Grafenwald. Nach der 350.000-Euro-Sanierung: Sechs der sieben Tennisplätze sind beim VfL Grafenwald jetzt ganzjährig bespielbar, zwei davon auch abends.

Patzer auf den heimischen Courts können die Tennisspieler des VfL Grafenwald künftig nicht mehr auf „Platzfehler“ schieben. Die sechs neuen und vom Verband für den Wettkampfsport zertifizierten Ganzjahres-Ascheplätze sind völlig eben und bieten einen hohen Spielkomfort. In Bottrop hat die VfL-Tennisabteilung damit nun ein Alleinstellungsmerkmal. Somit hat der VfL auch in Zeiten, in denen viele Tennisvereine einen schleichenden Mitgliederschwund zu beklagen haben, ein echtes Ausrufezeichen mit Blick auf die Zukunft gesetzt.

In der Vergangenheit mussten die Mitglieder des VfL Grafenwald mit so manchen Widrigkeiten fertig werden: Umliegende Bäume verloren bei Stürmen den Halt, drückten die Zäune weg und fielen auf die Plätze, Bergbauschäden waren auf der Anlage am Sensenfeld unübersehbar. Das Glück im Unglück: Die RAG kam für die Schäden durch den Steinkohlenbergbau auf. „Es gab die Möglichkeit, dass die Anlage komplett saniert und in den ursprünglichen Zustand versetzt wird oder als so genannte Nettoentschädigung auch finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, um die Anlage nach unseren Wünschen neu gestalten zu können“, erklärt Ralf Scholz, Tennis-Abteilungsleiter und Vizepräsident des Gesamtvereins.

Keine Mehrkosten für Mitglieder

Mit über 350 000 Euro beziffert Scholz die Gesamtausgaben für die Komplettsanierung der Anlage. „Ecki“ Winkler fügt nicht ohne Stolz hinzu: „Wir schaffen dieses große Projekt, ohne dass die Mitglieder einen höheren Jahresbeitrag zahlen müssen.“ Der Kassenwart hat die Finanzen im Griff. Aber die Mitglieder haben sich dies auch selbst verdient. Unzählige, freiwillige Arbeitsstunden stecken bereits in den Knochen vieler, fleißiger Mitglieder. Ralf Scholz: „Ohne diesen Einsatz hätten wir das nicht stemmen können. Es haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten sehr viele für den Verein eingebracht.“

Sechs neue Ganzjahres-Plätze beim VfL Grafenwald

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Bis auf wenige abschließende Arbeiten sind die Tennisplätze — neben den sechs neuen Courts gibt es noch den im Februar des vergangenen Jahres sanierten, konventionellen siebten Platz — fertiggestellt. Am vergangenen Samstag setzten viele fleißige Helferinnen und Helfer ausgerüstet mit Handschuhen, Schippen und Schubkarren die Außenarbeiten fort. Auch das Klubhaus wird saniert. „Wir bereiten nun in Eigenarbeit soweit alles vor, dass der Landschaftsbauer Anfang März mit seinen Arbeiten beginnen kann. Er hat uns gesagt, dass in zwei bis drei Wochen alles fertig sei. Am liebsten würden wir die Plätze am 29. März nach unserer Jahreshauptversammlung mit einem kleinen Turnier für Mitglieder und vielleicht auch einige Gäste offiziell eröffnen. Aber ob das klappt, müssen wir noch abwarten“, so Ralf Scholz.

Der VfL Grafenwald spart durch die Sanierung künftig viel Geld

Die neuen Plätze müssen von den Mitgliedern genauso gepflegt werden wie die früheren Courts. Sie werden nach dem Spielen abgezogen und regelmäßig durch die in Kürze fertiggestellte, automatische Beregnungsanlage gewässert. Auch die Linien müssen gefegt werden. Eine kostenintensive Aufbereitung jeweils vor der Saison wird zukünftig aber entfallen. Lediglich die dünne Ziegelmehlschicht muss nach dem Winter entfernt und durch eine neue ersetzt werden. „Wir haben uns für die Tennis-Force-Plätze entschieden, weil sie ganzjährig bespielbar und absolut witterungsunempfindlich sind sowie nur einen geringen Pflegeaufwand benötigen. Wir sparen viel Geld, weil die Aufbereitung entfällt“, zählt Ralf Scholz die Vorteile auf.

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Schäden durch umfallende Bäume wird es in den nächsten Jahren auch nicht mehr geben. Das städtische Grünflächenamt und der Revierförster hatten die Entscheidung gefällt, den maroden Baumbestand an zwei Seiten der Sportanlage fast komplett zu entfernen. Die Aufforstungsarbeiten sind bereits erfolgt. Dadurch ist die frei liegende Anlage in den kommenden Jahren aber etwas windanfällig. Das stört die Mitglieder des VfL Grafenwald aber zurzeit überhaupt nicht. Sie sind voller Vorfreude auf den Start der neuen Saison, die aufgrund der neuen Platzbeläge eigentlich nicht mehr enden wird. Ecki Winkler sagt lachend: „Wir können auch in den Wintermonaten spielen. Zwei Plätze haben jeweils ein Flutlicht. Vielleicht finden bei uns bald schon abendliche Glühwein- oder Silvesterturniere statt.“