Bottrop. Die positive Ergebnisse der Testspiele lassen aufhorchen. Trainer Sebastian Wycichowski will den Aufstieg aber nicht zum Saisonziel erklären.
Die Konkurrenz sieht schon den kommenden Höhenflug der DJK Adler 07 Bottrop voraus, doch Sebastian Wycichowski sorgt sich um fehlende Bodenhaftung. Der Trainer des hochklassig verstärkten Handball-Bezirksligisten warnt sein Team drei Wochen vor Saisonstart eindringlich.
Wenn die Handballer der DJK Adler 07 Bottrop am 7. September zu ihrem letzten Testspiel auflaufen, werden die Zuschauer in der Dieter-Renz-Halle eine ganz neue Mannschaft zu sehen bekommen. Im Vorspiel des Frauen-Europapokalduells zwischen Leverkusen und Nikosia messen sich die Adler mit ihrem Nachbarn vom SC Bottrop.
Hält die beeindruckende Testspielserie gegen höherklassige Gegner, dann wird die Wycichowski-Sieben wohl auch mit dem Landesliga-Team des SC auf Augenhöhe agieren. Doch das macht Sebastian Wycichowski mehr Sorgen als Freude. Der Trainer tritt schon drei Wochen vor dem ersten Punktspiel auf die Bremse: „Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn eine Mannschaft den Eindruck gewinnt, die Saison würde zum Selbstläufer werden, dann kann der Schuss richtig nach hinten los gehen. Ich erinnere mich gut an die Saison als wir aufsteigen wollten, dann aber bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt gezittert haben. Das will ich nicht noch einmal erleben.“
Adler Bottrop hat sich hochkarätig verstärkt
Wycichowski räumt ein, dass seine Mannschaft zu den spielerisch stärksten in der Bezirksliga zählen wird. Das liegt vor allem an den personellen Entwicklungen der letzten Monate.
Topspiel zum Saisonstart
Einen ersten Gradmesser für die Möglichkeiten der DJK Adler 07 Bottrop wird schon der erste Bezirksliga-Spieltag liefern: Das Team muss bei der HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen II antreten.
Für Sebastian Wycichowski zählt die HSG zu den absoluten Schwergewichten der Liga: „Das wird gleich ein ganz dicker Brocken.“
Zum ohnehin schon stark besetzten Kader stoßen in dieser Saison sechs weitere Verstärkungen. Vom Oberliga-Aufsteiger TV Jahn Hiesfeld kommen neben Philipp Klanten die Brüder Ben und Till Overberg. „Alle drei gehörten in Dinslaken zum unumstrittenen Stammpersonal. Sie heben uns auf ein ganz neues Level“, sagt Wycichowski. Zur Adler-Familie gehören jetzt auch zwei Talente, die zuletzt beim SC Bottrop in der A-Junioren-Nordrheinliga überzeugten: Simon Kleinemeier und Adrian Rudolph sammelten auch im Landesliga-Kader des Nachbarn Erfahrungen und sollen jetzt in der Bezirksliga den nächsten Entwicklungsschritt machen. Mit Fabio Czeslik kehrt nach zweijähriger Wettkampfpause ein spielstarker Rechtsaußen zu den Adlern zurück. Von Winfried Huttrop hat sich Simon Sisnaiske den Adlern angeschlossen. Kurz: Die personelle Ausstattung der Adler kann sich mehr als sehen lassen.
Neue Möglichkeiten im Offensivspiel
„Die Qualität unserer Mannschaft ist jetzt eine ganz andere. Wir haben insbesondere in der Offensive eine neue Durchschlagskraft“, sagt auch Wycichowski. Den Aufstieg will er dennoch nicht als Saisonziel ausgeben und formuliert seinen persönlichen Anspruch an die neue Spielzeit betont defensiv: „Wir haben zuletzt eine phänomenale Rückrunde gespielt, in der wir nur drei Punkte abgegeben haben. Ziel muss es sein, Platz sechs aus der Vorsaison zu verbessern. Wir wollen konstanter auftreten und einfach bestmöglichen Handball spielen.“ Mit Blick auf den Saisonstart am 14. September macht Sebastian Wycichowski noch einmal klar: „Wenn du einige Spiele zu leicht gewinnst, besteht immer die große Gefahr, dass sich eine Überheblichkeit einschleicht. Ich werde alles daran setzen, genau das zu verhindern.“