Bottrop. Mit neuem Namen und neuem Konzept: Der FC Bottrop 19 setzt sich nicht nur in der Bezirksliga ambitionierte Ziele.

Der FC Bottrop freut sich auf seine erste Bezirksliga Spielzeit. Der Verein aus Welheim, der den meisten noch als Barisspor bekannt ist, startet nicht nur mit einem neuen Namen in die Bezirksligasaison, sondern auch mit einem deutlich veränderten Kader.

Insgesamt verpflichtete der Club acht Neuzugänge für die Mission Klassenerhalt. Doch nicht nur auf dem Platz ändert sich etwas. Denn es wurde mit Mevlüt Ata auch ein Sportlicher Leiter verpflichtet, der sich im Bottroper Fußball bestens auskennt. Besonders beeindruckt ist der Coach der ersten Mannschaft Tacettin Senyüz von der Arbeit des neuen Sportlichen Leiters, der auch bereits bei einigen Neuverpflichtungen die Finger im Spiel hatte. „Mevlüt macht einen hervorragenden Job. Es entwickelt sich hier etwas“, sagt Senyüz.

Spielstarke Neuzugänge sollen Saisonziele möglich machen

Diese positive Entwicklung wollen die Zugänge mitgestalten. Unter anderem konnte Can Ucar, ehemaliger Spielertrainer von Dostlukspor Bottrop, überzeugt werden für den FC auf Torejagd zu gehen. Ucar, der in seiner sportlichen Vita bereits zahlreiche Oberliga- und Landesligaspiele stehen hat, soll die Lücke füllen, die der Weggang von Top-Torjäger Samet Kanoglu hinterlassen hat. Den 30 Tore-Mann zieht es zum Ligakonkurrenten Arminia Klosterhardt.

