Bottrop. . Der RuF Bottrop eröffnet die grüne Saison am Wochenende mit seinem traditionellen Reit-Turnier. Verein kann sich vor Anfragen kaum retten.

Der Reit- und Fahrverein Bottrop gibt am kommenden Wochenende den Startschuss für die grüne Saison und lädt zu seinem traditionellen Reitturnier an die Beisenstraße. Dort läuft alles mehr als nach Plan, Vorsitz Uwe Severin kann sich vor guten Nachrichten gar nicht mehr retten.

„Ich renne am Stall rum und versuche, etwas Sinnvolles zu machen.“ Mittwochvormittag an der Bottroper Beisenstraße. Obwohl das traditionelle Reitturnier des Reit- und Fahrverein Bottrop erst in zwei Tagen beginnt, steht Uwe Severin schon unter Vollspannung. Hier ein Zeltaufbau, dort ein letzter Anstrich – die Vorbereitungen biegen auf die Zielgeraden ein. Wobei: „Ausnahmsweise sind wir einen Tag zu früh dran. Donnerstag können wir es ein bisschen ruhiger angehen.“ Der Vorsitzende lacht. Bei der Organisation ihres Saisonhighlights macht dem RuF keiner so schnell etwas vor.

Anfragen auf allen Kanälen

Das Team hinter der Veranstaltung kennt sich seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten. Handgriffe und Abläufe sind routiniert, um zum Start der grünen Saison perfekte Bedingungen abzuliefern. Und dass Severin und Co. hier erstklassige Arbeit leisten, erlebt der Chef Tag für Tag – auf allen Kanälen.

Uwe Severin bittet um tolerantes Park-Verhalten

Die erwarteten 3000 Zuschauer an drei Turniertagen führen zu logistischen Herausforderungen. Die Parkplatz-Situation im Herzen der Stadt ist schwierig, Uwe Severin bittet um freie Rad- und Fußwege sowie Achtung der Beschilderung.

„Die Begeisterung der Zuschauer muss nicht zwingend zu Begeisterung bei den Anwohnern, Radfahrern und Fußgängern führen“, bemerkt der Vorsitzende und ergänzt: „Ein wenig Toleranz auf allen Seiten ist der richtige Weg.“

„Auch nach dem Nennungsschluss bekomme ich viele Anfragen von Reiterinnen und Reitern, die noch starten möchten. Denen müssen wir leider absagen“, erklärt Uwe Severin, denn zwölf Stunden Prüfungen am Stück schaffen weder die Wertungsrichter noch die Organisatoren – aller Routine zum Trotz. Außerdem: „Wir stehen am nächsten Morgen um sechs Uhr schon wieder zum Brötchen schmieren auf der Matte.“

Den Andrang erklärt sich Uwe Severin auf zweierlei Weise. Zum einen sei die Anlage an der Beisenstraße in hervorragendem Zustand, den Sand auf dem Springplatz etwa tausche der Reitverein regelmäßig aus. Zum anderen scharren Aktive und Pferde nach den langen Wintermonaten mit den Hufen, sich endlich wieder im Wettbewerb zu beweisen. Und dass am ersten Aprilwochenende in Bottrop traditionell die Sonne scheint, hat sich ebenfalls herumgesprochen.

Gute Startquote in 25 Prüfungen

Auch wenn nicht alle Genannten tatsächlich in der Halle und unter freiem Himmel auf Preisjagd gehen, betont Uwe Severin: „Wir haben eine gute Quote von 75 Prozent Startern.“ In Zahlen bedeutet das um die 500 Reiterinnen und Reiter aus Nah und Fern, die bei 25 ausgeschriebenen Prüfungen auf rund 1400 Starts kommen. Ein Mammutprogramm. Los geht es von Freitag bis Sonntag jeweils um 8 Uhr morgens, erst Richtung Abend trudelt das Programm dann aus.

Als abwechslungsreich beschreibt der Vorsitzende des RuF die Prüfungen und nennt als Highlights die S-Dressur sowie das S-Springen. Mit dabei sind dann auch zahlreiche Reiterinnen und Reiter aus Bottrop – unter anderem Melanie Heinrich, die Schwestern Mandy und Miriam Dembski oder Leonie Eiden gehen mit Ambitionen in das Heimspiel.

Begleitet wird das Reit-Spektakel von rund 3000 erwarteten Zuschauern, für die der RuF wieder groß auffährt. Grillstand, Pizzawagen, Eis- und Waffelstand sowie Kuchenzelt lassen keine Wünsche offen, Bierwagen und Weinstand decken den isotonischen Flüssigkeitsbedarf ab. „Es gibt genügend Gründe, das Wochenende bei uns zu verbringen“, erklärt Uwe Severin abschließend voller Vorfreude, um dann schnell wieder zwischen den Ställen zu verschwinden. Der letzte Schliff wartet.