Bocholt. . Das Meese-Team unterliegt überraschend beim TSV Bocholt und gibt seinen Trumpf im Aufstiegsrennen leichtfertig aus der Hand.
Nervenflattern bei den Adlern: Die Bottroperinnen mussten sich am Samstag beim TSV Bocholt überraschend mit 22:25 geschlagen geben und haben damit die Chance aus der Hand gegeben, den Aufstieg in die Verbandsliga aus eigener Kraft zu schaffen.
Links daneben, rechts daneben, drüber, Latte, Pfosten oder direkt auf die Torfrau: Die Bottroperinnen gerieten schon in der ersten Halbzeit auf die Verliererstraße. Die Leistung der ersten 30 Minuten nahe der holländischen Grenze war Käse. Das musste in der Halbzeitpause auch Trainer Frank Meese zugeben: „Wir haben überhaupt kein Tempo in unsere Angriffe bekommen. Und wenn wir dann endlich zum Abschluss kommen, machen wir die Tore einfach nicht.“ In den ersten 30 Minuten blieben die Bottroperinnen extrem blass. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir zuletzt nur acht Tore in einer Halbzeit erzielt haben. Das war enttäuschend“, kommentierte Meese.
Aggressive Deckung macht Adlern Probleme
Verantwortlich für den 8:12-Pausenstand waren aber nicht nur Bottroper Versäumnisse. Denn der TSV Bocholt hatte die passenden Mittel gewählt, um es den Adlern richtig schwer zu machen. Der Tabellenachte verteidigte seine Gefahrenzone aggressiv, ging dabei sogar großes Risiko ein. Die ballführenden Spielerinnen wurden konsequent mit zwei - nicht selten sogar mit drei Spielerinnen - attackiert. Die Bottroperinnen fanden gegen dieses Pressing keine Mittel. Ballverluste in Serie waren die Folge. Die Adler mussten immer wieder den Rückwärtsgang einlegen. „Wir hätten schneller abspielen müssen, da standen immer wieder ein oder zwei Spielerinnen frei“, kommentierte Frank Meese. Der Trainer forderte mehr Tempo, mehr Bewegung.
Neun Minuten vor Ende in Führung
Die Hürden heißen noch Hiesfeld und Biefang
Den Aufstieg abhaken müssen die Bottroperinnen noch nicht. Allerdings sind die Chancen auf den Aufstieg deutlich geschrumpft. In den noch verbleibenden zwei Spielen muss die Maximalpunktzahl und Schützenhilfe der Konkurrenz her, wenn Welfia Mönchengladbach noch vom zweiten Tabellenplatz verdrängt werden soll.
Am 28. April steht für die Adler das Heimspiel gegen den TV Jahn Hiesfeld an, Welfia Mönchengladbach bestreitet dann zeitgleich sein letzten Saisonspiel gegen den Tabellenfünften MTV Rheinwacht Dinslaken. Zum Abschluss der Saison müssen die Bottroperinnen beim Tabellenführer TV Biefang II antreten (5. Mai).
Nach dem Seitenwechsel sah es dann zunächst danach aus, als könnten die Adler das Blatt noch einmal wenden. Die Bottroperinnen verkürzten den Rückstand innerhalb von nur fünf Minuten auf 12:13, nach 48 Minuten gelang der Ausgleich zum 18:18. Als der Tabellendritte neun Minuten vor Schluss sogar mit 21:19 in Front lag, schien der Knoten geplatzt zu sein. Mit dem 14. Saisonsieg vor Augen begann dann aber das große Nervenflattern. Ab der 55. Minute lagen die Bocholterinnen wieder in Führung und gaben diese - angefeuert von rund 100 Zuschauern - auch nicht mehr aus der Hand.
Die Bottroperinnen haben damit im Aufstiegsrennen wieder die schlechteren Karten in der Hand. Der Mitbewerber um Platz zwei, das zuletzt schwächelnde Team von Welfia Mönchengladbach, fand am Samstag in die Erfolgsspur zurück.
Der Tabellenzweite gewann sein Spiel beim Tabellenschlusslicht HSG Haldern/Mehrhoog/Isselburg souverän mit 31:14. Die Mönchengladbacherinnen haben damit drei Punkte aber auch ein Spiel mehr auf dem Konto als die DJK Adler 07.