Was hält die Bottroper Fußballszene von den neuen Regeln

Ulrich Sabellek, Kreisschiedsrichterausschuss (l.): Ich halte viele der neuen Regeln für absolut sinnvoll. Eine ganze Reihe an Änderungen sorgt einfach nur dafür, das Spiel schneller zu machen. Lange Behandlungspausen verletzter Spieler wird es nicht mehr geben. Verletzte und ausgewechselte Spieler müssen auf dem kürzesten Weg das Spielfeld verlassen. Endlich ist auch eine Grundsatzentscheidung gefällt worden: Ein Tor mit Berührung der Hand zählt in keinem Fall. Das ist ein weiterer Schritt Richtung Klarheit.
Ulrich Sabellek, Kreisschiedsrichterausschuss (l.): Ich halte viele der neuen Regeln für absolut sinnvoll. Eine ganze Reihe an Änderungen sorgt einfach nur dafür, das Spiel schneller zu machen. Lange Behandlungspausen verletzter Spieler wird es nicht mehr geben. Verletzte und ausgewechselte Spieler müssen auf dem kürzesten Weg das Spielfeld verlassen. Endlich ist auch eine Grundsatzentscheidung gefällt worden: Ein Tor mit Berührung der Hand zählt in keinem Fall. Das ist ein weiterer Schritt Richtung Klarheit. © Joachim Kleine-Büning | Joachim Kleine-Büning
Mustafa Botge, Torhüter des FC Bottrop 19: Mir sind die Regeländerungen eigentlich egal. Solange alle auf dem Platz gleich behandelt werden, ist das okay für mich. Dass wir Torhüter jetzt darauf achten müssen, wo unsere Füße stehen, ist sicher auch kein großes Ding. Aber vielleicht sehe ich das ja ganz anders, wenn ich demnächst einen Elfmeter halte und der Schiedsrichter behauptet, ich hätte etwas falsch gemacht. Aus der Sicht eines Fußballers kann man den Sinn mancher Regeln nicht immer gleich nachvollziehen.
Mustafa Botge, Torhüter des FC Bottrop 19: Mir sind die Regeländerungen eigentlich egal. Solange alle auf dem Platz gleich behandelt werden, ist das okay für mich. Dass wir Torhüter jetzt darauf achten müssen, wo unsere Füße stehen, ist sicher auch kein großes Ding. Aber vielleicht sehe ich das ja ganz anders, wenn ich demnächst einen Elfmeter halte und der Schiedsrichter behauptet, ich hätte etwas falsch gemacht. Aus der Sicht eines Fußballers kann man den Sinn mancher Regeln nicht immer gleich nachvollziehen. © Dahlke | Dahlke
Mandy Reinhardt, Spielerin von Rhenania Bottrop: Ich bin schon erschrocken darüber, wie viele Handelfmeter momentan gepfiffen werden. Das hat man zuletzt auch deutlich bei der Frauen-Weltmeisterschaft gesehen. Viele dieser Entscheidungen hätte ich ganz anders getroffen. Für mich waren das keine Elfer. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass sich die Experten schwer damit tun, die Spielsituationen richtig einzuordnen. Bei uns Amateuren ist das ja noch viel schwieriger, wir haben ja nicht einmal Linienrichter.  
Mandy Reinhardt, Spielerin von Rhenania Bottrop: Ich bin schon erschrocken darüber, wie viele Handelfmeter momentan gepfiffen werden. Das hat man zuletzt auch deutlich bei der Frauen-Weltmeisterschaft gesehen. Viele dieser Entscheidungen hätte ich ganz anders getroffen. Für mich waren das keine Elfer. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass sich die Experten schwer damit tun, die Spielsituationen richtig einzuordnen. Bei uns Amateuren ist das ja noch viel schwieriger, wir haben ja nicht einmal Linienrichter.   © Gohl | Gohl
Sven Koutcky, Trainer des VfL Grafenwald: Dass ein Trainer für unsportliches Verhalten die Rote Karte bekommt, finde ich absolut in Ordnung. Ich frage mich jedoch was passiert, wenn ich für den Fehler eines anderen haften muss. Ist dann meine Lizenz in Gefahr? Dass ein Torhüter beim Elfmeter mindestens einen Fuß auf oder über der Torlinie haben muss, mag sinnvoll sein, aber welcher Amateurschiedsrichter will das verlässlich entscheiden? Das wird bei den Amateuren sicher für Diskussionen sorgen.
Sven Koutcky, Trainer des VfL Grafenwald: Dass ein Trainer für unsportliches Verhalten die Rote Karte bekommt, finde ich absolut in Ordnung. Ich frage mich jedoch was passiert, wenn ich für den Fehler eines anderen haften muss. Ist dann meine Lizenz in Gefahr? Dass ein Torhüter beim Elfmeter mindestens einen Fuß auf oder über der Torlinie haben muss, mag sinnvoll sein, aber welcher Amateurschiedsrichter will das verlässlich entscheiden? Das wird bei den Amateuren sicher für Diskussionen sorgen. © Thomas Gödde | Thomas Gödde
Christiane Weidemann, Schiedsrichterin von BW Fuhlenbrock: Das macht total Sinn, dass Spieler bei ihrer Auswechslung dort vom Feld stehen, wo sie gerade stehen. Was die Behandlung verletzter Spieler auf dem Feld angeht, bin ich eher skeptisch. Ich habe als Schiedsrichterin selbst schon schwere Verletzungen gesehen, da wäre ein sofortiger Transport das absolut Falsche gewesen. Die Handspielregel ist mir immer noch zu schwammig. Wie soll ein Amateurschiedsrichter das innerhalb von Sekundenbruchteilen richtig entscheiden?
Christiane Weidemann, Schiedsrichterin von BW Fuhlenbrock: Das macht total Sinn, dass Spieler bei ihrer Auswechslung dort vom Feld stehen, wo sie gerade stehen. Was die Behandlung verletzter Spieler auf dem Feld angeht, bin ich eher skeptisch. Ich habe als Schiedsrichterin selbst schon schwere Verletzungen gesehen, da wäre ein sofortiger Transport das absolut Falsche gewesen. Die Handspielregel ist mir immer noch zu schwammig. Wie soll ein Amateurschiedsrichter das innerhalb von Sekundenbruchteilen richtig entscheiden? © Heinrich Jung | Heinrich Jung
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Neben Can Ucar wechselt auch Amanuel Haile von Dostlukspor zur Senyüz-Elf. Ebenfalls im Doppelpack kommen Ünsal Oruc und Alpay Esen vom VfB Bottrop sowie Baris Cömez und Ercan Kaynar von der SG Osterfeld. Außerdem verstärkten sich die Bottroper mit Tugay Ayasli, der zuletzt beim VfB Hüls zwischen den Pfosten stand und Marcel Dibowski, der nach einem halben Jahr beim FC Polonia Bottrop eine neue Herausforderung sucht.

Vier Spieler haben den FC Bottrop verlassen

Auf der anderen Seite haben neben Samet Kanoglu noch drei weitere Spieler den Verein verlassen. Batuhan Kaba (GA Sterkrade), Enes Altinay (Rhenania Bottrop) und Fatih Cetin (Arminia Lirich) werden in der neuen Saison wieder in der A-Kreisliga spielen. „Der Abgang von Samet tut uns sportlich weh, aber durch die Neuzugänge sind wird insgesamt stärker geworden“, sagt Tacettin Senyüz. Der Trainer schätzt die neue Variabilität seins Teams. Daher wird er auch die Vorbereitung dafür nutzen, um die bestmögliche Startelf für den ersten Spieltag zu finden.

Erstes Testspiel wurde deutlich gewonnen

Den ersten Test der Saison gegen den starken A-Kreisligisten FSM Gladbeck gewannen die Bottroper deutlich mit 3:0. Auch beim Turnier des A-Kreisligisten Adler Oberhausen zeigte der Aufsteiger eine starke Leistung und konnte unter anderem den Gastgeber mit 6:0 besiegen. Trotz der guten Ergebnisse in der Vorbereitung bleibt der FCB auf dem Boden der Tatsachen. „Wir wollen den Klassenerhalt. Alles was dazu kommt, nehmen wir mit“, sagt Tacettin Senyüz zum Ziel für die kommende Spielzeit. Mit dem Klassenerhalt wollen die Bottroper den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft legen. Denn neben der ersten Mannschaft bewegt sich etwas beim Fußballclub: Neue Sponsoren kommen dazu und in der neuen Saison gehen auch zahlreiche Jugendmannschaften an den Start.