Bottrop. . In einem schwachen Derby sehen die Zuschauer nur wenige Höhepunkte. Fortuna gleicht durch einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit aus.

Patrick Wojwod war nach dem Abpfiff bedient und machte sich auf den Weg in die Kabine. Wenige Minuten zuvor war doch noch der Ausgleich im Bottroper Bezirksligaderby zwischen dem VfB Bottrop und dem SV Fortuna gefallen. Gino Pöschl hatte Nervenstärke vor dem Tor von Kevin Kriegel bewiesen und den Foulelfmeter sicher versenkt. Schiedsrichter Robin Delfs hatte eine Aktion von Kriegel gegen Fortunas Benedikt Kracke als unsportlich eingestuft. Kurz nach dem Treffer pfiff Delfs die Partie ab.

Wojwod haderte nicht nur mit der Elfmeterentscheidung, er ärgerte sich auch über die Fehler seiner Spieler. „Vor der Szene wird Sascha Bartsch angegangen, das muss der Schiri abpfeifen. Dann ist es dumm, dass unser Torwart da überhaupt hingeht. Wir haben so die Fortuna überhaupt erst wieder ins Spiel geholt.“ Doch der Zorn traf nicht nur seinen Schlussmann, der noch Minuten nach dem Spiel vor seinem Kasten sitzen blieb. „Wenn wir unsere Chancen besser nutzen, führen wir zur Pause schon 3:0, von den Möglichkeiten, die wir in der zweiten Halbzeit hatten will ich gar nicht reden.“

Sein Pendant auf Seiten der Fortuna sah den Elfer als ausgleichende Gerechtigkeit für ein Handspiel beim Treffer von Karl Kukuczka in der 18. Minute. Naim Yavuzaslam hatte einen langen Ball aufgenommen und in Fortunas Strafraum geflankt.

VfB Bottrop erweist sich als unangenehmer Gegner

„Da war Hand im Spiel, und das hat der Schiedsrichter in der Pause auch zugegeben, dass er da abpfeifen kann“, sagte Sebastian Stempel. Er gab allerdings zu, dass der VfB sehr wirkungsvoll gegen seine Mannschaft aufgetreten ist. „Wir waren klar spielbestimmend, doch die Spielweise des VfB mit den langen Bällen war nicht attraktiv, aber sehr effektiv.“ Dass seine eigenen Spieler nicht den gewohnten Druck auf das gegnerische Tor hatten ausüben können, erklärte er mit den Ausfällen einiger Spieler und den Platzverhältnissen. „Mit großen Plätzen kommen wir nicht gut zurecht. Und das Fehlen von Dominik Wenderdel, Tim Strickerschmidt und Marcel Leidgebel war zu merken. Ein Sonderlob hat Benedikt Kracke verdient. Es spricht Bände, dass er den Elfmeter rausholt.“

Das Chancenverhältnis sprach in der ersten Halbzeit für den VfB. Mehrfach stellte Yavuzaslam Fortunas Abwehr mit seinen Flankenläufen und Vorlagen vor Probleme (22., 40., 42.). Auf der Gegenseite tat sich die Fortuna schwer, Tempo ins Spiel zu bringen. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste konteranfällig, obwohl sie engagierter auftraten. Die Chancen blieben aber rar gesät. Die wohl beste Möglichkeit hatte Große-Beck (64.). Nur eine Minute zuvor hatte allerdings Seyyid-Muhammed Akkaya das 2:0 auf dem Fuß. Vor dem 1:1 verpasste Akkaya ebenfalls nur knapp den Ausbau der VfB-Führung. „Ein Punkt für beide - abhaken“, meinte Wojwod abschließend. Auch Stempel konnte mit dem 1:1 leben: „Die Luft ist eben raus.“