Gladbeck. . Spitzenreiter VfB Kirchhellen zeigt bei Preußen Gladbeck schwachen Fußball und rettet erst in der Schlussphase die Ungeschlagen-Serie.

Viel Schalke 04, wenig Borussia Dortmund: Kreisliga-A-Tabellenführer VfB Kirchhellen zeigte am Sonntag bei Preußen Gladbeck nicht seinen berauschenden und sehenswerten Fußball, sondern hätte mit der schwächsten Leistung 2019 beinahe die Ungeschlagen-Serie in die Tonne getreten. Am Ende rettete Dominik Selm das 2:2-Unentschieden.

„Bei Preußen Gladbeck kann man Punkte lassen.“ Mit einer letzten Provokation im Ohr verließ der schockgefrostete Anhang des VfB Kirchhellen die Anlage an der Konrad-Adenauer-Allee. Während der schwarz-gelbe Fan dafür nicht mehr als ein Schulterzucken bekam, reagierten Mannschaft und Trainerteam deutlich angefressener – und ungewöhnlich dünnhäutig für einen ungeschlagenen Spitzenreiter mit neun Punkten Vorsprung.

Schlagabtausch an der Seitenlinie

Schon in Hälfte eins fehlte nicht viel vom verbalen zum handfesten Schlagabtausch, als VfB-Coach Bartosz Maslon an der Seitenlinie mit seinem Gegenüber kollidierte. Auch auf dem Feld ließ sich der VfB immer wieder zur Weißglut treiben. Das hing zum einen mit den in hornissengelb leuchtenden Preußen und ihren Nadelstichen zusammen, auf der anderen Seite aber auch mit der eigenen Leistung.

Drei Oster-Geschenke für die SpVgg. Erle 19

Der VfB Kirchhellen hat jetzt zwei Wochen Zeit, den Rückschlag zu verarbeiten. Am Osterwochenende ruht der Ball, weiter geht es für Bartosz Maslon und Co. erst wieder am 28. April.

Verfolger SpVgg. Erle 19 hat ebenfalls frei. Ausgerechnet Gladbeck tritt zum Nachholspiel am Gründonnerstag nicht an, weshalb der VfB-Vorsprung nur noch sechs Punkte beträgt.

Die gehörte zu den schwächsten in dieser Spielzeit. Oft ungenau und unkontrolliert verlor Kirchhellen die Bälle an den Gegner und ans Aus, im Spiel nach vorne präsentierte sich Blau-Weiß ungewohnt ideenlos. U19-Kicker Max Stratmann versuchte zusammen mit Marc Baßenhoff die Abwesenheit von Sascha Markmann zu kompensieren, was misslang. Die feinen Zuspiele des Regisseurs fehlten an allen Ecken und Enden, was mit fortlaufender Spieldauer in langen Bällen mündete.

Preußen Gladbeck dreht die Partie

Und wie schon im Hinspiel erwischte Gladbeck erneut einen starken Tag: Auf der einen Seite machten zwei Viererketten die Räume eng, auf der anderen Seite saß so gut wie jeder Torschuss. Zunächst aber nahm die Partie den erwarteten Verlauf, als Fabian Mohs nach zwei Abschlüssen über das Tor den dritten Versuch versenkte – Dominik Selm hatte per Kopf abgelegt (11.). Danach aber kamen die Preußen auf und erzielten durch Michael Wehner den postwendenden Ausgleich, obwohl dem 1:1 ein Foul an Selm vorausgegangen war.

Wehner drückte die Kugel nach einer halben Stunde aus kurzer Distanz zum zweiten Mal über die Linie, als Josua Garz im Kirchhellener Gehäuse eine Ecke passieren ließ. Seinen Fehler machte der Rückhalt kurz vor der Pause aber wieder gut, als er seine Elf mit einer Glanzparade vor dem frühen K.o. bewahrte.

Dominik Selm bewahrt Kirchhellen vor der ersten Pleite

Möglichkeiten von Dominik Selm, Marc Kohlhaw und Max Bertlich erwärmten den Anhang nach dem Seitenwechsel nicht, stattdessen machten dort Vergleiche mit Schalke die Runde. Immerhin schlimmer kam es nicht, dafür sorgte der Doktor im Team des Tabellenführers. Nach Flanke von Julian Thimm tanzte Stefan Kahnert sehenswert die Gladbecker Hintermannschaft aus und hatte den Blick für Selm, der Kirchhellen die Ungeschlagen-Serie rettete (77.).