Bottrop. Der Leichtathlet des LC Adler Bottrop sprintet am Samstag über die 110 Meter Hürden. Zusammen mit Hannes Jüsten startet er auch in der Staffel.

Es sind acht Schritte, genau acht Schritte, die am Samstag um 16.05 Uhr passen müssen. Nach diesen acht Schritten wird sich Marius Lewald abdrücken, 2,20 Meter vor der ersten Hürde und diese möglicht knapp überwinden. „Wenn die erste Hürde passt, dann läuft der Rest von alleine“, sagt Marius Lewald.

Der 20-jährige Leichtathlet von LC Adler Bottrop fiebert seinem ersten Start bei den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen entgegen. „Das ist schon eine coole Sache“, sagt er und zieht seine Spikes an, die so knallrot sind wie sein Teilnehmer-T-Shirt der Finals in Berlin.

Im Vorlauf über die 110 Meter Hürden tritt Lewald am Samstag im Berliner Olympiastadion an. Getestet hat er die knallblaue Tartanbahn dort schon. „Im vergangenen Jahr waren dort beim Länderkampf“, erzählt Lewald und macht sich für sein Abschlusstraining warm. Ein paar Steigerungsläufe, ein bisschen Lauf-ABC.

Feuertaufe bei den Bayer Classics

Zwei Starts bei den Deutschen Meisterschaften hat Marius Lewald vom LC Adler Bottrop sicher.
Zwei Starts bei den Deutschen Meisterschaften hat Marius Lewald vom LC Adler Bottrop sicher. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Jetzt mache ich nichts Wildes mehr“, sagt der Hürdensprinter, der seine Feuertaufe im Feld der Erwachsenen bereits in der vergangenen Woche erlebte. Erstmals startete er bei bei den Bayer Classics in einem Feld mit internationalen Top-Athleten. „Da ging mir ganz schön die Düse“, erzählt der. Dementsprechend unrund lief sein Hürdensprint.

Besser will er es jetzt in Berlin machen. „Mein Trainer in Münster, Frank Bartschat, hat gesagt, dass das nötig war. Dass ich da durch muss und lernen muss, dass ich auch mal hinten dran laufe. Als Abhärtung für die Deutschen Meisterschaften. Und ich glaube, er hat recht.“

Trotzdem wird er sicher nicht tiefenentspannt an den Start gehen, aber vielleicht ein bisschen ruhiger als beim Lauf zuvor. „Das ist eigentlich das Wichtigste. Sich am Start zu konzentrieren und gut über die erste Hürde zu kommen.“ Lewald zeigt sein Tape am linken Knöchel. Eine Blessur, die er sich bei der NRW-Gala im heimischen Jahnstadion zugezogen hatte.

Nur kleine Wehwehchen

„Aber toi, toi, toi, das ist momentan das einzige Wehwehchen, das ich habe. Noch ein bisschen Knieschmerzen. Aber der Rest passt“, erzählt der junge Sprinter, der in den vergangenen Jahren oft vor großen Wettkämpfen Verletzungen erlitten hatte.

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Dass er in den Endlauf um 19 Uhr kommt, glaubt Lewald eher nicht. Seine Bestleitung von 14,67 Sekunden würde er aber schon gerne unterbieten. Um ins Finale zu kommen, müsste er vermutlich 14,20 Sekunden laufen. „Frank sagt, dass es möglich ist.“ Lewald lächelt. Eine große Sache wäre es für ihn ganz sicher. Favorit über die 110 Meter Hürden ist Gregor Traber von der LAV Tübingen. Er ist mit einer Zeit von 13.37 Sekunden gemeldet.

Einen zweiten Start bei den Finals in Berlin hat der 20-jährige Medizintechnik-Student Lewald sicher. Am Sonntag tritt er zusammen mit Startläufer Hannes Jüsten, ebenfalls vom LC Adler, Henry Vißer, Simon Heweling und Luis Lüger (LC Adler als Ersatzläufer) über die 4 x 100 Meter an. Der Startschuss fällt um 11.35 Uhr. Gemeldet ist das Team, das unter dem Namen StG LA Team Rhede/Sonsbeck/Bottrop an den Start geht, mit einer Zeit von 41,51 Sekunden. „Klar ist, dass wir unter 41 Sekunden rennen müssen, um vorne mitlaufen zu können“, weiß der Bottroper Leichtathlet. Einen Endlauf gibt es im Übrigen nicht. „Die wurden abgeschafft.“ Die Entscheidung fällt in mehreren Zeit-Endläufen.

Mit Glück im schnellsten Zeit-Endlauf

Nur Endläufe im TV

Obwohl Marius Lewald bei den Finals in Berlin startet, wird er vermutlich nicht im Fernsehen zu sehen sein. „Die ARD überträgt wohl nur die Endläufe“, sagt Lewald.

Sollte er in den Endlauf über 110 Meter Hürde kommen, kann er auf eine Übertragung im TV hoffen. Zu sehen sind die Wettkämpfe aber auf jeden Fall im Internet. Und zwar per Livestream auf Leichtathletik.de

„Wenn wir Glück haben, kommen wir in den besten Zeit-Endlauf“, sagt Lewald. „Dann können wir uns von den den schnellen Staffel mitziehen lassen.“ Die „schnellen Staffeln“, das sind die Teams des TV Wattenscheid und vom SC DHfK Leipzig, die klar unter 40 Sekunden laufen.

Von solchen Sphären kann das junge RSB-Team derzeit nur träumen. „Ein bisschen Luft haben wir aber noch“, verrät der 20-Jährige. „Die Wechsel haben wir noch nicht so oft trainiert und da könne wir noch ein bisschen was rausholen, wenn alles glatt läuft“, glaubt er.