielen“, sagt Ludwig. „Die Idee hat sich für viele zu einer Vater-Sohn-Geschichte entwickelt.“ Über 40 Teilnehmer waren in den vergangenen zwei Wochen unterwegs, um die Codes zu knacken. „An einer Station stand ein leerer Metallrahmen, den haben wir kurzerhand genutzt, um an schöne Fotos von der Jagd zu kommen. Das Feedback zeigt: Unsere Aktionen, um die Identifikation mit dem Verein aufrechtzuerhalten und die fußballlose Zeit zu überbrücken, haben ihr Ziel erreicht.“