Wiesbaden. Die Piratinnen liefern sich in Wiesbaden einen mitreißenden Fight mit dem JSV Speyer und ziehen am Ende nur ganz knapp den Kürzeren.

Als sich die Frauenteams der TSG Backnang und des JSV Speyer im Finale um die Goldmedaille der diesjährigen Meisterschaft duellierten, waren die Judoka vom JC 66 Bottrop bereits für eine Weile in der Rolle des neutralen Beobachters - zwangsläufig, denn die Bottroper „Piratinnen“ verpassten in diesem Jahr den Edelmetall-Hattrick. So unterlagen die 66er im Viertelfinale dem Südstaffel-Vertreter VfL Sindelfingen in einem hochdramatischen Kampf mit 8:9 und verpassten so den Sprung unter die letzten vier Teams. Erstmals seit drei Jahren verpasste der JC somit in der Endrunde eine Medaille.

Zuversichtlich und hoffnungsvoll reiste der Bottroper Tross nach Wiesbaden, um im Saisonfinale erneut eine durchaus gelungene reguläre Kampfzeit zu krönen. Bereits im Vorfeld schätzte Sina Felske, die als Mannschaftskapitänin - ebenso wie Julia Rotthoff - gemeinsam mit dieser die Geschicke am Seitenrand der 66er leitete, die Chancen auf das Erreichen des Halbfinals als durchaus realistisch ein. „Wir haben uns auf ein enges Duell eingestellt“, so Felske, die interimsmäßig mit Rotthoff als Trainergespann verantwortlich zeichnete. Und das Viertelfinale gegen Sindelfingen blieb bis zum Schluss außerordentlich spannend.

Dabei erwischten die Bottroperinnen, die unter anderem auch auf ihre ausländischen Athletinnen wie Guusje Steenhuis oder Amber Gersjes vertrauen konnten, zunächst den etwas besseren Start. Agatha Schmidt, Julia Lanfermann und Gersjes sowie Steenhuis sorgten aus Sicht des JC 66 für eine knappe 4:3-Pausenführung.

Alina Fiedler und Lisanne Sturm vergeben Vorentscheidung

Diese Ausgeglichenheit transportierte sich auch in die Rückkämpfe, in welchen die Bottroperinnen beim Zwischenstand von 7:5 zwei Matchbälle hatten. Doch sowohl Alina Fiedler als auch Lisanne Sturm verpassten auf den Matten die Vorentscheidung, weshalb das Duell zwischen den Piratinnen und dem VfL durch eine völlige Ausgeglichenheit in der Unterwertung in die Verlängerung ging. „Da wurden wir ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt“, so Felske.

In drei zufällig ausgelosten Stichkämpfen beanspruchte der Kontrahent aus Baden-Württemberg schließlich das glücklichere Ende für sich - zwei der drei Entscheidungsduelle gingen an Sindelfingen. “Wir waren schon ziemlich traurig. Mit etwas Abstand können wir aber dennoch von einer tollen Leistung des ganzen Teams sprechen.“