Kirchhellen. . Im Derby gegen den VfL Grafenwald gewinnt der VfB Kirchhellen vor 400 Zuschauern mit 4:0. Doppelter Marc Kohlhaw macht den Deckel auf die Partie.

Die von den Verantwortlichen erhoffte vorzeitige Meisterfeier wurde es am Freitagabend nicht, trotzdem kann sich der VfB Kirchhellen auf dem Weg zum Kreisliga-A-Titel wohl nur noch selbst schlagen. Im Derby nahm die Elf von Bartosz Maslon die Hürde VfL Grafenwald mit 4:0, obwohl die Wöller den Favoriten grade vor der Pause fast zu Fall gebracht hätten.

Der VfB Kirchhellen im Mai 2019 ist nicht mehr der VfB Kirchhellen vom November 2018. 25 Spiele stecken Blau-Weiß inzwischen in den Knochen – den Gegner zu überrennen fällt da von Mal zu Mal schwerer. Vor allem wenn der mit der Motivation in die Partie geht, die Ungeschlagen-Serie des Spitzenreiters zu beenden und im Meisterschaftsrennen das Zünglein an der Waage zu spielen.

Am VfB Kirchhellen führt kein Weg vorbei

So sahen die rund 400 Zuschauer am Freitagabend eine schwache erste Hälfte der Hausherren mit Abspielfehlern auf der einen Seite und einen starken Kontrahenten mit Chancen auf der anderen. Und trotzdem: Der Sieger hieß am Ende VfB Kirchhellen, so wie der Meister am Ende der Saison VfB Kirchellen heißen wird.

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Denn anders als die Wöller im Tabellenkeller (und alle anderen Gegner in der Liga) verwertet die Maslon-Elf ihre Möglichkeiten, setzt in entscheidenden Momenten den Lucky-Punch und profitiert von Glück und Geschick. Da wäre für das Derby etwa Keeper Josua Garz zu nennen, der seinem VfB den Hintern rettete und dafür vom Coach ein Sonderlob bekam. In Minute acht parierte er sensationell gegen seinen Ex-Teamkollege Hendrik Bromkamp, in Minute 26 und 28 stoppte er Mustafa Yildiz kurz vor dem Einschlag.

Dominik Selm und Marc Kohlhaw treffsicher

Zu nennen wäre auch Stürmer Dominik Selm, der in seiner unnachahmlich staksigen Art Saisontreffer 13 markierte und seinen Farben früh Sicherheit gab (4.). Und zu guter Letzt verdiente sich Marc Kohlhaw Auszeichnungen – durch seine fleißige Vorstellung ebenso wie durch zwei Treffer in Durchgang zwei nach Vorlagen von Julian Thimm (71., 86.).

„Die Jungs geben immer Vollgas, dann ist eine Schwächephase normal. Aber bei so einem Druck dieses Serie aufrecht zu erhalten – Respekt“, bilanzierte Bartosz Maslon, der zudem über das 2:0 von Abwehrchef Daniel Schlak nach einer Ecke jubeln konnte. Lob gab es dazu für den Ortsrivalen. „Das war eine ganz starke erste Hälfte von Grafenwald“, adressierte Maslon an Sven Koutcky, der es ähnlich sah.

„Auch wenn ich von der zweiten Hälfte enttäuscht bin, stimmte die Leistung. Nur darfst du gegen so ein gestandenes Team deine Chancen nicht auslassen“, traf der 37-Jährige den Nagel auf den Kopf – und machte nochmal deutlich, warum aktuell 49 Punkte Differenz zwischen den Nachbarn liegen.