Die U18-Junioren des JC 66 Bottrop setzen sich in Brandenburg überraschend gegen die nationale Konkurrenz durch. U18-Juniorinnen holen Bronze.

Als hätte er es geahnt. Schon bei der Festlegung der Buchungsdauer entschied sich Jan Tefett dafür, das Zimmer in Potsdam für das ganze Wochenende zu buchen. Der Wettbewerb hätte für die beiden Judoteams des JC 66 bereits am Samstag nach Abschluss der Vorrunde vorbei sein können – doch für den Piraten-Nachwuchs sollte es ganz anders kommen:

Beim Deutschen Jugendpokal krönten sich die U18-Junioren sensationell zum Deutschen Meister. „Ein historischer Erfolg“, freute sich Tefett, der beide Teams in Potsdam als Coach betreute, für die jungen Talente. „Der erste Vereinstitel stimmt uns alle natürlich ungeheuer glücklich und macht uns stolz.“ Und auch die U18-Juniorinnen waren erfolgreich unterwegs, sicherten sich im Kampf um Platz drei die Bronzemedaille.

Konkurrenz stellt sich in Startgemeinschaften auf

Nicht chancenlos, jedoch mit einer realistischen Erwartungshaltung, war der Piraten-Nachwuchs bereits am Freitagnachmittag angereist. „Wir wussten, dass wir sowohl bei den Jungs als auch bei den Mädchen jeweils über gut besetzte Teams verfügen. Die Konkurrenz war aber zum Teil auch sehr stark, zudem wurden die Gruppen der Vorrunde erst kurzfristig ausgelost“, so Tefett. Allerdings stellten die Talente des Bottroper Bundesligaklubs schon am ersten Tag des Jugendpokals unter Beweis, dass mit ihnen zu rechnen sein sollte. So sicherte sich der männliche Nachwuchs in der Gruppenphase mit nur einer Niederlage den ersten Platz. Die Juniorinnen schnitten ähnlich erfolgreich ab und zogen mit Platz zwei ein Ticket für das Viertelfinale am Folgetag.

Die Arbeit trägt Früchte

Der Pokalwettbewerb in Potsdam stellt unter Beweis: Die breitgefächerte und ausgeprägte Jugendarbeit beim JC 66 Bottrop zahlt sich immer mehr aus. „Wir setzen bewusst auf den Nachwuchs und wollen diesen fördern. Der Verein leistet hier mit all seinen Trainern und der Organisation eine hervorragende Arbeit, der JC 66 weist beste Rahmenbedingungen vor. Das hat sich nun bezahlt gemacht“, kommentierte Jan Tefett nach dem Wettbewerb.

Nachdem beide Teams am Sonntag zunächst auch die Runde der letzten acht Teilnehmer unbeschadet überstanden hatten, ging es in den Halbfinalkämpfen um die Medaillenfrage. Hier zeigten sich die Junioren bärenstark und ließen dem TH Eilbeck beim 4:1 (Unterwertung 40:10) kaum eine Chance. So ging es für die jungen Piraten im Finale gegen die Kampfgemeinschaft SV Nienhagen/Crocodiles Osnabrück um Gold und den Meisterschaftstitel. Hier sahen sich die 66er nach den beiden Auftaktduellen bereits mit 0:2 in Rückstand. „Da war die Hoffnung ehrlich gesagt ziemlich gering“, äußerte sich Tefett, dessen Schützlinge aber Moral bewiesen. „Das 1:2 war wohl der Knackpunkt. Wir schrammten ein ums andere Mal am Rande der Niederlage, unsere Kämpfer haben aber bis zum Schluss alles gegeben.“ So bog der JC das Duell doch noch um und krönte sich zum Vereinsmeister.

U18-Juniorinnen verpassen das Finale

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Zwar blieb der Traum vom ganz großen Wurf für die U18-Juniorinnen der 66er aus, nachdem die Bottroperinnen im Halbfinale dem TSV Großhadern/JC Obernburg mit 2:3 (20:27) unterlagen. Im Kampf um Bronze setzte sich der Piraten-Nachwuchs aber verdientermaßen mit 3:2 (30:20) gegen Judoka Rauxel/Kentai Bochum durch und feierte so ebenfalls den Gewinn von Edelmetall. „Das war ein echtes Herzschlagfinale, der letzte Kampf wurde erst in der Verlängerung entschieden. Umso toller ist der Sieg für die Mädels“, beschrieb Tefett.

So reiste am späten Sonntagnachmittag ein rundum glücklicher Tross des JC 66 von Brandenburg aus zurück in die Heimat. Mit im Gepäck: Gold- und Bronzemedaillen sowie ein Deutscher U18-Meistertitel. „Es gab einige Teams, die bewusst als Kampfgemeinschaft angetreten waren, um ihre Chancen zu verbessern. Wir dagegen sind als reiner JC 66 angetreten und haben auf unseren Nachwuchs vertraut. Das macht die Ergebnisse aus Vereinssicht besonders schön“, kommentierte Tefett.