Zum neunten Mal spielen die Senioren auf der Anlage des TV Blau-Weiß. Über 100 Aktive sind dabei. Stattliche Spende geht nach Ruanda.
Zehn Tage lang gehörte die Tennisanlage des TV Blau-Weiß Bottrop im Stadtgarten den Senioren. Die neunte Auflage des Oldie-Cups war einmal mehr ein voller Erfolg – mit einem Teilnahmerekord und einer abermals stolzen Summe, die an den Verein Hope Nursery School Ruanda Bottrop gespendet wird.
Als sich die Oldies vor neun Jahren zum ersten Mal beim TV Blau-Weiß trafen, waren 16 Doppel mit dabei – 32 Spieler standen auf dem Court und bildeten die Grundlage für eine Erfolgsgeschichte, die seinesgleichen sucht. In diesem Jahr hatten sich über 100 Teilnehmer angemeldet, bei den Herren wurde ab der Altersklasse 60, bei den Damen ab der Altersklasse 50 aufgeschlagen. Der älteste Teilnehmer, Ernst Blaszok, hat die 80 bereits geknackt.
Was das Turnier so besonders macht: Selbst wenn mal ein Spieler oder eine Spielerin verletzungsbedingt passen musste, sprang ein anderer ein und füllte das Teilnehmerfeld wieder auf. Und auch die große Hitze machte den Veranstaltern keinen Strich durch die Rechnung. „Natürlich haben wir Rücksicht genommen und ich habe mir auch ein wenig Sorgen gemacht. Hier sind Sportler dabei, die schon Stents haben und über den Platz gerannt sind“, sagte Bernd Hillebrand, der das Turnier auch in diesem Jahr gemeinsam mit Herbert Stockhausen organisiert hat.
Von der Teilnehmerzahl begeistert
Auch deshalb einigte man sich darauf, nicht in der prallen Hitze zu spielen, statt der geplanten vier Partien ging jeder Akteur nur dreimal auf den Court. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Auch nicht am Turniersonntag, an dem erneut Mixed gespielt wurde – Erdbeeren und Schlagsahne sorgten für ein Gefühl wie beim Traditionsturnier in Wimbledon.
Wimbledon ist überhaupt ein gutes Stichwort. Denn das so benannte Team konnte sich am Ende auch über den Sieg des Oldie Cups freuen. Mit 27 Pluspunkten setzte sich die von den Organisatoren zusammengestellte Mannschaft vor dem Team Australian Open und dem Team French Open durch. In jedem der fünf Mannschaften waren jeweils sechs Herren- und vier Damendoppel eingeteilt – aufgestellt wurde nach Stärke. So war gewährleistet, dass die Duelle auf dem Platz leistungsgerecht und umkämpft waren.
Jeweils 60 Minuten wurde gespielt, dann beendete Bernd Hillebrand mit dem Läuten einer Glocke die Runde – jeder Punkt wurde aufgeschrieben. „Das war manchmal eine Herausforderung, wenn die Paarungen mir unterschiedliche Ergebnisse genannt haben“, sagte er im Rahmen der Siegerehrung mit einem Augenzwinkern.
Modus wird immer weiter angepasst
Herbert Stockhausen freute sich ob der Masse an Teilnehmern. „Das spricht ohne Frage für unseren Modus“, sagte er – auch mit Blick auf die Stadtmeisterschaften, bei denen die Meldungen in diesen Altersklassen zuletzt rar waren. Stockhausen betonte aber: „Deshalb sollte man den Modus der Stadtmeisterschaften aber nicht ändern.“ Nicht ohne Stolz verwies er aber auch darauf, dass sich der Oldie Cup längst als zweitgrößtes Bottroper Tennisturnier etabliert hat. „Wir haben uns kontinuierlich weiter entwickelt“, freut er sich.
Und die Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen. Erst in diesem Jahr wurde erstmalig auch eine Einzelwertung ausgespielt, für das kommende Jahr müsse überlegt werden, den einen oder anderen Spieler in eine andere Spielklasse einzuteilen. „Es gab wenige Ergebnisse, die sehr deutlich waren“, so Bernd Hillebrand. Auch ein Altersbonus für die älteren könnte ein Option sein.
Denn ganz zur Freude der Organisatoren rücken von unten immer neue Spieler nach. „Dann wird der Unterschied zwischen denen, die gerade 60 geworden sind und denen, die über 70 sind doch etwas groß“, so Bernd Hillebrand. Und Herberst Stockhausen ergänzt mit einem Schmunzeln: „Ich glaube, der Oldie Cup muss erst 100 Jahre alt werden, ehe alle den Modus komplett verstehen.“
Zum Jubiläum eins draufsetzen
Darüber würde sich mit Sicherheit auch die Hope Nursery School Ruanda Bottrop freuen, die auch in diesem Jahr mit einer Spende über 1000 Euro bedacht wurde, außerdem spendete der Verein Tennisbälle für die Kinder in Afrika. „Das Geld werden wir für den Bau eines Kindergartens einsetzen“, sagte Margret Zerres, die die Spende entgegennahm. In der Vergangenheit konnte schon eine Milchkuh von den Spenden gekauft werden.
Herbert Stockhausen schloss das Turnier dann mit seiner gewohnt launigen Rede im Rahmen der Siegerehrung ab, nicht ohne den einen oder anderen Teilnehmer auf die Schüppe zu nehmen. „Die Fußpflege muss dann auch mal verschoben werden“, sagte er – und blickte dann bereits nach vorne.Auf die Jubiläumsausgabe im kommenden Jahr. „Ich verspreche Euch, dass wir uns dann hier wiedersehen und ich hoffe, dass wir dann noch einmal mehr Teilnehmer begrüßen können.“ Das war der Startschuss für die Abschlussparty. Auch dort haben die Oldies noch einmal gezeigt, dass sie längst nicht zum alten Eisen gehören.