Gelsenkirchen. . Bei Eintracht Erle läuft Kirchhellens Youngster Julian Thimm zur Höchstform auf: drei Treffer und eine Vorlage gegen den Verfolger.
In der Vorwoche hatte der VfB Kirchhellen noch geschwächelt. Doch dem mühsamen 3:2 gegen Schaffrath folgte am Sonntag ein untrügliches Zeichen der Stärke. Die Blau-Weißen entschieden das Spitzenspiel beim Tabellenzweiten Eintracht Erle mit 4:0 für sich. Dabei drückte der Jüngste auf dem Feld dem Spiel seinen Stempel auf: Julian Thimm erzielte drei Treffer selbst und legte das vierte auf.
Nassgeregnet, mit kalten Händen und noch eisigeren Füßen, aber mit einem alles überstrahlenden Lächeln rannte Bartosz Maslon in der 83. Spielminute auf das Feld, um seinen Matchwinner zu feiern. Der erst 18-jährige Julian Thimm hatte soeben das vielleicht schönste Tor des Tages erzielt. Nach einer Kopfballvorlage von Sascha Markmann rannte Thimm allein auf das gegnerische Tor zu und überwand den herauslaufenden Keeper Marcel Hutsch mit einem feinen Heber.
Mannschaftliche Geschlossenheit
„Es gibt Fußballer, die entwickeln in ihrer gesamten Laufbahn nicht die Abgebrühtheit, die notwendig ist, um solche Tore zu erzielen“, lobte Maslon. Der Trainer legte nach Spielschluss aber großen Wert darauf, keinen Einzelnen hervorzuheben: „Alle haben heute von der ersten Minute an gezeigt, was uns ausmacht. Das war eine bärenstarke Teamleistung.“ Und die war auch nötig, um einen starken Gegner in die Knie zu zwingen. Denn erst nach diesem vierten Treffer war der Druck aus dem Spitzenspiel gewichen. Bis dahin hatte sich Erle mit aller Gewalt gegen die drohende Niederlage gestemmt. Kirchhellen war an diesem Tag aber nicht beizukommen. Das lag nicht allein an einer überzeugenden Leistung in allen Mannschaftsteilen, sondern auch ein wenig am Glück. In beiden Halbzeiten hatte die Eintracht nämlich beste Einschussmöglichkeiten, doch entweder parierte Josua Garz, oder aber die Nerven versagten. Wie etwa in der 48. Minute, als der gerade erst eingewechselte Alexander Herrmann das Kunststück fertig brachte, den Ball am leeren Tor vorbei zu köpfen.
VfB hält dem Druck stand
Auf der anderen Seite ließ der VfB Kirchhellen kaum etwas liegen. Der Spitzenreiter hatte bereits seine erste Chance in der 7. Spielminute zur Führung genutzt: Julian Thimm drückte eine Flanke von Nico Graf volley ins rechte Toreck. Nach einer Viertelstunde glänze Thimm dann auch als Vorlagengeber. Seine Hereingabe verwertete Luca Kleine-Wieskamp zum 2:0.
Zum sechsten Mal ohne Gegentor
Auch Bartosz Maslon und sein Co-Trainer Michael Terwellen hatten mit schlauen Entscheidungen Anteil am Erfolg im Spitzenspiel bei Eintracht Erle. So hatte der Ausfall von Defensivstabilisator Daniel Schlak kaum Auswirkungen.
Das Trainerduo kompensierte das Fehlen des seit Wochen in überragenden Form spielenden Routiniers mit einer kreativen Lösung. Jonas Thimm sprang ein und löste seine Aufgabe in der Innenverteidigung ohne jeden Makel.
In der zweiten Halbzeit verstärkte die Eintracht ihre Offensivbemühungen und hatte gute Chancen, den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch die Kirchhellener hielten dem Druck stand. Die Vorentscheidung ließ bis zur 69. Minute auf sich warten. Eine als Befreiungsschlag gedachte Bogenlampe von Max Bertlich landete vor den Füßen von Fabian Mohs, der mit einer Körpertäuschung erst seinen Gegenspieler ins Leere laufen ließ und dann mit viel Gefühl auf den durchstartenden Julian Thimm passte. Der 18-Jährige umkurvte Erles Schlussmann und schob aus spitzem Winkel ein.