Über dem SCB ziehen immer mehr dunkle Wolken auf. Das Team unterlag am Sonntag dem TuS Lintfort und ist jetzt Tabellenletzter der Landesliga.
Das Abstiegsgespenst geistert in der Landesliga herum. Und sechs Spieltage vor dem Abschluss der regulären Saison ist der gespenstische Heulton in Bottrop besonders deutlich wahrnehmbar. Denn der SC musste auch am 18. Spieltag einmal mehr eine schmerzhafte Erfahrung machen: Die Mannschaft von SC-Coach Dirk Adam unterlag vor eigenem Anhang dem TuS Lintfort mit 21:23 (12:10) und wurde durch den Sieg von Schermbeck am Vorabend bis ans Tabellenende durchgereicht. „Langsam wird es bedrohlich“, äußerte sich Adam nach der enttäuschenden Vorstellung des Bottroper Landesligisten.
Ohnehin wirkte der SC-Trainer nach dem Heimspiel gegen Lintfort sichtlich angefressen. Entsprechend fällte Adam nach der 13. Niederlage des SC ein deutliches Urteil. „Ich glaube tatsächlich, dass manch einer aus der Mannschaft noch gar nicht so recht begriffen hat, worum es hier gerade geht. Die Situation wurde noch gar nicht ganz realisiert.“ Harte Worte von einem Coach, der sich bislang stets schützend vor sein Team stellte und der verzwickten Lage zum Trotz stets Optimismus ausstrahlen will.
Dirk Adam will noch einmal alle Register ziehen
Doch Adam deutete bereits kurz nach der neuerlichen Pleite an, dass er mit Blick auf den ohnehin kniffligen Saisonendspurt noch einmal alle Register ziehen will, um einen Absturz in die Bezirksliga zu verhindern. „Zwangsläufig müssen team- und vereinsintern Gespräch stattfinden, um das Blatt noch einmal zu wenden“, so Adam. An eine vorzeitige Aufgabe denkt der SC-Trainer keinesfalls, vielmehr erhofft sich Adam die nötige Unterstützung sowie ein Umdenken in der Mannschaft. „Wir müssen endlich den Kampf annehmen und die nächsten Aufgaben mit der notwendigen Konzentration angehen. Nur so können wir punkten.“
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Denn auch gegen Lintfort verpassten die Bottroper es, für Entlastung im Abstiegskampf zu sorgen. Zwar stand für den SC zur Halbzeit eine 12:10-Führung, doch auch der knappe Vorsprung nach 30 Minuten verlieh dem Landesligisten keine Sicherheit. „Dafür haben wir uns das Leben durch unnötige Zeitstrafen und eine viel zu schwache Chancenverwertung selbst schwer gemacht“, so Adam.
Charakter, Moral und Leidenschaft sind im Endspurt gefragt
Schon nach wenigen Zeigerumdrehungen in Halbzeit zwei machte sich Nervosität auf Seiten der Hausherren breit - die Gäste aus Lintfort nutzten dies zu ihrem Vorteil und gingen in der 39. Minute selbst mit 16:14 in Führung. Hiervon erholten sich die Gastgeber bis zum Schluss nicht mehr, alle Angriffsbemühungen waren vergebens.
„Mit nur 21 erzielten Toren kann man kein Landesligaspiel gewinnen“, resümierte Adam, „unser Gegner war durchaus schlagbar. Wir hätten aber wohl noch vier Stunden weiterspielen können, trotzdem wären wir am Ende wohl leer ausgegangen. Charakter, Moral, Leidenschaft - all dies sind Faktoren, an denen wir in den nächsten Spielen dringend arbeiten müssen.“ Denn Fakt ist: In den letzten sechs Partien müssen zwingend Punkte her. Sonst ist die Landesliga für den SCB schon bald Geschichte.