Dorsten. Beim 4:4 gegen den 1. SC Blau-Weiß Wulfen zeigt der VfB Kirchhellen zwei Gesichter. Silas Fannasch erzielt seinen ersten Treffer.

Das 4:4 war ihm fast egal, aber der Vergleich zwischen erster und zweiter Halbzeit brachte ihm einen wertvollen Erkenntnisgewinn. Marc Wischerhoff erklärte nach dem Testspiel gegen den 1. SC Blau-Weiß Wulfen: „Wir werden weiter an unserer neuen Grundausrichtung arbeiten, aber deutlich behutsamer.“ Nach einem 1:3-Halbzeitstand und der Rückkehr von einer Dreier- auf die gewohnte Viererabwehrkette lief es beim Bezirksliga-Aufsteiger deutlich flüssiger.

Der VfB Kirchhellen startete beim Vizemeister der zurückliegenden A-Kreisliga-Saison in ungewohnter Formation. Mit Fabian Mohs, Sascha Markmann und Dominik Selm standen nur drei Stammkräfte der Meistermannschaft auf dem Feld. Und deshalb wunderte sich auch kaum jemand darüber, dass noch lange nicht jedes Rädchen ins andere Griff.

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Dennoch gelang den Kirchhellenern nach 13 Minuten die Führung. Nach starker Einzelleistung von Sascha Markmann brauchte Dominik Selm den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Die Dorstener zeigten sich davon aber wenig beeindruckt und deckten mit zunehmender Spielzeit die Lücken in der VfB-Abwehr auf. So auch in der 17. Minute, als Julian Rosario nach Vorlage von Stanislav Ziegler zum Ausgleich traf. In den Minuten bis zum Pausenpfiff geriet der VfB beinahe unter die Räder. Wulfen erzielte durch den quirligen Julian Rosario die Führung (23.) und erhöhte wenig später durch Stanislav Ziegler auf 3:1.

Systemänderung in der Halbzeitpause

In der Pause öffnete Marc Wischerhoff dann einen Spalt zur Komfortzone. Der Trainer stellte die Defensive auf Viererkette um, brachte mit Nico Graf, Stefan Große-Venhaus und Benedikt Risthaus drei neue Abwehrkräfte ins Spiel. Die Wirkung ließ sich schon nach wenigen Minuten am Kräfteverhältnis auf dem Platz ablesen. Der VfB agierte nun deutlich zielstrebiger und druckvoller. Schon nach vier Minuten hatte Fabian Mohs die Chance zum Ausgleich, scheiterte mit seinem Kopfball aber an den Reflexen von Wulfens Schlussmann Daniel Spielhoff. Zehn Minuten später hatte Mohs dann das bessere Ende für sich. Nach Vorlage von Sascha Markmann lupfte er den Ball über den Keeper ins Tor.

Markmann glänzt dreimal als Vorbereiter

Beim 3:3 durch Stefan Kahnert (Kopfball, 71.) glänzte Markmann zum dritten Mal als Vorarbeiter. Nur am 4:3 durch Silas Fannasch (71.) war der Mittelfeldmotor nicht direkt beteiligt. Marc Bühler hatte dem Neuzugang aus der A-Jugend den Ball aufgelegt.

Dass die zwischenzeitlich komplett abgemeldeten Wulfener in der Schlussphase noch einmal stärker aufkamen und den aufgrund der ersten Halbzeit auch nicht unverdienten Ausgleichstreffer erzielten (87., Stanislav Ziegler), schmälerte den starken Kirchhellener Auftritt nicht. „Wir hatten in den letzten Tagen jeden Tag Programm. Vor den Spielen am Wochenende haben wir sogar noch zusätzlich trainiert. Auf die Jungs ist eine ganze Menge eingeprasselt“, erklärte Wischerhoff nach Spielende und ergänzte mit Blick auf die kommenden Wochen: „Wir werden weiter an unserem System arbeiten. Wir werden das aber deutlich behutsamer angehen und alle Spieler dabei mitnehmen.“