Bottrop. . Die neue Anlage im Sportpark steht ab sofort allen Sportlern der Stadt zur Verfügung. Vereine sind von den Möglichkeiten begeistert.
Ein Fitness-Trend aus den USA hat am Freitag auch Bottrop erreicht: Im Sportpark zwischen Dieter-Renz-Halle, Schwimmbad und Jahnstadion steht auf knapp 200 Quadratmetern eine erste Calisthenics-Anlage.
„Meine Kids werden richtig Spaß haben“, sagt Sven Helbing und ergänzt mit einem Lachen: „sie werden gar nicht merken, wie anstrengend die Übungen wirklich sind. Zumindest nicht sofort.“ Der Jugendtrainer des JC 66 Bottrop weiß ganz genau, welche Übungen und welches Training sich auf den neuen Geräten durchführen lassen. „Das wird unsere Möglichkeiten noch einmal verbessern. Wir können unser Judotraining noch abwechslungsreicher und interessanter gestalten.“
Geräte auf einer Fläche von 200 Quadratmetern
Optisch ist die Calisthenics-Anlage unspektakulär. Auf knapp 200 Quadratmetern stehen einige Klimmzugstangen, Sprossenwänden, Barren und Hangelstrecken. Eine dicke Schicht Holzhäcksel auf dem Boden sorgt dafür, dass ein Abrutschen oder Fallen ohne Folgen bleibt. Die Ähnlichkeit zu einem Kinderspielplatz ist nicht zu leugnen.
Unkompliziertes Krafttraining
Der Calisthenics-Trend hat seinen Ursprung in New York. Ausgangspunkt waren die Workout-Parks der Stadt, in denen Menschen außerhalb von Fitnessstudios ihrem Training nachgehen.
In Deutschland gibt es mittlerweile schon rund 800 Calisthenics-Anlagen. Der Fitness-Sport boomt, weil zum Aufbauen von Muskeln keine komplizierten Geräte notwenig sind.
Der Erfolg dieser Fitness-Sportart liegt gerade in ihrer Einfachheit. Entwickelt hat sie sich in den Sportparks von New York. Aufwändige Geräte wie in den Studios sind nicht notwendig. Keine Hanteln, Laufbänder oder mechanische „Knochenmühlen“: Beim Calisthenics lassen die Sportler ihr eigenes Körpergewicht gegen sich arbeiten. So können effektiv und fast spielerisch Muskeln aufgebaut und die Koordinationsfähigkeit verbessert werden. Die gängigsten Übungen an den Stangen und Sprossen sind unterschiedliche Formen von Klimmzügen und Liegestützen.
„Im Prinzip ist das ein moderner Trimm-Dich-Pfad“, sagt Dirk Lewald. Der Trainer des LC Adler Bottrop hatte den Bau der Calisthenics-Anlage zusammen mit den Vereinskollegen des benachbarten Judoclubs 66 Bottrop angeregt und ist begeistert von der zügigen Umsetzung. Die Idee wurde innerhalb weniger Wochen in die Tat umgesetzt. Die Vorteile der nun möglichen Trainingsformen liegen für Lewald klar auf der Hand: „Hier können Sportler jeden Alters trainieren. Und das ohne großes Risiko, weil das Körpergewicht das Training reguliert. Wenn ich den zweiten Klimmzug nicht schaffe, dann hänge ich einfach in der Luft, da passiert dann nicht viel. Eine Hantel im Kraftraum ist dagegen unbarmherzig, wenn die Belastung zu hoch ist.“
Kein Ersatz für Ausdauertraining
Als Ersatz fürs Joggen oder Laufen ist Calisthenics aber nicht geeignet. „Wer ein paar Kilo abnehmen will, kommt nicht daran vorbei, sich zu bewegen. Calisthenics richtet sich schon klar an den sportlichen Menschen. Die Kraftübungen an der neuen Anlage sind eine hervorragende Ergänzung zum Ausdauertraining. Am besten man dreht erst eine Runde durch den Stadtpark und macht dann ein paar Übungen an den Stangen. Diese Kombination ist in vielerlei Hinsicht ein richtig gutes Training.“, so Lewald.
Die Calisthenics-Anlage an der Parkstraße steht aber nicht nur den Vereinen zur Verfügung. Das betonte auch Oberbürgermeister Bernd Tischler bei der Eröffnung am Freitag: „Ich hoffe, dass neben den Vereinen auch die Läuferinnen und Läufer aus dem Stadtwald hier Station machen. Auch Schulen sind eingeladen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen.“