Bottrop. . Die Schwarz-Weißen wählen einen neuen Vorstand. Der neue Klubboss Gündüz Tubay will den Verein aus der Bezirksliga führen.

Mit Spannung wurde die Jahreshauptversammlung des VfB Bottrop erwartet. Beim Traditionsverein, der derzeit eine Art Krise durchlebt, standen und stehen einige richtungsweisende Personalentscheidungen an. Eine der wichtigsten wurde am Freitagabend im Multifunktionsraum des Jahnstadions gefällt: Die Schwarz-Weißen von der Parkstraße haben einen neuen starken Mann an der Vereinsspitze. Gündüz Tubay, gerne mit Spitznamen auch „Jupp“ genannt, ist der neue 1. Vorsitzende des VfB. Damit tritt er das Erbe von Benedikt Mies an, der sich innerhalb des Klubs zwar weiterhin engagieren, das Maß aber künftig deutlich zurückschrauben möchte. Als „gesundheitlich und familiär bedingt“ begründete Mies seine Entscheidung am Freitag vor rund 25 Vereinsmitgliedern.

So ließ sich der langjährige Vorsitzende bei der Versammlung nicht mehr zur Wahl aufstellen. Allerdings genoss er weiterhin großes Vertrauen bei allen Anwesenden, die den bis dato aktiven Vorstand um Mies und den bisherigen Geschäftsführer Arwit Roesler entlasteten. Beide erhielten über den gesamten Abend verteilt immer wieder lobende und wohlwollende Worte, da sich das Duo über einen langen Zeitraum immerzu für den VfB einsetzte und den Verein auch durch die eine oder andere Krise führte. „Wir hinterlassen unseren Nachfolgern ein gesundes Fundament und hoffen, dass der Verein erfolgreichen Jahren entgegenblickt“, so Mies.

Die Wahl fiel einstimmig aus

Denn neben der Entlastung des alten Vorstandes standen auch Neuwahlen als wohl wichtigster Tagespunkt auf dem Programm. Hier stellte sich Gündüz Tubay zur Wahl als neuer Vorsitzender – und das Ergebnis fiel einstimmig zu seinen Gunsten aus. „Mit Gündüz und dem weiteren, neuen Vorstand stehen frische Kräfte zur Verfügung, die mit der Zeit gehen und neue Impulse setzen können“, beschrieb Mies die neue Vereinsspitze. Gündüz Tubay wird in erster Linie mit der Firma Olschewski in Verbindung gebracht, bei welcher er geschäftsführend ist. Doch Tubay hat auch eine Vergangenheit als aktiver Fußballer, er kickte unter anderem in der Jugend von Rot-Weiß Oberhausen oder beim SV 1911, der zeitweise in der Verbandsliga spielte. Dazu fungierte er etwa beim SV Vonderort als Trainer.

Nach vielem Jahren an der Vereinsspitze tritt Benedikt Mies ins zweite Glied: „Ich hoffe, dass der Verein erfolgreichen Jahren entgegen blickt.“
Nach vielem Jahren an der Vereinsspitze tritt Benedikt Mies ins zweite Glied: „Ich hoffe, dass der Verein erfolgreichen Jahren entgegen blickt.“ © Oliver Mengedoht

Seit einigen Jahren schon engagiert sich der neue Vereinsvorsitzende beim VfB Bottrop. Unter anderem wurde unter seiner Mithilfe das neue Jugendvereinsheim binnen kürzester Zeit realisiert. „Wir wollen hier gemeinsam einiges bewegen. Der Verein soll für Multikulti, aber auch für Qualität und Erfolg stehen“, äußerte er in seiner Antrittsrede gegenüber den Mitgliedern, die überzeugt schienen vom neuen Klubboss. „Wir haben viele Ideen und wollen diesen Traditionsverein in die richtige Spur bringen.“ So wurde im Rahmen der JHV etwa erwähnt, dass der VfB „in die Landesliga“ gehöre. Doch auch der Jugendbereich soll weiter aufgepeppt werden: Mittelfristig soll die Ausbildung qualitativ angehoben werden, die Niederrheinliga mit den älteren Jugendteams ist das erklärte Ziel. „Keiner darf erwarten, dass so etwas von heute auf morgen passiert. Wir wollen diesen Verein Schritt für Schritt in die richtige Richtung bewegen.“ Allerdings wurde auch betont, dass hierfür nicht das große Geld in die Hand genommen werden soll. So sei in den Mannschaften „kein Platz für jene, die es nur auf Geld absehen.“

Der Vorstand um Gündüz Tubay wird komplettiert vom neuen 2. Vorsitzenden Eddy Kaya und Carsten Nothnick, zuvor in der Jugendabteilung des VfB aktiv, der den Posten von Arwit Roesler als Geschäftsführer übernimmt und Thomas Sonnet als Kassenwart. Gündüz Tubay wagte gegenüber den anwesenden Mitgliedern aber nicht nur den optimistischen Blick in die Zukunft – er schaute auch zurück und richtete dankende Worte an den bisherigen Vorstand. Dazu sprach Carsten Nothnick davon, dass es zu den Zielen gehöre, alle Abteilungen des Vereins unter ein Dach zu holen. „Es soll kein ‘Wir’ und ‘Die’ mehr geben. Egal ob Senioren, Jugend oder Altherren, alle verkörpern den VfB.“ Zum Abschluss der JHV wählte Gündüz Tubay als neuer Vorsitzender derweil klare Worte: „Alles für den VfB!“