Grafenwald. . Der VfB Kirchhellen muss beim VfL Grafenwald viel Geduld aufbringen. Der Routinier wird mit einem Doppelpack zum Türöffner.
Der VfB Kirchhellen setzte am Freitagabend seine Siegesserie fort und untermauerte mit einem 5:2-Derbysieg seine Spitzenstellung in der Liga. Der VfL Grafenwald schaffte allerdings etwas, was in dieser Spielzeit noch keinem Gegner des Tabellenführers gelang. Ein schwacher Trost für den Gastgeber, der vor über 400 Zuschauern keineswegs enttäuschte.
„Wir machen das ganz gut“, erklärte Sven Koutcky in der Halbzeitpause. Der Trainer des VfL Grafenwald war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden und hatte die Hoffnung auf einen Überraschungserfolg noch lange nicht aufgegeben. „Wenn wir zehn Minuten vor Ende immer noch knapp zurückliegen, dann setzen wir alles auf eine Karte“, erklärte Koutcky die Marschroute für den zweiten Durchgang. Doch die Hoffnung wich innerhalb weniger Minuten.
Die Kirchhellener hatten sich in den ersten 45 Minuten sehr schwer getan. Verantwortlich dafür war ein VfL Grafenwald, der sich nicht nur extrem lauffreudig, sondern auch taktisch klug präsentierte. „Wir wollten kompakt stehen und das ist uns über weite Strecken auch gut gelungen“, umschrieb Koutcky das Spiel seiner Elf-Mann-Abwehr. Zu nennenswerten Chancen kam in der Halbzeit nur Stefan Kahnert. Der „Doktor“ im Team des VfB Kirchhellen scheiterte in der 21. Minute nach Vorlage von Fabian Mohs noch am Pfosten, eine Viertelstunde später versenkte er den Ball dann aus ähnlicher Lage nach Vorarbeit durch Julian Thimm im Grafenwälder Netz. „Es war wichtig, dass wir geduldig bleiben“, zeigte sich Bartosz Maslon auf dem Weg in die Halbzeitpause zufrieden. Das bis dahin zähe Spiel blendete Kirchhellens Trainer wohlwollend aus.
In der zweiten Halbzeit geht alles ganz schnell
Die zweiten 45 Minuten brauchten dann keine lange Anlaufphase. Verantwortlich dafür war Stefan Kahnert, der bereits in der 47. Minute in Abstaubermanier das 2:0 erzielte und damit den Widerstand der Wöller brach. Entschieden war das Spiel nur Sekunden später, als Max Bertlich nach einem Eckball von Fabian Mohs per Kopf das 3:0 gelang. Als Fabian Mohs nach 60 Minuten mit einem herrlichen Schlenzer auf 4:0 erhöhte, zeichnete sich für den VfL Grafenwald schon ein Debakel ab.
Doch die Hausherren schüttelten ihre kurze Schwächephase ab, lieferten dem VfB eine Schlussphase auf Augenhöhe. Lohn war der Anschlusstreffer durch Steven Oberländer (62.), gleichzeitig ein Novum in der Saison, denn der VfB Kirchhellen hatte vor dieser 62. Minute noch kein einziges Gegentor auf auswärtigen Plätzen hinnehmen müssen.
Bromkamp markiert den Endstand
In Bedrängnis brachte das den Spitzenreiter nicht, weil die Antwort nur zwei Minuten auf sich warten ließ: Sascha Markmann krönte seine gute Leistung mit dem Treffer zum 5:1. Den Schlusspunkt einer unterhaltsamen und stets fairen Partie setzte aber der Gastgeber. Hendrik Bromkamp markierte in der 77. Minute den Treffer zum 2:5-Endstand. Sven Koutcky konnte wegen der Niederlage natürlich nicht zufrieden sein, die Leistung seiner Mannschaft, die 90 Minuten bis an die Grenzen ging und streckenweise richtig guten Fußball zeigte, sollte dem Trainer mit Blick auf die kommenden Aufgaben aber Mut machen.