Bottrop. Sie wollten die Klasse halten, jetzt droht dennoch der Abgang. Allerdings in die andere Richtung. Der TSSV ist ein Kandidat für die Oberliga.
„Tischtennis macht mehr Spaß, wenn es um etwas geht“, hatte Bartosz Surzyn schon vor dem Heimspiel gegen Fröndenberg gesagt. Und es scheint so, als stünden dem Kapitän des TSSV Bottrop und seinen Mitspielern noch einige spaßige Wochen in der NRW-Liga bevor. Denn nachdem sich das Team souverän aller Abstiegssorgen entledigte, winkt jetzt nach dem Sieg gegen den Tabellenzweiten ein Saisonfinish, das selbst kühnste Optimisten vor der Saison nicht für möglich gehalten hätten: Die Bottroper mischen um die Vizemeisterschaft mit. Und die wäre die Eintrittskarte zur Aufstiegsrelegation.
„Jetzt grübeln wir natürlich, wie es weitergeht“, sagt Bartosz Maslon und macht deutlich, dass ein eventueller Oberliga-Aufstieg nicht ohne Nebenwirkungen wäre: „Wir müssten dann beispielsweise zu jedem Heimspiel einen Oberschiedsrichter einladen. Die Spielfelder hätten andere Maße und ob das Licht in unserer Halle, Oberligaanforderungen genügt, wage ich zu bezweifeln. Unser Sportlicher Leiter Andreas Borz wird das nicht gerne hören, aber wir müssten als Verein schon etwas Geld in die Hand nehmen, auch weil die Fahrten zu den Auswärtsspielen natürlich deutlich weiter wären.“
Surzyn: Die Mannschaft hätte großen Bock auf die Oberliga
Aber nicht nur Surzyn hat sich inhaltlich bereits mit dem Fall X auseinandergesetzt. „Die Mannschaft hätte auf diese Herausforderung natürlich großen Bock. Vor allem Dennis und Kevin. Für sie wäre es das erste Mal in dieser Liga“, sagt Surzyn.
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Träumen dürfen die Spieler des TSSV Bottrop, weil sie im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten GSV Fröndenberg eindrucksvoll den Nachweis einer Spitzenmannschaft erbrachten. Dabei war der TSSV nicht einmal komplett. Jan-Michael Witjes musste für den verhinderten Kevin Nurkowski aushelfen. Der Spieler der dritten Mannschaft punktete an der Seite von Thorsten Hoffmann im Opferdoppel. „Er hat das richtig gut gemacht“, lobte Surzyn. Auch die beiden anderen Doppel gingen an Bottrop: Höhl/Surzyn siegten trotz eines 0:2-Satzrückstandes, Dinesh/Baron finishten überlegen in drei Sätzen.
Erst Herne, dann zum Spitzenreiter
Bereits am Freitag geht es für den TSSV Bottrop um die nächsten Punkte. Die Mannschaft muss dann um 19.30 Uhr beim Tabellensiebten TTC Herne-Vöde antreten. Das Hinspiel war eine klare Angelegenheit. Die Bottroper siegten mit 9:3.
In der Woche darauf können die Bottroper dann ihren Worten Taten folgen lassen. Bartosz Surzyn traut seiner Mannschaft zu, dem verlustpunktfreien Tabellenführer SC Arminia Ochtrup die erste Saisonniederlage beizubringen (Samstag, 13.30 Uhr).
In den Einzel deutete sich dann ein Debakel für den GSV Fröndenberg an. Der Tabellenzweite bekam überhaupt kein Bein an die Erde. Thorsten Hoffmann, Michael Höhl, Bartosz Surzyn und Dennis Baron schraubten das Ergebnis auf 7:1. Zum Gesamterfolg fehlten jetzt nur noch zwei Siege. Doch die ließen lange auf sich warten. Viel zu lange.
Der GSV Fröndenberg dreht noch einmal auf
„Fröndenberg hat sich besser auf uns eingestellt. Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, dass es noch einmal spannend werden würde. Am Ende wurde es aber regelrecht dramatisch“, so Surzyn. Bottrops Kapitän hatte beim Stand von 8:3 die große Chance, den Deckel auf den neunten Saisonsieg zu machen, er egalisierte einen 0:2-Satzrückstand und wirkte im entscheidenden Spielabschnitt im psychologischen Vorteil. Doch Fröndenbergs Jan Unkhoff wies ihn im fünften Satz in die Schranken.
Der GSV verkürzte bis auf 7:8 und erarbeitete sich damit die Chance, im Abschlussdoppel zumindest noch das Unentschieden zu retten. Doch dort ließen Michael Höhl und Bartosz Surzyn keine Hoffnungen aufkeimen, die Bottroper fuhren konzentriert in drei Sätzen den neunten Mannschaftspunkt ein.
Tabelle: NRW-Liga