Gladbeck. Der VfB Kirchhellen macht das Spiel, der BV Rentfort die Tore. 200 Zuschauer sehen einen überlegenen Aufsteiger und einen lachenden Gastgeber.

Der VfB Kirchhellen biss sich am Sonntag an einem mauernden BV Rentfort die Zähne aus und konnte aus seiner spielerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen. Trainer Marc Wischerhoff haderte nach der 1:2-Niederlage mit der verpatzten Gelegenheit, sich in der oberen Tabellenhälfte festzubeißen: „Wir haben hier heute viel mehr investiert als der Gegner. Aber wir machen es in den entscheidenden Situationen auch nicht gut. Das war eines unserer schwächeren Spiele in dieser Saison.“

Die Blau-Weißen hatten das Spiel mit dem Anpfiff in die Hand genommen. Eine leichte Aufgabe, denn der BV Rentfort beschränkte sich konsequent auf seine Defensivaufgaben und lauerte auf Kirchhellens Fehler. Einen ersten Vorgeschmack auf das gute Umschaltspiel der Gladbecker sahen die Zuschauer bereits nach sechs Minuten, als Gero von Kiedrowski vor dem VfB-Kasten auftauchte und nur an den Reflexen von Torhüter Alexander Groß scheiterte. In der Folge war Rentfort aber komplett abgemeldet. Die Kirchhellener ließen Ball und Gegner laufen und versuchten, zu Torabschlüssen zu kommen. Die Gladbecker verteidigten jedoch schlau und ließen ihrem Gegner im letzten Spielfelddrittel keinen Meter Platz.

BV Rentfort nutzt seine Chancen kurz vor der Halbzeitpause

„Wir wussten, dass Rentfort auf Konter lauern würde und hatten uns darauf vorbereitet“, kommentierte Marc Wischerhoff später die spielentscheidenden Szenen. In der 36. Minute verloren die Kirchhellener im Vorwärtsgang den Ball. Ein einziger Pass reichte im Anschluss aus, um Kirchhellens Defensive zu entblößen. Jesse Hajder ließ Alexander Groß keine Abwehrchance. Gladbecks Treffer hatte den Spielverlauf damit bereits auf den Kopf gestellt, für die Kirchhellener kam es aber noch dicker. Diesmal war es Tobias Stukator, der einen Konter mit einem satten Schuss abschloss. Groß rettete auf Kosten eines Eckballs, bei dem gleich mehrere Kirchhellener nur Beobachter der Situation blieben. Gladbecks Julian Steinhaus reagierte am schnellsten, drückte das Leder zum 2:0 über die Linie.

Wischerhoff schrieb die Punkte in der Halbzeit noch nicht ab und forderte seine Spieler in der Pause dazu auf, nicht nachzulassen und Rentforts Abwehr noch konsequenter unter Druck zu setzen. Ab der 60. Minute gingen die Kirchhellener noch höheres Risiko. Wischerhoff brachte mit Lars Jenke einen zweiten Angreifer, später mit Stefan Kahnert sogar einen dritten und wechselte von einer Vierer- zu einer Dreier-Abwehrkette. In der 75. Minute hatte der VfB dann den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch Chris Isaias schoss den Ball aus kürzester Distanz über das Tor.

Besser machte es Dominik Selm in der 86. Minute. Das 1:2 setzte noch einmal Kräfte frei und ließ die Rentforter zittern. Die Nachspielzeit lief bereits, als Sascha Markmann eine Flanke von Lennart Leipski verlängerte. Fünf Meter vor dem Tor kam Stefan Kahnert nur um Haaresbreite zu spät. „Wenn er nur irgendwie an den Ball kommt, ist er drin“, kommentierte Wischerhoff.

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