Bottrop. . Der SV Fortuna Bottrop beweist im Heimspiel gegen den SV Adler Osterfeld Moral und holt einen Zwei-Tore-Rückstand auf.
Es hat schon fast Tradition, dass die Spiele zwischen Fortuna Bottrop und Adler Osterfeld hohen Unterhaltungswert haben, wenigstens aus Sicht neutraler Zuschauer. Für die Teams, insbesondere die Trainer, aber auch für die treuesten Anhänger, sind Spiele wie dieses 4:4 (2:2) eher ein zweifelhaftes Vergnügen. Denn die acht Tore waren viel mehr Ausdruck von Fehlleistungen als die Folge eines fußballerisch starken Schlagabtausches. Nach dem Anschlusstreffer zum 3:4 für die Fortuna trug ein Osterfelder den Ball mit den Worten zum Anstoßpunkt: „Hier musst du ja acht Tore schießen, um zu gewinnen.“ Den Gastgebern erging es ähnlich. In beiden Defensivreihen ging es teilweise vogelwild zu, am Ende hätte es die Fortuna fast geschafft, das Ergebnis noch komplett auf ihre Seite zu bringen.
Das Trainerduo, Sebastian Stempel und Christian Schmidt, war am Ende froh, dass ihre Mannschaft das Unentschieden festhalten konnte. „Das waren krasse individuelle Fehler heute, man hat der Mannschaft die Verunsicherung angemerkt und auch gesehen, dass mit unseren Ausfällen auch Qualität auf der Strecke geblieben ist. Aber die Moral hat gestimmt, die Jungs haben bis zum Schluss Gas gegeben.“ In der chronologischen Betrachtung konnten die Gastgeber die erste Spielphase für sich verbuchen.
Nur wenige Minute nach dem Anpfiff setzte Thilo Grollmann aus der der zweiten Reihe zum Schuss an, doch er traf den Ball nicht optimal. Auch Emre Kilic fehlte nach Vorarbeit von Gino Pöschl bei seinem Drehschuss das Feintuning (9.). In der 12. Minute zeigte der Stürmer erfolgreich seine Qualitäten. Matthias Beckfeld brachte nach einer zu kurzen Abwehr von Adler den Ball wieder in die Gefahrenzone und Kilic überwand Osterfelds Schlussmann Kevin Strauch. Zunächst schien es, als wäre dies der ersehnte Befreiungsschlag nach den wenig ergiebigen Spielen der vergangenen Wochen. Doch das 1:0 hatte nicht lange Bestand. David Molitor brachte im eigenen Strafraum den Gegner zu Fall, Tobias Hauner verwandelte den Elfmeter sicher (19.).
Pöschl trifft zur 2:1-Führung
In der Folge hatte Adler mehr vom Spiel - und die besseren Chancen. Ein Schuss von Marco Matuszzak ging knapp über die Latte (22.), dann hatte die Fortuna Glück, dass der Schiedsrichter an der Strafraumgrenze eine gefährliche Vorteilssituation zugunsten der Osterfelder abpfiff (30.). Die Fortunen nutzten diese Gunst dieser Spielphase. In der 34. Minute scheiterte Dominik Wenderdel am gegnerischen Torwart, doch dann war Gino Pöschl zur Stelle - 2:1. Aber auch diese Führung brachte keine Stabilität. Nur drei Minuten später verschliefen sie einen Einwurf. Robert Trimborn stand frei und nutzte seinem Raum zum Ausgleich.
In Halbzeit zwei legten die Osterfelder vor, erneut mit tatkräftiger Mithilfe der Gastgeber. In der 52. Minute landete ein Rettungsversuch von Thilo Grollmann im eigenen Tor, in der 64. Minute bedankte sich Hauner für einen zu kurzen Rückpass von Said Faddahi mit dem 2:4. Die Entscheidung? Mitnichten. Dominik Wenderdel wurde bei seinem Kopfball aufs Tor in der Luft bedrängt. Schiedsrichter Hermann Josef Weber zeigte auf den Punkt und Kevin Wenderdel verkürzte auf 3:4 (70.). Und zwei Minuten vor Schluss setzte sich Emre Kilic nach Vorlage von Beckfeld gegen drei Gegenspieler durch und verhinderte die fünfte Niederlage in Folge.