Bottrop. . Die beiden Bottroper Vereine kämpfen mit Problemen, die ihre Existenz bedrohen. Im Sommer soll deshalb der radikale Schritt folgen.

Um die beiden Bottroper Vereine Batenbrocker Ruhrpott-Kicker und Welheimer Löwen steht es aus unterschiedlichen Gründen schlecht. Vor allem fehlt eine wirkliche Perspektive für die Zukunft, weshalb die Vereinsverantwortlichen jetzt einen radikalen Schritt planen: Die Verschmelzung der Fusionsvereine im Sommer 2019.

Substanzverlust in der Winterpause

Die Welheimer Löwen ohne Daniel Galonska sind schwer vorstellbar. Die 26-jährige Identifikationsfigur hielt dem Verein aus der Mark bei all seinem Talent und etlichen Angeboten die Treue – bis er sich in der Winterpause nach vielen Jahren doch in Richtung Platznachbar Barisspor verabschiedete. Seien es die Umstände der Trennung von Ex-Coach Sascha Bialas oder die Perspektivlosigkeit der Löwen gewesen, für Vorsitz Burak Akpinar und den Vorstand war der Abgang von Galonska sowie einem halben Dutzend weiterer Spieler ein neuer Tiefschlag.

Was tun in der Rückrunde, ernüchtert und mit geschrumpftem Kader? Und gäbe es überhaupt Perspektiven für eine langfristige Zukunft – trotz Kunstrasen in den Startlöchern? Vielleicht auch mit diesen existenziellen Fragen im Hinterkopf setzten sich die Löwen-Anführer vor gut einem Monat mit den Batenbrocker Ruhrpott-Kickern an einen Tisch. Einem Verein, der ebenfalls mit dem Rücken zur Wand steht.

Batenbrocker RK schon länger auf der Suche

„Wir sind schon länger auf der Suche“, gesteht deren junger Vorsitzender Peter Piotrowski, dem es wie seinen Mitstreitern nicht an Herzblut mangelt. An einem vernünftigen Platz schon eher, die bekannt indiskutablen Zustände auf der Batenbrocker Bezirkssportanlage kostete die Kicker bislang zwei Senioren- sowie eine Frauenmannschaft. „Wir wollen verhindern, dass wir schleichend von der Bühne verschwinden“, erklärt Piotrowski weiter – die Idee einer Verschmelzung mit den ebenfalls gebeutelten Löwen war geboren.

Dort ist man hellauf begeistert von der Idee, die immer konkretere Formen annimmt. „Durch den Spatenstich für den Kunstrasen ist schon viel Positives passiert, aber durch die Verschmelzung könnten wir einen richtigen Schub bekommen“, sagt Burak Akpinar, der wie Kollege Piotrowski die Probleme kaputter Plätze oder wegbrechender Ehrenamtler kennt.

Stichtag 30. April

Bis zum 30. April muss der Vorgang in trockenen Tüchern sein, soll der Start als „neuer“ Verein zur kommenden Saison klappen. In die Karten spielt beiden Vereinen ihre Fusions-Erfahrung aus der Vergangenheit, große Hürden sieht Peter Piotrowski nicht. Wobei der BRK-Chef auch einsieht: „Gerade die Senioren identifizieren sich sehr mit dem Verein. Aber sie verstehen auch die Gründe für diesen Schritt.“ Auf den Mitglieder-Versammlungen und -Abstimmungen erwarten beide Vorsitzende deshalb grünes Licht, schon jetzt ist die Rückmeldung positiv.

Alles weitere stecke aktuell noch in den Kinderschuhen, ergänzt Akpinar und möchte keine Schnellschüsse tätigen, etwa bei der Trainersuche. Der Welheimer: „Es wird sich viel verändern und wir müssen jetzt sortieren. Das machen wir peu à peu.“ Das sieht Peter Piotrowski ebenso. „Wir haben noch viel zu tun und stehen im engen Austausch. Am Ende sollen für unsere Mitglieder bessere Verhältnisse für die Zukunft entstehen.“ Bleibt dann nur die Frage nach dem Namen des neuen Vereins. Welheimer Löwen? Batenbrocker Ruhrpott-Kicker? Oder doch etwas ganz Neues? Gut vermarkten ließen sich etwa die Bottroper Ruhrpott-Löwen...