Der SV Fortuna Bottrop setzt sich im letzten Saisonspiel mit 9:3 gegen die SpVgg. Meiderich durch. Grollmann macht dabei die 100 voll.

Bottrop. Zweistellig wurde das Ergebnis im Spiel der Bottroper Fortuna gegen die Spielvereinigung Meiderich 06/95 zwar nicht, aber die Mannschaft von Sebastian Stempel knackte eine viel imposantere Marke. Der zehn Minuten zuvor eingewechselte Thilo Grollmann machte mit dem 9:3 „die 100“ voll. Nur eine der Bestmarken, die die Rheinbabenkicker in dieser Saison erreichten.

Durch den Sieg gegen die bereits vor dem Spiel abgestiegenen Duisburger sicherte sich die Fortuna Platz fünf vor Verfolger Adler Osterfeld und ist damit das beste Team der Bezirksliga aus dem Kreis - eine Bestätigung des Kreispokaltitels, den die Fortunen am Mittwoch in Oberhausen errangen. Zudem ist der fünfte Platz das bisher beste Abschneiden seit dem Aufstieg aus der Kreisliga A vor sechs Jahren. Vor allem in der Rückrunde wussten sie zu überzeugen, holten 35 Punkte nach einer sehr durchwachsenen ersten Halbserie. Und gleich zu Beginn des Sportjahres hatten sie sich den Stadtmeistertitel in der Halle geholt.

Durch diese Erfolge trat das letzte Saisonspiel fast schon in den Hintergrund. Fußballerisch war es eher bescheidene Kost, die beide Teams den Zuschauern bei zugegeben hohen Temperaturen boten. Aufgefangen wurde der Unterhaltungswert durch die zahlreichen Tore und Torraumszenen. In puncto Einstellung war es gar keine schlechte Leistung, allerdings nahmen beide Seiten Fehler und Aussetzer sichtlich nicht so schwer.

Fortuna Bottrop lässt noch viele Chancen liegen

Mit mehr Disziplin, Konzentration und Konsequenz wäre eine sehr viel höherer Erfolg für die Heimmannschaft möglich gewesen. Andererseits ergaben sich die Gäste nicht so ohne weiteres in ihr Schicksal und deckten die Mängel in Fortunas Defensivarbeit mehrfach auf. Danny Große-Beck verhinderte mit einer gewohnt starken Leistung weitere Gegentore. Nichtsdestotrotz musste er sich in seinem letzten Spiel über drei Duisburger Treffer ärgern (12., 46., 69.).

Am klaren Sieg der Fortuna gab es dennoch nie Zweifel. Nico Große-Beck, der wie auch Gino Pöschl und Emre Kilic von Rheinbaben zur Rhenania wechselt, traf in der 2., 38., 45. und 60. Minute. Pöschl überwand Meiderichs Philipp Giordani zwei Mal (11., 65.), zudem trugen sich Benedikt Kracke (20.), Kevin Wenderdel (24.) und Thilo Grollmann (84.) in die Torschützenliste ein. Die Fortunen hatten das 100. Tor für ihren Mannschaftskapitän geradezu aufgespart. Zuvor hatte Lennart Leipski innerhalb von wenigen Minuten drei hochkarätige Möglichkeiten, um diesen besonderen Treffer zu erzielen, liegen gelassen.

Auch wenn es dem Spiel zeitweise etwas an Ernsthaftigkeit mangelte, waren Sebastian Stempel und Sascha Bialas stolz auf ihre Mannschaft. „Die Spieler haben eine gute Moral. Ich weiß selbst, wie schwierig es ist, sich nach so einem Spiel wie am Mittwoch noch einmal zu motivieren.“

Für die Fortunen geht nach 34 Spieltagen, gewürzt mit sechs Kreispokalspielen, eine lange Saison zu Ende. „Das, was wir in diesem Jahr erreicht haben, war sehr erfolgreich und ist kaum zu toppen, abgesehen vielleicht vom Aufstieg. Aber für all das können wir uns in der neuen Saison gar nichts kaufen. Wir fangen im Juli wieder bei Null an.“

Fortuna mit Abschied und Ausblick

Vor dem letzten Spiel verabschiedete der Vorstand die Spieler, die den Verein bzw. den Bezirksligakader verlassen werden. Danny Große-Beck hängt nach sechs Jahren Fortuna seine Fußballschuhe an den Nagel.

Seinen Bruder Nico zieht es zum SV Rhenania Bottrop. Auch Emre Kilic und Gino Pöschl gehen demnächst beim A-Kreisligisten auf Torejagd.

Trainer Sebastian Stempel dankte den scheidenden Fußballern. „Es sind ohne Frage wichtige Spieler und wir müssen sehen, wie wir diese Abgänge auffangen werden.“