Bottrop. Wojwod-Elf droht im Testspiel gegen den SV Heißen eine Blamage. Doch der VfB Bottrop dreht nach dem Seitenwechsel noch einmal richtig auf.

Der zweite Anzug des VfB Bottrop ist ein Blaumann. Zumindest wartet auf die Reservisten des Bezirksligisten und Trainer Patrick Wojwod noch eine ganze Menge Arbeit. Das unterstrich am Dienstag auch das Testspiel gegen den Mülheimer A-Kreisligisten SV Heißen. Die Bottroper unterlagen aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit mit 2:3.

„Diese Mannschaft hat so noch nie auf dem Platz gestanden. Die habe ich aus den Spielern zusammengebastelt, die in dieser Saison noch nicht zum Einsatz gekommen sind“, erklärte Patrick Wojwod vor dem Spiel. Um es vorweg zu nehmen: Für die Stammelf, die abseits des Kunstrasens eine Trainingseinheit absolvierte, konnte sich an diesem Abend niemand empfehlen. Wojwod nahm es gelassen. Dem Trainer kam es ohnehin nur darauf an, dass sein zweiter Anzug Spielpraxis sammelte.

SV Heißen dominiert den ersten Durchgang deutlich

Spielbestimmend war an diesem Abend eindeutig der A-Kreisliga-Vizemeister aus Mülheim. Die Heißener agierten aus einer kompakten Abwehr heraus, setzten den VfB mit konsequentem Pressing unter Druck und schafften es immer wieder, Lücken in die Bottroper Abwehr zu reißen. Beim ersten Gegentreffer in der achten Spielminute bekam der VfB außerdem noch die Schlitzohrigkeit des Gegners zu spüren. Mülheims Mo Ibrahim bestrafte den zu weit vor seinem Tor stehenden Felix Schürmann und beförderte den Ball aus knapp 30 Metern über den verdutzen Keeper in die Maschen.

Während Bottrops erster Torschuss über eine halbe Stunde auf sich warten ließ, legten sich die Mülheimer ihren Gegner immer besser zurecht. Und als kurz vor der Halbzeit ein Gewitter am Bottroper Abendhimmel aufzog, schlug der SV Heißen noch zweimal blitzartig zu. Mario Wieck schloss einen Angriff mit dem 2:0 ab (41.), Alperen Keskin vollendete einen Konter mit dem 3:0 (44.). Ein Halbzeitergebnis, das durchaus den Kräfteverhältnissen entsprach.

Mit Dreierkette läuft es beim VfB Bottrop deutlich besser

Das Bild änderte sich nach dem Seitenwechsel. Wojwod stellte in der Abwehr auf Dreierkette um und wechselte mit Marvin Stanczyk und Hazar Türkü zwei blutjunge Talente ein. Der VfB hatte nun deutlich mehr vom Spiel und kam durch Türkü zum Anschluss. Dass der Joker dann einen Elfmeter verschoss, nahm ihm Wojwod nicht krumm. Bottrop kam trotzdem noch zum 2:3. Mehr als das Tor von Alexandros Matrakos wollte dem VfB aber nicht mehr gelingen. „Charakter haben die Jungs“, stellte Wojwod im Anschluss fest, „aber vielen fehlt die Spielpraxis, einigen auch die Luft. Trotzdem: Wir haben uns gut verkauft in den zweiten 45 Minuten.“